Wie jeder echte Alfisti lieben wir bei Classic Driver den Alfa Romeo 75. Der vom damaligen Leiter des Centro Stile Alfa Romeo, Ermanno Cressoni, gezeichnete 75 war bis zum Erscheinen der Giulia (Tipo 952) im Jahr 2016 der letzte Alfa mit Heckantrieb und gilt daher in Liebhaberkreisen auch als „letzter echter Alfa“. Seine besondere Optik bezog er aus dem von vorn nach hinten ansteigenden Profil mit Brüchen und Winkeln, von Cressoni „La Linea“ getauft. Der Alfa 75 war er auch das letzte neue Modell, das die bis dahin im Staatsbesitz befindliche Firma Alfa Romeo vor der im Herbst 1986 vollzogenen Übernahme durch Fiat im Frühjahr 1985 neu präsentierte. Deshalb konnten wir nicht widerstehen, diese beiden fantastischen Alfa Romeo 75 vorzustellen, die damals an Tourenwagen-Rennen in Italien teilnahmen und nun bei Gulfblue in Bologna zum Verkauf stehen.
Der Erste ist ein sehr früher Alfa Romeo 75 Quadrifoglio von 1986, nach Gruppe-A-Spezifikationen aufgebaut und vom ach so himmlischen Busso-V6 in seiner frühen 2,5-Liter-Version angetrieben. Das Auto wurde in der Saison 1987 vom Team BIESSE Corse aus Brescia für Einsätze in der nationalen Tourenwegen-Serie CIVT (Campionato Italiano Velocità Turismo) vorbereitet und eingesetzt. Sein Pilot, Abele Tanghetti, alias „Tango“, sicherte sich nach zahlreichen Podiumsplätzen den fünften Platz im Gesamtklassement und Platz zwei in der Klasse für Fahrzeuge zwischen 1,6 und 2,5 Liter Hubraum. Dieser 75 nahm bis 1992 sowohl an Rundstrecken- als auch Bergrennen teil. Danach gelangte das Fahrzeug in die Sammlung von Gianni Giudici, der den 75 in absolut perfektem Zustand hielt. 2019 führte GPS Classic aus Soragna (Provinz Parma) eine konservierende Restaurierung durch, um den Alfa 75 wieder für die Rennstrecke fit zu machen. Seitdem hat er erfolgreich an verschiedenen Läufen zur historischen italienische Rundstreckenmeisterschaft teilgenommen – was ihn zu einer ausgezeichneten Wahl für alle macht, die 2025 neu in den historischen Rennsport einsteigen möchten.
Der zweite 75 ist sogar noch giftiger. Denn er ist einer von zwei 75 S1, die vom Jolly Club und CiBiEmme Sport, dem offiziellen Alfa Romeo-Team für die Saison 1990, für die Klasse A1 der italienischen Superturismo-Meisterschaft vorbereitet wurden. Mit dem Ziel, es mit den berüchtigt schnellen BMW M3 E30 aufzunehmen, verpasste man ihm ein leichteres und verstärktes Chassis sowie einen 1765-ccm-V6-Turbomotor mit sage und schreibe 410 PS. In acht von 20 Läufen saß mit Nicola Larini ein aktiver Formel-1-Pilot (Ligier) am Steuer – er gewann in Enna-Pergusa, Misano und Varano insgesamt fünf Rennen, was ihm trotz seiner F-1-Verpflichtungen als bester Alfa-Pilot hinter den beiden BMW-Stars Ravaglia und Pirro Platz drei in der Schlusswertung einbrachte. In Larinis Abwesenheit übernahm als einer von drei Ersatzfahrern Ferrari-Testfahrer Gianni Morbidelli das Lenkrad von Chassis CBM005 und bescherte dem Team einen weiteren Sieg in Misano und einen zweiten Platz in Imola. Dieser fantastische 75, der kürzlich ebenfalls bei GPS Classic nach der Superturismo-Spezifikation restauriert wurde, wird sicherlich bei allen historischen Motorsportveranstaltungen weltweit ein Publikumsliebling sein.
Egal, ob Sie auf der Suche nach dem sanften Sound eines Busso-V6 oder dem durch den Ladedruck erzeugten Wahnsinn des 75 S1 sollten sie nicht zögern, Gulfblue zu kontaktieren, um diese unglaublichen Alfa Romeo zu Ihrer Sammlung hinzuzufügen.