Die Blaupause
Dieser umwerfend schöne Ferrari Testarossa „Monospecchio“ von 1986 kam automatisch in die Marktfunde für diese Woche. Nicht nur, weil er Posterauto für unser kürzlich stattgefundenes, ultra-exklusives Event am Firmensitz von Pininfarina war, sondern auch wegen seiner ungewöhnlichen Optik. Nur rund 1.000 Testarossa verließen Maranello in der Monospecchio-Ausführung, also mit nur einem Außenspiegel und Felgen mit Zentralverschluss. Und dieses Exemplar ist aufgrund seiner Originallackierung in Blu Sera sogar noch seltener.
Dieser Ferrari hat nur 55.000 Kilometer auf dem Tacho und wurde sein Autoleben lang sorgfältig gepflegt. Was sich auch am makellosen Zustand seiner zweifarbigen Innenausstattung in schwarz-beige zeigt. Der neu in die Schweiz gelieferte und dort auch von Andreas Wüest offerierte „Rotschopf“ blieb bis heute im Besitz der gleichen Familie. Jetzt könnten Sie der nächste – und erst zweite – glückliche Besitzer dieses reinrassigen Cavallino rampante werden.
Godzilla mit Baskenmütze
Jeder, der Mitte der 2010er-Jahre Gran Turismo gespielt oder GT3-Rennen verfolgt hat, wird diesen verrückten Renault R.S.01 wiedererkennen. Für diejenigen, die ihn nicht kennen, hier ein kurzer Blick zurück. Der 2014 vorgestellte R.S.01 wurde ursprünglich für die Renault Sport Trophy entwickelt, ein Markenpokal, der die Mégane Trophy ablöste, aber schon nach zwei Saisons mangels ausreichender Beteiligung Ende 2015 eingestellt wurde. Zu diesem Zeitpunkt war der Mittelmotor-Renner mit seinem von Dallara entwickelten Kohlefaser-Monocoque bereits als GT3 homologiert, um Kunden ein breiteres Einsatzspektrum zu eröffnen. Der Antrieb des mittig montierten 3,8-Liter-V6 mit zwei Turboladern kam aus dem R35 Nissan GT-R und leistete 550 PS. Damit avancierte der R.S.01 zum leistungsstärksten Renault-Markenpokalrennwagen aller Zeiten und zum einzigen Modell der Franzosen, das nicht auf einem Serienauto basierte.
Das bei der Moritz Werner GmbH aus Düsseldorf stehende Exemplar aus 2016 ist eines von nur 30 gebauten und hatte mit Ex-F1-Fahrer Thierry Boutsen einen prominenten Vorbesitzer. Von Boutsen Ginion Racing genannt, nahm es 2016 an den Langstreckenrennen der 24H Series in Mugello und Dubai teil. Der R.S.01 wird in der Cup-Spezifikation offeriert, wird aber zusammen mit einem kompletten GT3-Umrüstsatz angeboten und ist für die prestigeträchtige Masters Historic Racing Series zugelassen. Wenn Sie also auf der Suche nach einer äußerst seltenen und außergewöhnlich coolen Rennstreckenwaffe sind, sind Sie hier richtig.
Ein Z namens Lizzy
Was tun, wenn Ihnen die Zufälle des Lebens einen zitronengelben Datsun 280Z von 1977 bescheren? Sie restaurieren ihn nach Restomod-Manier und verpassen ihm natürlich ein limettengrünes Interieur! Genau das ist diesem wunderschönen 280Z mit Spitznamen „Lizzy“ passiert, dem DCW Classic neues Leben eingehaucht hat. Da dieser Z zuvor dem Besitzer von DCW Classic gehörte, wurden bei der Umgestaltung keine Kosten gescheut – für das Interieur war zum Beispiel Lamborghini-Leder gerade gut genug.
