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Welchen dieser fünf ikonischen Aston Martin würden Sie von Paris aus nachhause fahren?

Dieses Quintett reinrassiger Sportwagen aus Great Britain umspannt sechs Jahrzehnte Geschichte von Aston Martin. Am 2. Dezember werden sie als einer der Hauptattraktionen der August-Auktion von Aguttes versteigert...

Wie Sie vielleicht bemerkt haben, segelt Aston Martin gerade auf einer kleinen Erfolgswelle – dank einer Reihe neuer Modelle, die von Kritikern mit viel Wohlwollen aufgenommen wurden. Es ist also ein guter Zeitpunkt, um sich das Aston-Martin-Angebot im Katalog der Aguttes Herbstauktion am 2. Dezember in Paris genauer anzuschauen. Und voilà: die folgenden fünf fabelhaften Sportwagen aus Newport Pagnell gehören definitiv zu den Hauptattraktionen. Erfahren Sie, warum...

1953 Aston Martin DB2/4 Drophead Coupé

Aston Martin produzierte Traumautos schon lange bevor ein gewisser Geheimagent den DB5 auf der Leinwand zu seinem Dienstwagen machte. Dieser DB2/4 von 1953 ist das perfekte Beispiel für einen der frühen Hits der Marke. Jeder Grand Tourer, der etwas auf sich hält, braucht einen standesgemäßen Motor. Und in den späten 1940er-Jahren war David Brown – der Aston Martin 1947 erworben hatte – auf der Mission, für den von Willie Watson bei Lagonda unter Leitung von W.O. Bentley entworfenen 2,6-Liter-DOHC-Reihensechszylinder ein dem Triebwerk würdiges Auto zu finden. So wurde der noch am alten Aston-Hauptsitz in Feltham gebaute DB2 geboren, der schnell mit viel Lob überschüttet wurde. Kommentar von John Bolster, Tester von Autosport: „Ob zum Einkaufen, für den Theaterbesuch, für lange Reisen oder sogar für Rennen in Le Mans – es wird schwierig sein, ein perfekteres Auto als den Aston Martin zu finden.“

Insgesamt baute Aston 411 Exemplare des DB2/4, darunter 98 Cabrios und davon wiederum 75 mit Linkslenkung, wie dieses an seinen Erstbesitzer in Paris ausgelieferte „Drophead Coupé in der betörenden Kombination aus der Außenfarbe Steel Dust und einem Interieur in rotem Connolly-Leder. Das Auto wurde in den 1990er-Jahren in Savoyen gefunden, wo es vom amerikanischen Sänger David McNeil, 1946 geborener Sohn des berühmten Malers Marc Chagall, erworben wurde. Es war McNeil, der den Wagen von British Motors, einem Aston Martin-Händler in Monaco, wo er damals lebte, rundum aufarbeiten ließ. 2008 wurde der Motor mit einem neuen, in England hergestellten Zylinderkopf komplett neu aufgebaut. 2014 folgte die Versteigerung des Autos und dessen Aufnahme in die Privatsammlung von Alain Aziza, CEO von Auto Performance, dem offiziellen Aston-Importeur für Frankreich. Nach dessen Tod gelangte es 2021 an seinen jetzigen und ebenfalls in Frankreich lebenden Besitzer. Dieser DB2 wurde sein Leben lang sorgfältig gewartet und ist nun bereit, seinem nächsten Custodian ein großes Lächeln ins Gesicht zu zaubern.

 

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1962 Aston Martin DB4 Series V Convertible

Wenn Sie ein schwarzes Aston-Cabrio mit rotem Interieur ersteigern wollen, dann können Sie am 2. Dezember auch gleich zweimal zuschlagen. Denn wie es der Zufall will, passt dieser unglaubliche DB4 perfekt zum oben abgebildeten DB2. Als Serie V stellt er die höchstentwickelte Variante des Modells vor Einführung des DB5 dar und profitiert von einem größeren Platzangebot und verbesserten mechanischen Komponenten. Insgesamt entstanden nur 70 DB4-Cabrio (davon nur 40 der Serie V), was dieses Modell noch seltener macht als den 76 Mal gebauten DB4 GT.

Nach zwei bekannten Besitzern in Großbritannien gelangte der DB4 nach einem Intermezzo in Belgien 1987 zu einem Pariser Enthusiasten. Er genoss sein da noch in Dubonnet Rosso über einem Interieur in weißgoldenem Connolly-Leder lackiertes Cabrio fast 20 Jahre, ehe er es Mitte der 2000er-Jahre an einen großen französischen Sammler verkaufte. Dieser ließ das Schmuckstück für über 100.000 Pfund in den Jahren 2006/7 von den besten britischen Spezialisten restaurieren, die bei Touring gefertigte Karosserie in Black Pearl neu lackieren und den Innenraum in einem wunderschönen Cartier-Red-Leder neu auskleiden. Die größte Änderung betraf jedoch die Umstellung auf Linkslenkung. Jetzt ist dieser zum Niederknien schöne DB4 bereit, Ihre nächste Sommerfahrt noch viel schöner zu machen!

