Manchmal ist der ausländische Blick auf ein Land wahrhaftiger oder romantischer als die Selbstreflexion der angestammten Einwohner. Schließlich bekommt man die beste neapolitanische Pizza in Tokio, Wes Anderson hat den Charakter der französischen Bourgeoisie präziser und von mehr Bewunderung getragen erfasst, als so mancher Pariser Filmregisseur – und das gute alte britische Empire wird von nostalgischen Jetsetter in St. Moritz immer wieder mit neuem Leben erfüllt. Denn es waren die Briten, die vor über 150 Jahren das winzige Bergdorf als glamouröse Destination der Eliten erst auf die Reisekarte setzten. Obwohl nun auch die Engländer, Schotten und Waliser im 21. Jahrhundert angekommen sind, können Sie immer noch in Knickerbocker – vulgo Kniebundhose – den Eiskanal Cresta Run hinunterstürzen und danach Ihren Bentley Richtung Suvretta House steuern, um rechtzeitig den Five o´ Clock Tea zu sich zu nehmen, ohne sich von der realen Welt da draußen weiter stören lassen zu müssen.
Die größte Würdigung dieses British Way of Life in den Schweizer Alpen ist fraglos das alljährliche British Classic Car Meeting – auch BCCM -, das angesehene Classic Driver aus der ganzen Schweiz anlockt: Mit ihren Aston Martin und Austin Healey, ihren Range Rover und Rolls-Royce erklimmen sie den beeindruckenden Julierpass, um als Automobilisten alter Schule ein ganzes Weekend lang im Engadin einige der schönsten Bergrouten der Welt zu genießen. Peter Egli, Direktor des traditionsreichen Suvretta House, fungiert als Gastgeber, während das BCCM jedes Jahr einen anderen Aspekt der britischen Autokultur zelebriert. Am kommenden Wochenende wird es in St. Moritz Heia Safari heißen. Denn der britische Abenteuersinn ist legendär, ebenso erinnern wir uns lebhaft an die „Go-anywhere“-Land Rover, die während der Overland Expeditions jeden noch so verborgenen Flecken der Erde erkundeten oder während der berühmt-berüchtigten Camel Trophy!
Aber das ist noch nicht alles, was Vizevorsitzender Fabrizio d´Aloisio, Rallye-Meister Andrea Klainguti und ihr Team für den diesjährigen Event komponiert haben. Neben einem Aufgebot an Landys, bekommen die Gäste auch die Chance, rallye-vorbereitete britische Klassiker zu bestaunen, Anekdoten aus dem bewegten Leben des Rallye-Professors Rauno Aaltonen zu lauschen – jener Aaltonen, der mit einem Mini Cooper S zum Sieg bei der Rallye Monte Carlo 1967 jagte. Ferner dürfen sich die BCCM-Gäste am „Quarter-Mile Test“ am Airport Engadin messen und so ganz nebenbei mit ihren coolsten Safari-Outfits bei der großen Jubiläumsparty am Samstagabend glänzen und zum Sound von DJ Duccio Lopresto tanzen. Natürlich ist Classic Driver dabei und fängt für Sie die tollsten Autos und unvergesslichsten Momente dieses 30. British Classic Car Meeting ein. Bei uns verpassen Sie nichts!
Fotos: Pietro Martelletti