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Wie heißt der wüsteste Porsche 911 Turbo? Natürlich Leichtbau!

Fünfzig Jahre sind vergangen, seit Porsche dem 911 erstmals eine Extraportion Schub verlieh. Dieser äußerst seltene 964 Turbo S Leichtbau wird nun am 2. November bei RM Sotheby´s London Sale versteigert.

Von allen Namen, die ihren Platz in Porsches langer und glanzvoller Geschichte gefunden haben, dürfte die Bezeichnung „Turbo“ einen besonders berühmt-berüchtigten Nimbus genießen. Auf der Rennstrecke lehrten turboaufgeladene 911 ihren Rivalen das Fürchten, eine Emotion, die auf den Straßen von den frühen „Witwenmachern“ der Baureihe 930 ihre Entsprechung fand, nicht zuletzt wegen dieses tückischen „Turbolochs“ der 3,0-Liter-Boxerreihensechszylinder, das sich jenen düsteren Ruf erwarb. Seitdem ist viel passiert und der 911 Turbo legte an Leistung, Größe und vor allem an Tempo zu. Doch wenn Sie uns fragen, dann wurde die goldene Ära des 911 Turbo mit der Baureihe 964 eingeläutet. Deren Spitzenmodell: der Turbo S Leichtbau.

Dieser einmalige 964 Turbo S Leichtbau aus dem Jahr 1993, der von RM Sotheby´s bei der London Sale am 2. November unter den Hammer kommt, ist einer von gerade einmal 86 gefertigten Fahrzeugen, wobei nur 19 wie dieses Exemplar als Rechtslenker produziert worden sind. Er wurde erst kürzlich nach Jahren der Lagerung in einer privaten Sammlung aufbereitet. Zudem wurde dieser 911 mit nur einem Vorbesitzer seit er Zuffenhausen verließ nur 130 Kilometer bewegt. Doch neben seinem Seltenheitswert und dem beinahe fabrikneuen Zustand ist es das Engineering, dass ihn so heraushebt.

Es handelt sich letztlich um eine straßenzugelassene Version des Autos, das die IMSA Supersportwagen-Meisterschaft des Jahres 1992 beherrschte. Der 964 Turbo S Leichtbau geht auf den Vater der Porsche Exclusive-Abteilung, Rolf Sprenger, zurück und war das erste Auto, das in dieser Abteilung für Sonderwünsche gebaut wurde. Die Türen, die vordere Haube und der Heckspoiler wurden aus einer Glasfaser-verstärkten Kohlefaser-Verbundmischung hergestellt, die Innenverkleidung der Türen wurde gegen jene aus dem Carrera RS getauscht und Heck- und Seitenfenster erhielten außerdem eine dünnere Verglasung. Die Komponenten für Klimaanlage, Servolenkung, Hecksitze, Radio, Isolierung und Schalldämmung blieben in den Regalen – mit dieser Maßnahme konnten beachtliche 180 Kilo gegenüber der Serie eingespart werden.

Auch der Motor erhielt ein entsprechendes Treatment und legte 61 PS zu dank aggressiver ausgelegten Nockenwellen, vergrößerter Einspritzventile und einem noch effizienteren KKK-Turbolader, somit standen bei 6.000 U/min insgesamt 381 PS zur Verfügung. Wenn wir jetzt Ihre Lust geweckt haben, den 911 Turbo in seiner rohesten und wahrhaft brachialen Form zu erleben, dann buchen Sie ein Ticket nach London!

 

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