Low ‘n’ Slow
Es gibt natürlich eine Menge Hits, die sich mit dem aktuellsten Lamborghini befassen oder wie es ist, in einem neuen Bugatti aufzuwachen oder gar die G-Klasse besingen. Aber es gibt da eine Marke, genauer ein bestimmtes Modell, das Musiker zu Höhenflügen inspiriert.
Das Cadillac Coupe DeVille ist so viel mehr, als nur ein weiterer Midcentury-Cruiser mit den Finnen eines mittelgroßen Hais - es ist eine Institution. Dieser Cadillac ist wirklich eine echte Ikone, die überzeugend Präsenz und Erfolg in sich vereint. Die Bezeichnung „DeVille“ taucht in über 730 Songs von über 50 Künstlern auf, die so unterschiedlich sind wie Beyoncé, Chuck Berry, LL Cool oder Kendrick Lamar und wer weiß wie viele, deren Stil irgendwo dazwischen angesiedelt ist. Dieses Exemplar in Swimmingpool-Aqua, das demnächst bei Historics Auctioneers unter den Hammer kommt, ist das begehrenswerte Modell aus dem Baujahr 1962 und prunkt auch noch mit der Luftfederung „Ridetech“ auf, ganz abgesehen von den Fünfspeichen-Leichtmetallrädern und den oh so typischen „Whitewalls“.
Das komplette Paket
In diesen Tagen findet man immer seltener einen Sportwagen, der von einem Alleskönner-Anspruch bewegt wird. Grand Tourer wie der Aston Martin D12, der McLaren Artura und der Roma aus Maranello sind großartige Kandidaten für einen ausgedehnten Weekendtrip, aber wenigen Modellen gelingt die Rundum-sorglos-Ausfahrt so gut wie dem 456 GT. Einst abschätzig als das hässliche Entlein, das in Ferraris Vollblüterstall schlüpfte, betrachtet, lädt dieser von einem V12 angetriebene Cruiser vier Gäste ein, auf den beigen Ledersitzen Platz zu nehmen. Um das Getaway-Paket abzurunden, lockt auch noch das äußerst rare Kofferset von Schedoni. Viele ursprüngliche Besitzer des 456 behaupten, dass sie sich restlos in dieses Modell verliebt haben – was wohl auch für diesen 456 GT in British Racing Green gilt. Er hatte nur zwei Vorbesitzer, wobei der erste ihn bis ins Jahr 2021 genoss!
Perlen der Weisheit
Unsere Straßen verkümmern in der Ödnis der immergleichen schwarzen und weißen Schattierungen und der unter Autoenthusiasten mit Horror betrachteten grauen Skala. Während heute viele beim Konfigurieren über den Wiederverkaufswert sinnieren, hatte diese Thematik in den 1960ern eine unnachahmliche Strahlkraft, was zu einigen der couragiertesten Farbkombinationen führte – selbst bei einigen der exklusivsten Automobile auf unserem Planeten.
Zu diesem exklusiven Kreis gehört wohl unbestritten der Mercedes-Benz 300 SL, einer der Fixsterne am Stuttgarter Firmament. Doch während sich viele Käufer für die berühmte Markenfarbe Brilliant Silver entschieden, gab es einen Eigner im Jahr 1963, der bei seinem „Flügeltürer“ ein farbliches Ausrufezeichen setzte. Das Exterieur überwältigt in Pearl Green (Bezeichnung DB 213) mit ebenfalls in diesem Ton lackierten Radabdeckungen und zusätzlich mit dem begehrten abnehmbaren Hardtop. Im Innenraum des 300 SL, der vom englischen Händler DD Classics angeboten wird, entschied sich der Besitzer für eine Auskleidung in kontrastierendem grünen Leder, komplettiert wird das grüne Wunder durch ein passendes grünes zweiteiliges Kofferset. Inzwischen wurde dieser 300 SL umfassend restauriert und bietet sogar nach Verjüngungskur elektrische Fensterheber, ein Becker Mexico-Radio mit GPS und eine Klimaanlage. Nie war es schöner, das Lenkrad in Richtung Horizont auszurichten!
Der schnellste Brotlaib
Die Autowelt verblüfft immer wieder mit cleveren, Ehrfurcht gebietenden und manchmal schlichtweg komischen Begriffen für Fahrzeugtypen. Darunter einer, der oft genug ein Schmunzeln hervorrief. Manche Autos wurden von der Bezeichnung „Shooting Brake“ begleitet als Erinnerung an die noble Jagdtradition, andere erhielten einen weitaus praktischeren Namen – Breadvan.
Dieses prosaische Etikett verdankt sich zwar ganz buchstäblich der Form vieler britischer Lieferwagen jener Epoche, aber Kenner erinnern sich an Graf Giovanni Volpis 250 GT Breadvan, der bei dieser ungewöhnlichen Schöpfung des britischen Rennfahrers Graham Capel Pate stand. Mit dem Einsatz der gleichen Elemente wie bei Volpi, zeichnet diesen Lotus Eleven ebenfalls eine niedrige Dachlinie und ein sogenanntes „Pizzaofen“-Heckfenster aus. Diese Umformung führte zum Erfolg, denn Capel wurde am 12. September 1962 Klassenzweiter in Goodwood und ebnete damit den Weg für eine ganze Reihe von Eleven-Exemplaren, die zu einem Breadvan umgebaut wurden. Dieser hervorragende Rennwagen, der in Großbritannien auf eine neue Garage wartet, ist teilnahmeberechtigt an etlichen Events im europäischen historischen Motorsport. Diesen Lieferwagen sollten Konkurrenten besser nicht unterschätzen.
Double-Bubble Gum
Vergessen Sie für einen Augenblick das Suchtmittel unserer Kindheit: Denkt man an pinkfarbene Porsche, dann fällt einem unweigerlich die einzigartige Stallfarbe des 917/20 „Pink Pig“ ein, der erstmals im Jahr 1971 auf den Asphalt der 24 Stunden von Le Mans rollte und die weltweiten Medienvertreter und Zuschauer verblüfft zurückließ. Einen in Pink lackierten Porsche zu entdecken, kommt selten genug vor, aber wenn das Designteam von Gunther Werks zu Werke geht, dann wird das Ergebnis außerordentlich sein.
Getauft auf den naheliegenden pfiffigen Namen „Bubblegum“, wurde dieses Exemplar nach einer Bauserie von 25 fertiggestellten Coupés produziert und besitzt viele der technischen Komponenten des intern als 400 R bezeichneten Porsche. Abgesehen von der exaltierten Farbwahl, zeichnet sich dieses Modell auch durch die „Double-Bubble“-Dachlösung aus, die schon den später vorgestellten Turbo mit seinen 75 hergestellten Einheiten auszeichneten sowie den vorderen Stoßfänger des ersten von 25 gebauten Speedster. Als weiteres Merkmal besitzt der Bubblegum auch die sonderangefertigten dreiteiligen 18-Zoll-T-6061-Räder aus geschmiedetem Aluminium von Gunther Werks. Wenn ein in die „normale“ PTS-Palette getauchter Elfer Ihr Herz nicht höher schlagen lässt, dann ist dieser Porsche von DK Engineering für Mutige wie Sie genau richtig.
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