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Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Das Wochenende ist da, und damit auch unsere obligatorischen fünf Highlights aus dem Classic Driver Markt. Egal, ob Ihr ideales Sammlerauto obskur, protzig oder unverschämt schnell ist: unsere Marktbeobachtung ist hier, um alles nur Denkbare zu liefern!

Länge verkörpert eine Haltung

Er ist fast schon komisch lang (5,30 Meter) und war mit einer Höhe von 1,30 Meter auch die niedrigste viertürige Limousine ihrer Zeit. Zusammen mit der extremen Keilform wahrscheinlich der Hauptgrund, warum wir den Aston Martin Lagonda so sehr lieben. Das Design von William Towns, wegen der von glatten Flächen und Winkeln geprägten Karosserie „Folded Paper“-Stil genannt, provozierte bei seiner ersten Vorstellung 1976 extreme Reaktionen und polarisierte stark. Von Herbst 1978 bis Sommer 1989 baute Aston in drei Serien (2-4) nur 645 Exemplare. Dieses Modell von 1989 gehört zur 1987 auf dem Genfer Salon vorgestellten letzten Serie, gut zu erkennen an den sechs rechteckigen Scheinwerfern und den dadurch weggefallenden Klappscheinwerfern der Serien 2 und 3. 

Die Serie 4 mag rund um die Ecken etwas weicher sein, aber der Lagonda behielt bis zum Ende sein unverwechselbares Seitenprofil bei. Dieses Exemplar in Winchester Blue wurde von seinem Erstbesitzer 27 Jahre lang gefahren. Der zweite Owner besaß ihn weitere elf Jahre, ehe der aktuelle Besitzer das Auto 2017 erwarb. Mit einem Kilometerstand von 20.278 Kilometer ist der 5,3 Liter-V8 gerade einmal eingefahren. Der mit viel (nicht immer problemfreier) Elektronik aufwartende Innenraum lädt mit feinem Pergamentleder in Beige und blauen Kedern zum Wohlfühlen ein. Als Zugabe gibt es einen kompletten Satz maßgefertigter Koffer, die farblich zur fabelhaften Ästhetik dieses Aston passen. Wenn Sie also vom örtlichen ÖPNV in den Wahnsinn getrieben werden, könnte diese Straßenlokomotive die perfekte Lösung sein, um etwas Dampf abzulassen.

 

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Da liegt etwas in der Aero

Wir sind uns nicht sicher, was der ursprüngliche Besitzer dieses Morgan Aero 8 geraucht hat, als er diesen auffälligen Grand Tourer spezifizierte. Aber wir würden uns freuen, wenn er uns einen Lieferanten nennen könnte. Als eines der schönsten Autos, die Morgan je produziert hat, mangelte es dem Aero 8 nie an „road presence“. Und dieses Exemplar Baujahr 2017 in Porsche Ice Mint Green Metallic über Burgundy Leder ist im Grunde ein öffentliches Schleudertrauma.

Der 80. von nur etwa 130 jemals gebauten Aero 8 hat gut 31.000 Kilometer gelaufen und ist demnach ein seltenes Exemplar. Aber noch weniger wurden mit so vielen ausgewählten Upgrades geordert. Allen voran das von SSL Ltd. aufgerüstete Fahrwerkskit mit einstellbarem Gewindefahrwerk, überarbeiteten Stabilisatoren und einem zusätzlichen Drop Link zur Reduzierung der Seitenneigung und für ein komfortableres Abrollverhalten. Ein weiteres Plus an Alltagstauglichkeit sind die Dynamat-Sounddämmung und eine Alpine-Bluetooth-Einheit, mit der Sie Ihre Lieblingsmusik hören können. Wenn Sie nicht gerade bei demontiertem Carbon-Hardtop dem herrlichen Sound des über eine Automatik mit Schaltwippen zu bedienenden 4,8-Liter-BMW-V8 lauschen. 

