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Steve McQueens Meyers Manx aus „The Thomas Crown Affair“ betritt das Eis von St. Moritz

In „The Thomas Crown Affair“ wurde er von Steve McQueen zu ewigem Hollywood-Ruhm gefahren. Dieses Wochenende kehrt der kultige Meyers Manx Strand-Buggy anlässlich von „The Ice“ in St. Moritz ins Rampenlicht zurück. Für ein kleines Remake brauchten wir nur einen Privatjet und jede Menge Bargeld...

Wir alle haben unsere eigenen Vorstellungen von den größten Auto-„Momenten“ und „Car chases“ der Filmgeschichte - aber wenn es um dramatische Auftritte geht, kann kaum jemand leugnen, dass der Anblick von Steve McQueen und Faye Dunaway, die in einem speziell angefertigten Meyers Manx über eine mit Tussockgräsern bedeckte Sanddüne fliegen, kaum zu übertreffen sind. Die Szenen aus dem Kultfilm „Die Thomas Crown Affäre“ von 1968 sorgten dafür, dass der Manx sogar die anderen automobilen Stars - ein Rolls-Royce Silver Shadow Coupé und ein Ferrari 275 NART Spyder - in den Schatten stellte und sich das Bild des einzigartigen Beachbuggys in die Köpfe einer ganzen Generation von Autoliebhabern einbrannte.

Daher wird erwartet, dass sein etwas aus dem Zusammenhang gerissener Auftritt bei „The Ice“ in St. Moritz am kommenden Wochenende McQueen-Fans von nah und fern anziehen wird. Und um den Appetit anzuregen, haben Classic Driver und Meyers Manx gestern mit Hilfe einer vom Badrutt’s Palace Hotel zur Verfügung gestellten Rolls-Royce-Limousine, einem schnittigen Privatflugzeug, dem einheimischen Schneider und Sportler Silvano Vitalini als überzeugendem Doppelgänger, des Fotografen Fabrizio d'Aloisio und (ganz wichtig) der freundlichen Zusammenarbeit mit dem Personal des Engadiner Flughafens den Geist von Crown heraufbeschworen. Und ja, das ist das echte Filmauto, das damals durch die Dünen stieb, dabei Vögel erschreckte, einen Riesenluftsprung vollführte, durchs Wasser preschte und der Welt zeigte, was für ein „Petrolhead“ McQueen wirklich war.

Wie viele Classic Driver-Leser wissen, wurde der Wagen vor zwei Jahren bei der Amelia Island-Auktion von Bonhams zum Verkauf angeboten. Seitdem ist er in das Unternehmen zurückgekehrt, das im November 2020, kurz vor dem Tod des Gründers Bruce Meyers am 19. Februar 2021, von der vom Autoliebhaber Philip Sarofirm angeführten Investorengruppe Trousdale Ventures erworben und unter der Bezeichnung Meyers Manx LLC neu gegründet wurde. 

Richard Gauntlett, ein wichtiges Mitglied des Teams, das hinter der Renaissance der Marke steht, und „Creative Director“ unseres exklusiven Fotoshootings, bezeichnet den Thomas Crown Manx als ein wichtiges Element der Geschichte von Meyers. „Wir sind absolut begeistert, das Auto erworben zu haben, nicht zuletzt, weil wir Bruce und seiner Frau Winnie feierlich versprochen haben, alles in unserer Macht Stehende zu tun, um nicht nur die Zukunft der Marke zu sichern, sondern auch ihr Erbe und ihren Platz in der Populärkultur zu bewahren - es ist also ein großer Gewinn, dieses Auto wieder in unseren Reihen zu haben. Es wird eine zentrale Rolle dabei spielen, die Meyers Geschichte für künftige Generationen lebendig zu halten.“ 

Laut dem Originaldrehbuch des Films war für die Fahrszene am Strandhaus des gelangweilten Millionärs Crown eigentlich ein Jeep vorgesehen. Aber McQueen, der kurz zuvor ein Bild des originalen und gerade auf einer Kuppe abhebenden Manx auf der Titelseite des „Hot Rod“- Magazins gesehen hatte, fand, dass ein Buggy viel cooler wäre (und zweifellos auch mehr Spaß beim Fahren machen würde...). Doch anstatt einen Manx von der Stange zu wählen, wandte sich der Filmstar an den Offroad-Zubehörladen Con Ferr von der US-Ostküste und arbeitete mit dessem Mitbegründer Pete Condos zusammen, um einen Buggy mit einem unverwechselbaren und individuellen Design zu entwickeln. 