Die mechanischen Upgrades dieses Datsun lesen sich wie der Brief eines Autonarren an den Weihnachtsmann. Sie umfassen ein Sperrdifferenzial, eine benutzerdefinierte Getriebeübersetzung, ein BC Racing-Gewindefahrwerk, eine von DCW Classic selbst entworfene Frontlippe und hübsche Work Equip 03-Felgen. Der Motor wurde unter anderem mit einem 46 mm Ansaugkrümmer von Zstory, Bosch P65-Spulen und einem modernen Motorsteuergerät aufgerüstet. Der 280Z hat seit der Restaurierung 17.000 km zurückgelegt, ist nun vollständig eingefahren und bereit, Ihnen schon bei der Besichtigung in der Schweizer Elite Garage ein breites Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Bond Car als Jagdwagen
Irgendetwas stimmt mit diesem Aston Martin DB5 Shooting Brake überhaupt nicht. Und zwar die Tatsache, dass er nicht in unserer Garage steht. Jeder der nur zwölf jemals gebauten DB5 Shooting Brakes besaß eine übernatürliche Anziehungskraft. Denn kein Geringerer als Firmenboss David Brown hatte ihn 1963 persönlich in Auftrag gegeben, damit er auf die Jagd gehen konnte, ohne dass seine Hunde das Connolly-Leder seines geliebten Aston Martin-Dienstwagens beschmutzten.
Dieses Exemplar aus dem Jahr 1964 hat 65.647 Kilometer abgespult und präsentiert sich in der perfekten Farbkombination aus British Racing Green über einem schokoladenbraunen Lederinterieur. Der DB5 ist einer von nur acht Exemplaren mit Rechtslenkung und hatte bis heute nur britische Besitzer. Wie die Fotos zeigen, befindet sich die damals beim Coachbuilder Harold Radford gefertigte Karosserie nach wie vor in hervorragendem Zustand. Und obwohl wir zögern würden, ein paar schlammverkrustete Hunde auf die Rückbank dieses atemberaubenden Aston zu lassen, wäre dies ein verdammt guter Daily Driver!
Lord Have Murci!
Wir haben das untrügliche Gefühl, dass Lamborghini im Bemühen, sich mit jeder neuen Generation mit noch bombastischeren Posterautos zu übertreffen, etwas von der Magie seiner früheren Kreationen eingebüßt hat. Ein hervorragendes Beispiel dafür ist dieser atemberaubend schöne Murciélago von 2001. Gesegnet mit einer zugleich imposanten wie zurückhaltenden Karosserie von Luc Donckerwolke, ist dieser erste unter Regie von Audi entwickelte neue Lambo der letzte V12 mit dem äußerst begehrten Sechsgang-Schaltgetriebe.
Kaum zu glauben, aber dieses in Belgien stehende Exemplar in Nero Metallic mit einem Bi-Color-Lederinterieur in Nero und Crema war erst der fünfte Murciélago, der je gebaut wurde, und einer von nur 65 aus dem ersten Produktionsjahr. Erstmals zugelassen wurde er auf den Italiener Alberto Garnerone, einem Sammler, der über 300 Modelle vom Format Ferrari Enzo und F50 oder Maserati MC12 in seinen Garagen stehen hatte. Unser Exemplar ist noch in seinem Originallack lackiert und kann dank der Sorgfalt seiner bislang drei Vorbesitzer eine makellose Wartungshistorie vorweisen.
Nach etwas mehr als 41.000 Kilometern ist sein überirdischer 6,2-Liter-V12 (572 PS) immer noch in ausgezeichnetem Zustand und bereit, Sie mit einem der großartigsten Motorsounds aller Zeiten und dazu noch mit Allradantrieb zu beglücken. Die Produktionszahlen von Murciélago mit der auf Wunsch lieferbaren Handschaltung sind notorisch schwer zu verfolgen – man geht davon aus, dass es nur etwa 1000 waren. Was diesen Bullen, von dem insgesamt nur knapp 4000 Einheiten das Werk in Sant‘Agata verließen, zu einem besonders seltenen Kampfstier macht.