Die Entwicklung des Bugatti Veyron, die der bedeutende Ingenieur und Automobilmanager des Volkswagen Konzerns Ferdinand Piëch kurz vor Beginn des neuen Jahrtausends ins Leben rief, war eine der größten technologischen Herausforderungen der Automobilgeschichte. Die Messlatte für die Ingenieure in Molsheim bestand darin, den ultimativen Luxus- Hypersportwagen zu schaffen – ein 16-Zylinder-Wunderwerk mit über 1.000 PS, das eine Höchstgeschwindigkeit von über 400 km/h erreicht und in weniger als drei Sekunden von 0 auf 100 beschleunigen sollte. Selbst Experten hielten es für unmöglich, diese Leistungsdaten auf der Straße zu erreichen – doch als der serienreife Bugatti Veyron 16.4 im September 2005 in Molsheim vorgestellt wurde, war der Traum Wirklichkeit geworden.
Der 8,0-Liter-16-Zylinder-Motor mit vier Turboladern versorgte den Hypersportwagen mit 1.001 PS und 1.250 Newtonmeter Drehmoment. Im April desselben Jahres erreichte das Auto auf der Teststrecke von Volkswagen in Ehra-Lessien eine Höchstgeschwindigkeit von 407 km/h. Die Ankunft des Bugatti Veyron sorgte wie kein anderes Automobil in der Geschichte für unglaubliches Aufsehen. Selbst das notorisch kritische Team von Top Gear wählte ihn zum Auto des Jahrzehnts. Zwischen 2005 und 2015 wurden 450 Bugatti Veyron produziert, darunter noch schnellere und exklusivere Sondereditionen wie der Super Sport – ein rennstreckenorientiertes 1.200-PS-Biest, das von Testfahrer Loris Bicocchi entwickelt wurde und in seiner Form zwar dem ursprünglichen Veyron ähnelte, im Grunde aber ein völlig anderes Wesen war. Als die Produktion schließlich eingestellt wurde, hatte Bugatti einen weiteren Meilenstein in der Automobilgeschichte geschaffen, den Maßstab des Möglichen weit hinaus verschoben und das Hypercar-Genre, wie wir es heute kennen, begründet .
Letzte Woche läuteten nun unsere Freunde von der Luxusmodemarke Larusmiani in Mailand das 20. Jubiläumsjahr des Bugatti Veyron in tadellosem Stil ein, indem sie nicht nur einen, sondern gleich vier der legendären Hypercars für ein nächtliches Fotoshooting durch das glamouröse Stadtviertel Via Montenapoleone fuhren. Die Aufstellung umfasste einen der ersten Veyron sowie drei Supersport-Versionen: Der erste SS hatte eine Karosserie aus blauem Sichtcarbon, ein schwarzes Interieur und polierte Räder. Das zweite Auto war ganz schwarz lackiert, hatte aber sichtbare Carbonelemente auf der Motorhaube, dem Dach, dem Motorraum und dem Spoiler. Das dritte Auto war in strahlendes Weiß mit Akzenten in Perlnachtblau und einer eindrucksvollen Volllederausstattung in Indigoblau mit Abschnitten in Pebble-Beach-Blau vollendet worden.
Dieser weiß-blaue Bugatti Veyron Super Sport – der zu Recht als das ultimative Modell der Veyron-Rasse gilt, als absoluter Höhepunkt – ist jetzt im Fenster von Larusmianis berühmter Automobilgalerie ausgestellt. Wenn Sie also in den nächsten Wochen in Mailand sind, verpassen Sie nicht ihre Chance, diese wegweisende Kreation zu bewundern – und ein kleines Geburtstagslied für eines der größten Feste der Automobilgeschichte anzustimmen.
Fotos: Andrea Luzardi