Als Erstes wurden eine Windschutzscheibe im Stil eines Rennbootes, zwei mittig unter Plexiglas sitzende Scheinwerfer und ein Heckgepäckträger montiert. Die Sitze waren Sonderanfertigungen aus einem Datsun Fairlady (240Z) und die speziell gegossenen American Racing Mag-Räder wurden mit Firestone-Rennreifen besohlt. Der gravierendste Unterschied zum serienmäßigen Manx-Buggy mit VW Motor war jedoch der ebenfalls luftgekühlte Sechszylinder aus einem Chevrolet Corvair.

„McQueen entwickelte eine echte Leidenschaft für das Projekt und wollte den Wagen ursprünglich mit einem Porsche-Motor ausstatten - was aber Budgetgründe verhinderten“, weiß Gauntlett. „Damals behauptete er, der Corvair-Motor würde 230 PS leisten, aber das war definitiv übertrieben. Aber selbst wenn es nur 180 sind, ist das immer noch dreimal so viel wie die Leistung eines Manx mit Käfer-Motor. Auch das Styling wurde erheblich verändert, wobei viele der Designideen von McQueen stammen. Ich denke, man könnte das Ergebnis mit dem Unterschied zwischen einem normalen Porsche 356 und dessen Speedster-Version vergleichen. Die klassischen Linien sind vorhanden, aber der Gesamteffekt ist schlanker und aggressiver.

Nachdem ich mich im Engadin zum ersten Mal ans Steuer gesetzt habe, würde ich sagen, dass er das freundliche Gesicht eines Manx mit einem sehr wütenden Auftritt kombiniert - und obwohl McQueen im Film bewies, was für ein großartiger Fahrer er war, finde ich es noch beeindruckender, dass Faye Dunaway es auf dem Beifahrersitz ausgehalten hat. Sie war überhaupt nicht angeschnallt, sondern hielt sich einfach fest, während er mit dem Auto über die Dünen sprang und durch das Wasser pflügte", staunt Gauntlett noch heute. 

Es wurde gemunkelt, dass McQueen den Buggy nach Abschluss der Dreharbeiten für sich behielt. In Wahrheit wurde er von Jim Phlueger gekauft, einem Lincoln-Mercury-Händler auf Hawaii, der das Corvair-Triebwerk gegen einen leichteren VW-Motor mit 2,2 Litern Hubraum tauschte. Er nutzte ihn dann für Sandrennen, bevor er ihn an einen anderen Besitzer auf Kauai weitergab, der ihn zum Abschleppen von Wasserskifahrern durch die seichten Gewässer der Hanalei Bay einsetzte.

Trotz seines Status als wichtiges Stück Filmgeschichte geriet das Auto so fast zwangsläufig in einen erbärmlichen Zustand. Es kehre letztendlich nach Honolulu zurück, nachdem es zuvor gegen einen Mini Cooper und eine Schrotflinte ausgetauscht worden war. Der neue Besitzer war sich jedoch seiner Bedeutung sehr bewusst und ließ den Wagen nach zwei Jahrzehnten Lagerung akribisch restaurieren und in den Zustand versetzen, in dem er sich befand, als McQueen und Condos ihn für den Film bauten. 

Wenn Sie sich persönlich davon überzeugen wollen, in welch phantastischer Form der Meyers ist, fahren Sie dieses Wochenende nach St. Moritz, wo Gauntlett ihn auf der Pferderennbahn des zugefrorenen Sees vorführen wird. Obwohl wir bezweifeln, dass Meyers sich jemals vorstellen konnte, dass man zu einem seiner legendären Strandbuggys sagen würde: „Wir sehen uns auf dem Eis...“

Fotos: Fabrizio d'Aloisio © 2022

Der International Concours of Elegance - auch bekannt als „The Ice“ - findet am Samstag, 26. Februar 2022, auf dem zugefrorenen See in St. Moritz statt. Classic Driver wird im Magazin und auf Instagram live von der Veranstaltung berichten. 

Wir danken Richard Gauntlett für die kreative Leitung und dafür, dass er dieses prächtige Auto nach St. Moritz gebracht hat, Silvano Vitalini für seine verblüffende Verkörperung von Thomas Crown, Fabrizio d'Aloisio für die professionelle Inszenierung, dem Badrutt's Palace Hotel, das uns seinen Rolls-Royce zur Verfügung gestellt hat, und den guten Leuten vom Engadin Airport, die uns ihre Start- und Landebahn für unseren Schabernack zur Verfügung gestellt haben. Bei den Dreharbeiten zu diesem Film wurden keine Bankgeheimnisse verletzt.