Wahnsinn in Mintgrün
Angesichts der unzähligen Varianten des Porsche 911 ist es schwierig, sich von den anderen abzuheben. Wir haben voll elektrifizierte, klassische 911er gesehen, wir haben ultrabreite 911er mit verlängerter Karosserie durch die Straßen von Tokio fahren sehen, aber als Lanzante seine Interpretation des perfekten 911ers vorstellte, erregte das die Aufmerksamkeit der ganzen automobilen Welt.
Dieses Exemplar ist einer von nur elf Porsche 911 TAG Turbos, die von der in Petersfield ansässigen Firma gebaut wurden. Angeboten wird es jetzt mit weniger als 300 Meilen Laufleistung seit des aufwendigen Umbaus. Aber dies ist keine gewöhnliche Restaurierung oder ein Restomod! Während die mintgrüne Lackierung verrät, dass dieses Auto gehegt wurde, verbirgt sich unter der Haube mit dem großen Heckspoiler etwas völlig anderes als der serienmäßige Sechszylinder-Boxermotor. Inspiriert von den einzigartigen 911 Turbo-Straßenfahrzeugen mit Formel-1-Antrieb, die in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung von Porsche gebaut wurden, erwarb Lanzante wenige originale F1-Motoren und verbaute einen in diesen unscheinbaren 911er. Exakt dieser Motor wurde vom vierfachen Formel 1-Weltmeister Alain Prost beim Großen Preis von Deutschland 1986 und den Großen Preisen von Ungarn und Japan 1987 eingesetzt.
Wenn es um einmalige Gelegenheiten geht, könnte dies eine der besten sein. Schließlich ist das Auto nicht nur ein wahres Kunstwerk, das man bestaunen kann, sondern jedes Element wurde von dem talentierten Team bei Lanzante sorgfältig durchdacht und überarbeitet. Daher glauben wir, dass es sich um einen der besten Porsche 911 aller Zeiten handelt!
Die perfekte 10
Die italienische Rennrakete Ferrari 512 M zielte in den 1970er Jahren direkt auf die klassenführenden Porsches. Als ein direkter Nachfahre des 512 S baute die M-Ausführung auf dessen Erfolgen auf, doch es gab leistungsfähigere hintere Scheibenbremsen und eine neue Fahrwerksabstimmung, die es seinen mutigen Fahrern ermöglichte, die monströse Kraft seines V12-Motors mit viel mehr Selbstvertrauen zu nutzen.
Dieses in traumhaftem Originalzustand erhaltene Exemplar wurde zunächst als einer der 25 Ferrari 512 S für die Saison 1970 konfiguriert. Später ging er zurück ins Werk, um auf die „M“- oder „Modificata“-Variante umgerüstet zu werden. Damit erbrachte er in der Saison 1971 einige sehr respektable Leistungen, einschließlich einer Zielankunft in Le Mans, wo er schon im Vorjahr teilgenommen hatte. Erst als Ende 1971 das Reglement geändert wurde und die Fünfliter-Autos verboten wurden, endete die Rennkarriere dieses Exemplars mit Chassisnummer 1018. Mit ihm lassen sich vom neuen Besitzer viele Termine im Veranstaltungskalender für historische Rennen genießen, etwa bei den Le Mans Classics oder in der Masters Historic Racing-Serie.
Über den Tellerrand schauen
Hier bei Classic Driver verlieben wir uns ebenso wie viele Oldtimer-Freunde ein wenig in jedes Auto, dessen Form diskutabel ist. Während weiche Kurven und elegante Linien schön sind, verdienen auch kastenförmige Autos ihre Zeit das Rampenlicht. Nur wenige sind dabei so charmant und markant wie der Alfa Romeo Giulia. Als Marke, die für ihre Meisterwerke im Design bekannt ist, wurde die Giulia der Weltöffentlichkeit 1962 vorgestellt und etablierte sich schnell auf dem Markt der Sportlimousinen. Die Giulia war nicht nur kompakt, wendig und dennoch geräumig, auch ihre Leistung war sehr beeindruckend. Sie verfügte über einen Vollaluminium-Vierzylindermotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen in Varianten mit 1,3 und 1,6 Litern mit bis zu 110 PS.
Auch wenn dieses Exemplar zeitgenössisch auftritt, erreicht die kleine Limousine doch neue Höhen. Der ursprüngliche Motor mit 1,3 Litern Hubraum wurde durch einen Zweiliter-Nord-Motor mit 45-mm-Weber-Vergasern, Schmiedekolben, einem Alfaholics-Auspuffkrümmer und vielem mehr ersetzt. Das Ergebnis ist mit seinem fahrerorientierten Innenraum, der seinen Luxus und Charme bewahrt hat, ein wunderbarer Klassiker, der sogar mit den neuesten GTIs mithalten kann!
The Ultimate Homage
Der 2005 erstmals vorgestellte Bugatti Veyron sprengte Grenzen in der Welt des Automobils, die selbst heute, 20 Jahre später, noch immer die klügsten Köpfe zum Grübeln bringen. Gebaut als reines Passionsprojekt von Ferdinand Piech, mit Produktionskosten von angeblich fast sechs Millionen Euro pro Fahrzeug, hatte die Autowelt zu diesem Zeitpunkt noch kein Serienfahrzeug wie den Veyron gesehen und wird es wahrscheinlich auch nie wieder sehen. Er ist der ultimative Ausdruck von gutem Design, weltbewegender Leistung und unglaublicher Exklusivität. Sicher wird er schnell zum ultimativen zukünftigen Klassiker.
Dieses Exemplar legt in Sachen Exklusivität noch eine Schippe drauf: Es ist eine von nur 48 gebauten Super Sport-Varianten. Die Lackierung ist eine Hommage an den klassischen Bugatti Typ 41 Royale Berline de Voyage von 1929, ein Auto, das viele als eines der schönsten jemals gebauten Autos bezeichnen. Die einzigartige Farbkombination kombiniert mit einem Kilometerstand von nur 342 Meilen seit der Neuanschaffung im Jahr 2012, macht dieses Exemplar wirklich zum ultimativen Beispiel für klassische Royale der Zukunft!
Disco-Zeit
Nachdem der Karosseriebau in der Vorkriegszeit eine Blüte erlebte, gab es im 21. Jahrhundert eine Renaissance. Nur wenige Beispiele zeigen dies besser als die Carrozzeria Touring, die mit dem Alfa Romeo Disco Volante das Automobildesign erfolgreich in die Zukunft geführt und gleichzeitig die reiche Geschichte der Marke gewürdigt hat.
Inspiriert vom Alfa Romeo Disco Volante aus dem Jahr 1952 machte sich die Carrozzeria Touring daran, die neue Generation im gleichen Stil zu zeichnen, wobei sie den damals frisch auf den Markt gebrachten Alfa 8C Competizione offensichtlich als Basis für einen neuen Disco Volante nutzte. Die Karosserie jedes Wagens wurde - ganz in der Tradition des Hauses – von Hand aus Aluminium gedengelt. Den Innenraum gestaltete Touring neu mit Leder, Aluminium und Kohlefaser. Während viele Exemplare meist in temperierten Garagen standen, gelangte dieses Exemplar von Anfang an in die Hände eines begeisterten Enthusiasten. Der scheute sich nicht, seinen nagelneuen Alfa Romeo im Sinne des Herstellers zu nutzen und legte bis heute knapp 11.600 Kilometer mit ihm zurück!