 

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Weiß ist heiß

Dieser atemberaubende 718 Cayman GT4 RS mag zwar im ikonischen Carrera-Weiß lackiert sein, aber man könnte den Farbton genauso gut „peruanisches Schneewittchen“ nennen. So wie er die Pupillen erweitert und die Pulsfrequenz von Sammlern auf der ganzen Welt in die Höhe schnellen lässt. Das ist zugegeben leicht übertrieben, aber es gibt wohl kein aktuelles Auto, das sich mehr als zukünftiger Klassiker rühmen kann als der GT4 RS. Besonders wenn er wie dieses bei Motorlegenden in Utting zum Verkauf stehende Modell aus erster Hand mit dem Weissach-Paket ausgestattet ist.

Es ist nicht nur das erste Mal, dass Porsche seinem Mittelmotor-Wunderkind die volle RS-Behandlung angedeihen lässt, sondern wahrscheinlich auch das letzte Mal, dass wir einen Cayman aus der GT-Abteilung sehen, der mit Dino-Saft, sprich Benzin, läuft. Er ist ein wichtiges Auto in der Geschichte der Firma, und nach den begeisterten Kritiken der Fachjournalisten zu urteilen, scheint er definitiv zu liefern. Mit nur 1100 Kilometern auf dem Tacho wäre dieses Exemplar aus dem Jahr 2023 perfekt für jede Porsche-Sammlung, zumal es wohl mit der umfangreichsten Ausstattung konfiguriert wurde, die für Geld bestellbar war. Sonder- und CXX-Optionen in Höhe von 50.000 Euro trieben den damaligen Neupreis auf 190.000 Euro. Um so mehr würde es auch uns ungemein reizen, uns auf die offene Straße zu begeben und eines der großartigsten Fahrerlebnisse zu genießen, das ein Sportwagen mit Verbrennungsmotor je bieten wird.

 

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Michelottis kleines Juwel

Hier ist ein Auto, das alle außer den erfahrensten Autokennern verblüffen wird: ein Neckar St. Trop Coupé von 1965. Dabei handelt es sich um die deutsche und im NSU-Werk Heilbronn gefertigte Version des 1964 in Genf gezeigten OSI 1200 Coupés. Und während der Modellname des Autos weitgehend unbekannt sein dürfte, so doch nicht der seines Designers: Giovanni Michelotti. 

Autos mit solch unbekannter Herkunft gehen oft mit der Angst vor dem Unbekannten einher. Wenn Ihr Mechaniker noch nie etwas von der Marke und dem Modell gehört hat, wie soll er dann helfen, wenn etwas kaputt geht? Zum Glück steckt unter der Motorhaube dieses schönen kleinen Coupés ein vertrauter Fiat-Vierzylinder mit 1,2 Liter Hubraum, und er teilt sich sogar die Rückleuchten mit dem wunderbaren Bizzarini 5300 GT! Unser Marktfund wurde neu in Paris gekauft, hatte insgesamt drei Besitzer, der letzte ein Deutscher, der den roten Deutsch-Italiener 2011 restaurieren ließ. Als eines von nur etwa 70 jemals gebauten Exemplaren (von der Spyder-Version entstanden 280) ist dieser bei der Auktion von Aguttes am 26. November zum Verkauf stehende Neckar der perfekte klassische Sportwagen für Liebhaber des Obskuren.

 

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Samba für alle! 

Es gibt Autos, die unabhängig vom Alter bei Passanten eine kindliche Freude auslösen. Und dieser VW Combi T1 mit Safari-Windschutzscheibe aus dem Jahr 1973 gehört definitiv in diese Kategorie. Dieser seltene 23-Fenster-Samba mit Standort in Frankreich ist mit seinem 1,6-Liter-Boxer vielleicht nicht das schnellste Auto der Welt, bietet dafür aber Platz für bis zu neun Passagiere. 

Die sich auf abenteuerlustige Camping-Ausflüge und Urlaube freuen können. Denn dieser zwischen 2021 und 2022 restaurierte Kombi verfügt über eine Spüle, eine Kochplatte, einen Kühlschrank, einen Wassertank, eine Zusatzbatterie, LED-Innenraumbeleuchtung und zwei Dachträger, auf denen Sie Ihr Gepäck, Ihre Surfbretter oder was auch immer Sie auf Ihrem nächsten Roadtrip mitnehmen möchten, transportieren können. Wenn Sie und Ihre Freunde im Jahr 2024 den Sommerurlaub einmal auf brasilianische Art verbringen wollen, dann gib es nichts Cooleres als einen luftgekühlten VW-Bus!

 

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