Geliebter Wüstling
Der ursprüngliche Land Rover ist eine verehrte Ikone britischen Erfindergeists, keiner wird wohl so geliebt wie dieser perfekt patinierte Land Rover Series 1 von 1951. Einst in Bronze Green lackiert, wurde dieser Landy nach Sydney ins ferne Australien verschifft, wo er mehr als 65 Jahre lang im Outback Staub aufwirbelte, ehe er 2018 in seine englische Heimat zurückkehrte.
Mögen die Jahre auf unbefestigten Strecken die ursprüngliche Farbe – bis auf ein paar Stellen wie auf der Trennwand – abgeblättert haben, lassen Sie sich dennoch nicht vom schroffen Exterieur täuschen. Dieser Landy befindet sich unter seiner Aluminiumhaut in bestem technisch-mechanischen Zustand, denn er profitierte kürzlich von einer behutsamen Restaurierung. Er besitzt jetzt ein neues Leinwanddach, erneuerte Sitze sowie überarbeiteten Motor inklusive Getriebe. Mit diesem Härte-erprobten Briten dürfen Sie sich auf Sommerspaß fernab des Asphalts freuen.
Kustom Kolors treibt´s bunt
Wir hatten uns restlos verliebt in diese Gruppe 5-Replik des BMW E21, die Kustom Kolors 2022 gebaut hat und wir bei der Ultrace sahen. Als wir ihn zum Verkauf im Classic Driver Markt entdeckten, mussten wir ihn einfach mit unseren geschätzten Lesern teilen. An Stelle des für die Epoche korrekten und überhaupt nicht erhältlichen - aus der Formel 2 entwickelten - Motor, stattete Colin Ware diesen wilden E21 mit einem 4,4-Liter-M62-V8 aus der E39 5er Reihe aus, eine Alternative, die vielversprechender nicht sein könnte.
Das spektakuläre Farbkleid wurde vom Designstudio The Syrup Room entwickelt, für die Federung sorgt das System Airlift Performance, weitere Akzente des E21 sind die 17- und 19-Zoll-Räder mit versetztem Rotiform-Zentralverschluss. Wenn Sie auf der Suche nach einem verrückten Gefährt sind, das zugleich auch ein rollendes Kunstwerk darstellt, dann haben Sie es in Form dieses V8-Biests gefunden!
Colombos Kunst
Fragen Sie jeden Experten und Sie erfahren, dass es wenige Ferrari aus den 1950ern gibt, die ein Fahrvergnügen bieten, dass dem späten 250 GT Europa gleichkommt – ganz wie dieses Exemplar von 1956. Als einer der letzten gebauten 250 GT Europa zählt dieses Beispiel zu den rund 15 Autos, die ein kürzeres Typ 508-Chassis erhielten, damit geringeres Gewicht und dazu noch mit der Spiralfederung die innovativste Lösung der damaligen Zeit. Damit verspricht dieser Ferrari auch heute noch ein lebhaftes Handling auf der Straße, aber zugleich begründete dieses Modell Ferraris Anspruch als bedeutendste Marke für Grand Tourer im 20. Jahrhundert.
Dieser 250 GT Europa startete während seiner aktiven Zeit bei Rennen in Europa, ehe er 1966 in die USA verschifft wurde. In den frühen 2000er Jahren erhielt er eine umfassende Restaurierung und damit die aktuelle schöne Two-Tone-Lackierung. Heute würde dieser Ferrari jeden Concours beehren können, aber er wurde auch vorbereitet, um beachtliche 220 PS bei 6.000 U/min zu leisten. Man kann sich vorstellen, wie er Kilometer um Kilometer diese unglaubliche V12-Meisterleistung des großen Colombo zum Klingen bringt. Ein Springendes Pferd in bestem Zustand!
Lokal ist lekker
Safari Porsche sind aktuell schwer im Kommen: Alte und neue Elfer werden mit Offroad-Aufhängung und bulligen Reifen ausgerüstet, ehe sie in die große, weite und eventuell wilde Welt losgelassen werden. Allerdings fiel auch auf, dass die Baureihe 996 bei diesen Offroad-Umrüstaktionen außen vor blieb. Bis sich meine südafrikanischen Landsleute, die Petrol Heads bei Safari Projek, ans Werk machten.
Basierend auf einem manuellen 996 Carrera 4S, sehen Sie hier erst das fünfte Auto, dass sie gebaut haben, aber gemessen an der hochwertigen Ausführung der Arbeiten würden Sie das nie vermuten. Mit der riesenhaften Allterrain-Bereifung und den 18-Zoll-Rädern von OZ Racing haben die Spezialisten bei Safari Projek alle Register gezogen, um diesen C4S in die ultimative Safari-Konstruktion zu verwandeln. Zur Umwandlung gehört dann natürlich auch ein sonderangefertigtes muskulös wirkendes Bodykit, sowie eine vordere Spurbreite von nunmehr 160mm, sonderangefertigte Reiger-Stoßdämpfer und Unterbodenschutz. Mit einer beeindruckenden Bodenfreiheit von 280mm steht dieser Safari Projek 911 bereit, sich an jedem Terrain dieser Welt zu stellen.
Verlockende Soupapes
Der Golf I GTI hat nach Ansicht vieler das Hot Hatch-Genre erst ermöglicht, aber wenn Sie uns fragen, dann passierte das allerdings erst, als der deutsche Tuner Oettinger auf den Plan trat und das Erfolgsrezept schuf. Ausgerüstet mit einem überarbeiteten 16-Ventil-Zylinderkopf – daher der „16 Soupapes“-Aufkleber – legte Oettingers Golf GTI 20 PS zu, um die damals beachtliche Leistung von 136 PS zu erreichen. Diese heiß begehrten GTI sind heute unglaublich rar, weswegen dieses Exemplar in Anthracite Grey tatsächlich ein besonders seltener Fund ist.
Allerdings gehört zur erstaunlichen Geschichte dieses Exemplars nun nicht, wie man vermuten könnte, ein jahrelanger Aufenthalt in einer Tiefgarage, es war 1988 das Opfer eines versuchten Diebstahls, der den GTI zerstörte. Der Besitzer liebte offenkundig seinen Golf GTI, denn die Rückkehr zu altem Glanz kostete 60.000 französische Francs. Heute zeigt sich das seltene Stück in fantastischem Zustand sowohl innen wie außen: Wäre das nicht Grund genug, endlich selbst zu entdecken, weshalb der Golf GTI eine eigene Legendenbildung hervorgebracht hat?