Wir sprechen oft von unserer Traumgarage mit Platz für drei Autos. Normalerweise bedeutet das einen schnellen Familien-Kombi, einen Supersportwagen für das Wochenende und einen Klassiker für eines dieser Dinner-Dates. Und die imaginären Regeln schreiben vor, dass man nicht dieselbe Marke für jede Option verwenden darf. Aber vielleicht brechen wir für diese ultimative Drei-Auto-Garage, die sich in den Angeboten der RM Sotheby’s Auktion in Coral Gables, Miami am 27. Februar verbirgt, für einmal die Gepflogenheiten. Denn warum nur ein Ferrari-Poster-Car, wenn man auch drei haben kann?
Wir beginnen mit dem König aller Poster Cars, dem F40. Er kam im Sommer 1987 auf den Markt und revolutionierte das Segment der Supersportwagen für eine gefühlte Ewigkeit. Der Wagen war Enzo Ferraris letztes Hurra, und Boy, wie gewaltig schlug er ein! So sehr, dass die Scheckbücher schon gezückt und ausgefüllt waren, ehe Ferrari überhaupt die geplante Produktionszahl bekannt gegeben hatte. Obwohl Ferrari den F40 nur fünf Jahre lang baute, rollten insgesamt 1.311 Exemplare aus dem Werk in Maranello – mehr als das Dreifache der ursprünglich geplanten 400 Einheiten. Die Seltenheit, das theatralische Fahrerlebnis, der halsbrecherische Turbo-Stoß, die ständigen Blicke der Schaulustigen – all das trägt zur unvergleichlichen Anziehungskraft des Autos bei. Trotz geringer Stückzahlen ist der Markt für F40 so lebhaft wie eh und je. Dieses Exemplar mit US-Spezifikation wird auf 3,25 bis 3,75 Millionen Dollar geschätzt – eine gewaltige Steigerung gegenüber dem Verkaufspreis von 400.000 Dollar im Jahr 1987!
Von den robusten Fundamenten des F40 geht es weiter zu einem der seltensten Ferrari, die je gebaut wurden. Der F50 hatte zunächst Mühe, seinem Vorgänger gerecht zu werden, ist aber heute die heißeste Ware in der Welt der Sammlerklassiker. Nur 349 Exemplare des F50 verließen Maranello und markierten eine völlig neue Richtung für Ferraris Supersportwagen. Wurden der 288 GTO und der F40 von aufgeladenen V8-Motoren angetrieben, saß im Heck des F50 ein V12-Saugmotor mit einem über fünfzig Prozent größeren Hubraum (6,0 Liter) als bei den beiden Vorgängern! Der Wert des F50 ist in den letzten Jahren in die Höhe geschnellt, dieses Exemplar in Rosso Corsa soll zwischen 5,5 und 6,5 Millionen Dollar erreichen – und es würde uns nicht wundern, wenn der Hammer erst bei einem noch höheren Betrag fallen würde!
Wir beenden unsere Heilige Dreifaltigkeit mit dem Supersportwagen, der uns vielleicht am meisten überrascht hat: dem Enzo (Ferrari). Weniger wegen seiner teils aus der Formel 1 abgeleiteten Technologien und Materialien oder des göttlichen Auspuffsounds, sondern aufgrund seiner beeindruckenden RM Sotheby’s Schätzung von 5,5 Millionen Dollar – für ein Modell, dessen Grundpreis damals bei etwa 662.000 Euro lag. Wir sagen nicht, dass wir überrascht wären, wenn er in Anbetracht früherer Auktions-Ergebnisse diesen Betrag locker erreicht. Denn da weltweit nur 399 Exemplare entstanden, ist der Enzo ähnlich selten wie der F50 und daher ein mindestens ebenso begehrtes Objekt für Sammler. Er hat vielleicht nicht die brutale Optik des F40 oder die Dynamik des F50, aber was ihm an Sexappeal fehlt, macht er durch seinen Soundtrack wieder wett. Er ist ein Auto, das frühere Ikonen miteinander verbindet, war der letzte von Pininfarina gestylte Ferrari-Supersportwagen und läutete eine neue Ära für die Kultmarke ein.