Oscar India
Markante Front mit vier Scheinwerfern, ein muskulöses Heck, fette Reifen auf tief geschüsselten BBS-Felgen – man kann es kaum glauben, dass all diese Details einen Aston Martin beschreiben. Aber sie treffen 1:1 zu, wenn die Rede auf den 1977 auf Basis des V8 Coupés eingeführten V8 Vantage kommt.
Das als ultimativer Kontinental-Crosser konzipierte Coupé war in den 1970er- und 1980er-Jahren maßgeblich an Aston Martins Erfolgen beteiligt. Während seines bis 1989 reichenden Lifecycles wurde der Vantage schon 1978 als „Serie 2“ gründlich überarbeitet und erhielt den internen Spitznamen „Oscar India“. Der Begriff nimmt die phonetischen Umschreibungen des Fliegeralphabets für die Buchstaben O und I auf, die in diesem Zusammenhang eigentlich für „October-Introduction“ stehen.
Seltene Exemplare wie dieses aus dem Jahr 1985 zeichneten sich durch Zusatzscheinwerfer, einen großen zusätzlichen Lufteinlass unter der Frontstoßstange, eine geschlossene Motorhaubenhutze, einen dezenten Heckspoiler, Vantage-Embleme und – im Gegensatz zu den meisten Vantage-Typen – einen vergitterten Kühlergrill anstatt der in Wagenfarbe lackierten Abdeckung aus. On top gab es eine Leistungssteigerung von 40 Prozent gegenüber dem serienmäßigen 5,3-Liter-V8. Das Ergebnis ist ein bemerkenswert cooler Grand Tourer, wie dieses am 22. Mai bei der Mailänder Auktion von RM Sotheby’s zur Versteigerung stehende linksgelenkte Exemplar mit ZF-Handschaltgetriebe!
Alter Schwede
Wir verdanken dieser Modellvariante mehr, als wir vielleicht ahnen. Denn ohne die 140er-Serie hätte es wohl keine weiteren Volvo in der unverwechselbar kastenförmigen Formensprache des Volvo Designers Jan Wilsgaard gegeben. Seinem Anspruch – modernes und dennoch klares Design – werden bis heute alle Volvo gerecht, die wir auf unseren Straßen sehen.
Dieses Exemplar, ein 144 aus dem Jahr 1972, ist die Spitzenversion „Grand Luxe“ (GL) mit optionalem Schiebedach, gelben Zusatz-Scheinwerfern und schwarzen Ledersitzen. Es wurde neu am 10. Mai 1972 im schweizerischen Biel zugelassen und wurde von seinem Erstbesitzer offenbar in vollen Zügen genossen. Denn bis 1994, als der Schwede an einen Volvo Enthusiasten ging, hatte er 225.000 Kilometer mit der viertürigen Limousine abgespult. Der Zweitbesitzer fuhr das Goldstück zehn Jahre lang, und restaurierte es über einen Zeitraum von zehn Jahren in Eigenregie. 2021 verkaufte er den 144 an seinen dritten und bis heute letzten Owner. Das am 22. März bei der Oldtimer Galerie Toffen versteigerte Modell erhielt erst in diesem Monat ein neues TÜV-Gutachten und präsentiert sich innen wie außen in bester Verfassung.
Monte-Held neu geboren
Die Rallye Monte Carlo ist reich an unvergessenen Geschichten – und Stoff für Legenden. Darunter fallen jene drei Ausgaben der Jahre 1964, 1965 und 1967, in denen die roten BMC-Werks-Mini Cooper S gegen deutlich leistungsstärkere und vermeintlich robustere Konkurrenten den Gesamtsieg errangen.
Mit Startnummer 177 fuhren Rauno Aaltonen und Harry Liddon 1967 mit ihrem Morris Mini Cooper S zum Triumph bei der Monte. Ein Husarenstück, an die sich seitdem viele Mini-Fans erinnern, sodass es nicht an Projekten mangelte, den Wagen nachzubauen. Diese 2015 in Belgien auf Basis eines 1965 neu in Frankreich zugelassenen Cooper S aufgebaute Replica dürfte dem Original am nächsten kommen. Mit dem historisch korrekten Dachgepäckträger, Schmutzfängern und den unverzichtbaren Zusatzscheinwerfern. Unter der winzigen Motorhaube verbergen sich zahlreiche Upgrades, darunter ein Oselli-Zylinderkopf, geschmiedete Kolben und zwei SU-Vergaser. Der bei Rock ‘n Roll Classics stehende Cooper S ist einer von nur 6489 Exemplaren mit dem 1275-cm3-Triebwerk und ist bereit für den nächsten Einsatz bei der Zoute Rallye oder der Monte Carlo Historique!
Luxus à la Lancia
Die Lancia Fulvia, halb Rallye-Legende, halb ledergepolsterter Wochenend-Cruiser, erfreut sich weltweit großer Bewunderung bei Liebhabern historischer Straßen- und Rallye-Events. Die ebenso wendige wie kompakte Fulvia war in ihrer Blütezeit das Auto, das es zu schlagen galt – und gewann 1972 die Rallye Monte Carlo.
Dieses 1300 S Coupé mit französischer Owner History stammt aus dem Jahr 1976 und wurde sorgfältig für den Einsatz auf der Straße und für historische Veranstaltungen vorbereitet und optimiert. Es verfügt über die Vorderachse und die Felgen der 1600 HF-Variante; zugleich wurde der Motor komplett überholt. Zusammen mit der wunderschönen hellbraunen Lederausstattung ist dies der perfekte Wochenendklassiker, um sich einfach nur aus Fahrspaß ans Steuer zu setzen. Wenn Sie jetzt Lust auf die hübsche Italienerin bekommen haben, sollten Sie bei der Collector Cars Auktion von Osenat am 24. März mitbieten!
Neuauflage einer Legende
Die Nachfolge eines so legendären Modells wie dem Ford GT40 anzutreten, ist wohl eine der größten Herausforderungen der Automobilwelt. Doch Ford wagte sich an die Mammutaufgabe: zunächst 2006 mit einem ersten, von einem 5,4-Liter-V8 mit Kompressor-Aufladung angetriebenen GT und dann zehn Jahre darauf mit einer zweiten und bis 2022 gebauten Version, zu der auch dieses Modell aus dem Classic Driver Markt zählt.
Dieser zweite New-Age-GT wurde nicht nur entwickelt, um den 50. Jahrestag des Le-Mans-Triumphs des originalen GT40 im Jahr 1966 zu feiern, sondern auch, um in den Langstrecken-Sport zurückzukehren und in Le Mans wenn zwar nicht den Gesamtsieg, aber den Erfolg in der GT-Klasse zu erringen. Die daraus resultierende Straßenversion erhielt diesmal einen 3,5 Liter großen Twin-Turbo-V6. Der stärkste EcoBoost-Motor, den das „blue oval“ je gebaut hat, leistet 656 PS und 746 Nm und verfügt über verschiedene Modi, um das Handling auf Straße und Rennstrecke zu perfektionieren. Dieses bei Schaltkulisse North America in Miami zum Verkauf stehende Exemplar Baujahr 2018 hat bislang erst 419 Kilometer zurückgelegt und ist in der nach unserer Meinung perfekten und vermutlich nur einmal so ausgeführten Spezifikation lackiert – Lightning Blue mit silbernen Overtop-Streifen. Und wurde mit zusätzlichen Extras im Wert von über 100.000 US-Dollar aufgewertet!