Ein blaues Wunder
Der Ferrari 275 GTC galt schon lange als Kandidat für das schönste Modell der Marke, aber dieses Exemplar, das von der Fabrik in der Konfiguration Azzurro Metallizzato über schwarzem Connolly-Leder ausgeliefert worden war, hat uns schlicht umgehauen. Dieser 275 GTC von 1966 hat eine außergewöhnlich detaillierte Eignergeschichte, die belegt, wie sehr dieser Ferrari im Lauf seiner Karriere gefahren und geschätzt wurde. Die Uhr zeigt zwar bereits 73.457 Kilometer, doch das Auto sieht aus, als hätte es erst gestern Maranello verlassen.
Dieser 275 GTC wurde erstmals 2004 umfassend verjüngt und wechselte den Auftritt zu dunkelblau mit rotem Interieur. Danach wurde er 2011 von der Carrosserie Lecoq wiederum restauriert, um dort auch in die beeindruckend schöne Werkskonfiguration zurückversetzt zu werden. Interessant ist, dass dieser Ferrari einer von drei 275 GTB ist, deren Chassis den Stempel „GTC“ erhielt – was bedeutet, dass das Auto für Langstreckenrennen konstruiert und mit Long Nose, Torsionsrohr, drei Vergasern und einer Stahlkarosserie ausgerüstet wurde. Wir gehen jede Wette ein, dass sich dieser von einem ikonischen Colombo-V12 befeuerte Ferrari so prickelnd fahren lässt wie er aussieht. Aber das müssen Sie schon selbst herausfinden!
Michelottis Rolls
Giovanni Michelotti war ein Titan unter den Autodesignern. Dieser Schöpfer von Karosserien, dessen atemberaubende Ferrari, Alfa Romeo und Maserati legendär sind, war aber ebenso begnadet im Entwerfen luxuriöser Limousinen wie von traumhaften Sportwagen. Dieser One-off Rolls-Royce Silver Shadow I von 1968 wurde von Michelotti gebaut im Auftrag von Pierre Scapula, berühmter Interior Designer und Antiquitätensammler.
Nach einem ersten erfolglosen Styling-Versuch auf der Grundlage eines Silver Shadow Long Wheel Base, stellte Scapula sein eigenes Design zur Verfügung: Michelotti interpretierte diese Vorlage und schuf diese phantastische Landyacht, die Sie auf diesen Bildern sehen. Michelotti ging sogar soweit, aus Respekt vor Scapula bei dieser Kreation auf sein eigenes Emblem zu verzichten. Obwohl dieses einmalige rollende Kunstwerk der liebevollen Zuwendung bedarf, bietet es dafür ein unvergleichliches Niveau an Komfort und Stilempfinden und dürfte zu den begehrenswertesten Exemplaren, welche die Spirit of Ecstasy auf dem Kühler tragen, gehören.
Mini im Kampfanzug
Meist verbindet man mit dem Namen Marcos die bedrohlich wirkenden Sportwagen mit langer Nase und Glasfaserkarosserie. Aber das britische Unternehmen war auch bekannt für die Neugestaltung des ikonischen Ur-Mini wie beispielsweise dieser extrem seltene Mini Marcos 1275 Mk1 belegt.
Der Speedwell Blue Mini Marcus erhielt einen umfassend neu aufgebauten Motor und ergänzte seine legendäre Aufmüpfigkeit gegenüber größeren Autos und eines nicht weniger legendären Kurvenhungers durch eine ultra-leichte Glasfaser-Verkleidung. Diese dürfte auch über die etwas magere Leistung von 34 PS hinwegtäuschen. Was auch für ihn spricht: Dieses Exemplar hatte nur zwei Vorbesitzer, was zeigt, welches Spaßpotenzial dieses kleine hellblaue Nebenstraßen-Projektil besitzt. Dieser Mini Marcos ist startberechtigt für viele Events im historischen Motorsport und etwas für jene die in der Saison 2024 Lust haben auf einen skurrilen David, der wie ein Goliath auftritt.
Virgil Was Here
Der viel zu früh in 2021 verstorbene Virgil Abloh hinterließ unauslöschliche Spuren in Musik, Fashion und Autokultur, unter anderem arbeitete er mit dem Mercedes-Designchef Gordon Wagener am unvergessenen „Projekt Maybach“- Concept Car zusammen. Dieser Allrad-Grand Tourer schaffte es zwar nie in die Serie, aber die großartige zweifarbige Konfiguration in Obsidian Black mit Interieur in Colorado Beige lebte weiter in nur 150 Exemplaren dieser Erscheinung: Mercedes-Benz S680 Virgil Abloh Edition.
Dieser S680 von 2023 ist einer von nur 39 Einheiten, die für die USA gefertigt wurden und zeigt aktuell nur knapp 97 Kilometer auf dem Tacho. Neben vielen Details, die speziell für die Virgil Abloh Edition gestaltet wurden, besitzt dieser S680 auch noch eine Reihe von optionalen Extras wie das Executive Rear Seat Plus-Paket, eine gekühlte Rücksitzkonsole und dazu passende Champagnerkelche. Trotz seines stattlichen Auftritts beschleunigt dieser 621 PS starke V12-Mercedes in nur 4,5 Sekunden auf knapp 100 Stundenkilometer. Aber verschütten Sie dabei bloß nicht den Roederer auf dem opulenten Nappaleder!
Deep Purple
Wenn es um die Ahnenlinie von Nissans Ikone GT-R geht, dann gibt es wenige Farben, die Fans so sehr in Begeisterung versetzen wie Midnight Purple II. Der nächste Besitzer dieses grandiosen R34 Nissan Skyline GT-R V-Spec von 1999 sollte sich folglich bei Ausfahrten auf den Daueranblick von gezückten Smartphones gefasst machen. Es ist nicht nur das changierende Farbspektakel, das bei dieser Lackierung für Begeisterung sorgt, sondern auch die Seltenheit, denn hier handelt es sich um eines von nur 292 Exemplaren, die in den Genuss von Mignight Purple II kamen.
Mit aktuell nur etwas über 50.000 Kilometer auf der Uhr ist dieser nicht modifizierte Low Mileage-R34 perfekt für Sammler japanischer Autos für den Heimatmarkt (JDM), aber wir hoffen doch, dass der nächste Eigner diese RB26-befeuerte Schönheit mit der Welt teilen möchte, statt sie unbewegt zu lagern. Dieser Twin-Turbo-2,6-Liter-Reihensechszylinder wird von Petrol Heads rund um den Globus verehrt – nicht nur wegen seines Tuning-Potenzials!