Enthusiasten von opulenten Cigar Lounges auf Rädern, gebaut für ausgedehnte Ausfahrten, erleben heute ihren Glückstag. Denn Bentley hat gerade die vierte Generation des Continental GT Speed enthüllt. Auf den ersten Blick will es scheinen, als ob die Frauen und Männer in Crewe der Devise „wenn´s noch passt, Finger weg“ gefolgt sind, aber wenn man diesen neuen GT Speed einem genauerem Studium unterzieht, entdeckt man doch, dass es einige große Veränderungen gegeben hat. Innen wird der neue Continental Speed für die Flying B-Community sehr vertraut wirken, allerdings mit der Premiere eines Systems für ionisierte Luft, 3D-Leder und einem neuen dunklen Chrom-Finish. So weit so gut, aber jetzt kommen wir zu wirklich spannenden Merkmalen.
Was sofort ins Auge fällt, ist das neue Gesicht des Continental GT. Die ikonischen vier Rundleuchten, die Bentleys seit den 50er Jahren unverkennbar geprägt haben, sind Geschichte und wurden ersetzt durch ein einzelnes Frontscheinwerferdesign, das sich eindeutig von jenem des unglaublichen EXP 100 GT Concept Car von 2019 und des kürzlich vorgestellten limitierten Bacalar ableitet. Die neuen, größeren Heckleuchten tragen ebenfalls Bacalar-Gene – ansonsten orientiert sich die Karosserie des jüngsten Continental GT an den formschönen Proportionen des Vorgängers. Obwohl dieser Körper vertraut wirkt, hat Bentley erklärt, dass in dieser Generation 68 Prozent neue Komponenten zum Einsatz kamen, darunter viele im Antriebsstrang und der Federung.
Weil wir gerade beim Thema sind: Der neue Continental GT Speed entfesselt beeindruckende 771 PS, gespeist durch einen knapp 600 PS starken 4,0-Liter-V8 im Tandem mit einem gut 190 PS entwickelnden E-Motor. Der Continental GT war sowieso nie ein Leichtgewicht, aber durch den Zusatz einer 25,9 kWh-Batterie bringt er sein Leergewicht auf fast 2,5 Tonnen, aber halten Sie ihn jetzt nicht für träge! Den Sprint von 0 auf 100 Stundenkilometer bewältigt er in 3,1 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit von fast 335 Stundenkilometer erreicht er in müheloser Manier. So mühelos übrigens, dass der Bentley einen neuen Unterwasser-Weltrekord aufgestellt hat: Er katapultierte zu seiner Top Speed unter Norwegens Ryfylke-Tunnel. Ein beeindruckender Eintrag im Leistungsblatt, denn er absolvierte diesen Stunt in nur 33 Sekunden.
Um diese zusätzliche Wucht stemmen zu können, erhielt der Continental GT mit einer neuen Zweikammer-Luftfederung und einem Doppelventil-Dämpfersystem Upgrades, welche das bereits aus dem Vorgänger bekannte beeindruckende Kurvenverhalten nochmal steigern. Ein weiterer Pluspunkt: Durch die Platzierung des Akkupakets kann Bentley jetzt auf die perfekte Gewichtverteilung von 50:50 hinweisen. Insgesamt ist diese vierte Generation des Continental GT mehr evolutionär als revolutionär. Weil Aston Martins DB12 immer verlockender wird, dürfte es interessant sein, zu beobachten, ob Bentley unter den Grand Tourer-Modellen die Krone der Schöpfung beibehält.