Kenner entdeckten aber auch, dass auch der Rolls-Royce Camargue aus den späten siebziger Jahren eine ganz ähnliche Handschrift trug...
Die kuriose Geschichte des „Speciale” Bentley T1 nahm 1965 ihren Anfang, als der britische Aristokrat James E. Hanson - der spätere Lord Hanson - bei Sergio Pininfarina einen maßgefertigten Bentley bestellte. Ein Ansinnen, das der italienische Designer nur zu gern erfüllte, schließlich könnte sich daraus der Auftrag ergeben, auch gleich die neue Continental-Generation für die Marke aus Crewe zu gestalten. Es sollte allerdings bis 1968 dauern, ehe der Entwicklungsprozess in Gang kam. Doch das Warten lohnte sich, denn nun war auch der ehemalige Bertone-Stylist Paolo Martin an Bord. Aus seiner Feder stammte für Ferrari der Dino Competizione und der 512S Modulo sowie der Alfa Romeo P33 und der Lancia Beta Montecarlo. Hansons Bentley war also in den besten Händen - einige Formelemente sollten sogar einen unverkennbaren Hauch von Modena tragen.
Die Mutter sieht es anders
Noch bevor Hanson sein „T1 Coupé Speciale” abholen konnte, stellte Pininfarina den straßentauglichen Prototyp bei den Automessen in London und Paris aus. Dort begeisterte seine italienische Formensprache die Chefetage von Rolls-Royce. Allerdings war die neue Mutter der angeschlagenen Marke Bentley noch nicht für eine Wiederbelebung bereit und krönte Pininfarinas Modell lieber mit der Spirit of Ecstasy, obwohl das sportliche Styling des Coupés wohl besser zur Tradition des geflügelten B gepasst hätte. Dennoch bleibt Pininfarinas Bentley T1 einzigartig, eben „Speciale”. Ein Umstand, der auch kürzlich bei der Bonhams-Auktion im Rahmen des Goodwood Members´Meeting gewürdigt wurde, denn dort wurde der One-off für umgerechnet 340.000 Euro verkauft.
Fotos: Bonhams