 

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1964 Aston Martin DB5 

Der im Juli 1963 vorgestellte DB5 ist ein Auto, das keiner Vorstellung bedarf. Obwohl er im Vergleich zum DB4 eher eine Evolution als eine Revolution darstellte, machten seine zahlreichen Auftritte in den James-Bond-Filmen und sein größerer 4,0-Liter-Reihensechszylinder ihn für Autonarren auf der ganzen Welt unwiderstehlich. Seitdem hat er die obersten Ränge der Sammlerautoszene konstant besetzt.

Dieser rechtsgelenkte DB5 wurde am 22. Mai 1964 neu in England verkauft. 1972 erwarb ihn ein 26-jährigen Mann als Ersatz für seinen Triumph TR4A! Er ließ ihn 2006/7 vom renommierten britischen Spezialisten, Trinity Engineering, restaurieren, ehe er ihn Ende des Jahrzehnts an den bereits erwähnten Alain Azoza verkaufte. Dieser Matching-numbers-DB5 hat immer noch seinen originalen Motor unter der Haube und sieht mit seiner Lackierung in Silver Birch und der Innenausstattung in Burgunderleder umwerfend aus. Ein Auto, in das man sich unglaublich leicht und dann unsterblich verlieben kann. Er hatte bislang erst vier Vorbesitzer –jetzt könnten Sie an der Reihe sein, und diesen fantastischen Aston in Ihrer Garage parken.

 

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1967 Aston Martin DB6 

War DB5 eine Synthese aus Sportwagen und Grand Tourer, entwickelte sich der größere und noch lässigere DB6 zu einem reinrassigen GT. Er war höher und länger als der Vorgänger, verfügte über zwei manierliche Rücksitze und einen leistungsstärkeren Reihensechszylinder mit 286 PS unter einer aerodynamischeren Karosserie. Der DB6 war mit einem Fünfgang-Schaltgetriebe oder einer Dreistufen-Automatik von Borg-Warner (wie dieses Exemplar) erhältlich und erreichte eine beeindruckende Topspeed von 240 km/h!

Dieser rechtsgelenkte Mk1 DB6 verließ Newport Pagnell im November 1967 im auffälligen Farbton Platinweiß – den er ebenso wie das Interieur in dunkelblauem Connolly-Leder noch heute zur Schau stellt. Das Auto blieb bis Mitte der 2010er-Jahre in England, als ihn der vielleicht frankophilste britische Fernsehjournalist, Philip Turle, erwarb, und mit an seinen neuen Wohnsitz in Frankreich nahm. Aus dem Wagen beiliegenden Unterlagen geht hervor, dass über 70.000 Pfund investiert wurden, um ihn über ein Jahrzehnt lang in Topform zu halten. Als letzter Sechszylinder-Aston vor der Einführung des V8-angetriebenen DBS ist dieser DB6 – auch er mit bis heute vier Vorbesitzern - ein seltener (nur 1327 Mal gebaut) und zugleich alltagstauglicher Klassiker. Und ein Meilenstein in der Geschichte der Marke, als Symbol des Übergangs von der Tradition in die Moderne.

 

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2020 Aston Martin V12 Speedster

Über ein halbes Jahrhundert, nachdem der DB6 Newport Pagnell verließ, produzierte Aston Martin diesen atemberaubenden V12 Speedster „Maverick Edition“. Gebaut als Konkurrenz zu McLarens Elva und dem Ferrari SP1/SP2 Monza. Angetrieben von einem 5,2-Liter-V12 mit zwei Turboladern, der satte 700 PS leistet, kommt der V12 Speedster mit einer Topspeed von über 350 km/h und einer Beschleunigung in 3,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h einem Kampfjet auf der Straße bedrohlich nahe.

Der bislang einzige Besitzer dieses Exemplars nahm die Hilfe der Q-Abteilung von Aston in Anspruch, um seine Liebe zur Top Gun-Filmreihe zu ehren. Dieser V12 Speedster ist mit einer Sammlung von Sonderaufklebern und einem Paar Helmen ausgestattet, die denen von Captain Maverick aus den Filmen entsprechen. Als 59. von nur 88 jemals gebauten Exemplaren ist dieser neu über Aston Martin Bordeaux verkaufte V12 Speedster in der Tat ein seltenes Gefährt, das durch seine extrem niedrige Laufleistung von nur 200 km noch attraktiver wird. Dies ist wirklich eines der aufregendsten Modelle aus der jüngsten Geschichte von Aston, also lassen Sie sich diese Gelegenheit, es Ihrer Sammlung hinzuzufügen, nicht entgehen!

 

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