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Am letzten Wochenende fiel ein Lancia-Rudel in den britischen Peak District ein

Der Frühling ist in vollem Gange, und die Klassik-Liebhaber beginnen allerorten, ihre verborgenen Schätze aus dem Winterschlaf zu wecken. Als wir von einem Schwarm Lancia Delta im britischen Peak District Wind bekamen, schickten wir den Fotografen Jonny Lau auf Spurensuche.

Es ist Ende April, und wie immer strömen die Instagram-Posts und -Storys von einer der kultigsten Automobil-Rallyes, der Tour Auto, über den Ärmelkanal herüber. Als Ausgleich zu diesem Event brauchte ich am letzten Wochenende meine eigene Portion Autofahren, und zufällig lud mich ein guter Freund zu einem Treffen von Lancia-Enthusiasten an einem der malerischsten Orte Englands ein: dem Peak District.

Das bedeutete frühes Aufstehen am Samstagmorgen und eine dreistündige Fahrt in den Norden zum jährlichen Treffen in einem Country Club am Rande des Peak District Nationalparks. Bei meiner Ankunft mit müden Augen bot sich mir ein wieder munter machender Anblick: zahlreiche Helden aus der Blütezeit des Lancia-Rallyesports. Alle Varianten des beliebten Delta Integrale waren auf dem Parkplatz vertreten; sowohl der 8v als auch der 16v, ebenso wie die legendären Evo 1 und Evo 2. Neben einem Duo von Stratos-Nachbauten, die sich zwischen den anderen Autos versteckten, müssen wir auch die anwesenden Fulvia erwähnen, das Modell, das dazu beitrug, den Ruf von Lancia bei Rallyes aufzubauen und erstmals zu festigen. 

Meine Mitfahrgelegenheit des Tages verschaffte mir Freund James in seinem atemberaubenden Integrale Evo 2 in Monza Red mit hellbrauner Alcantara-Innenausstattung. Sein Exemplar wurde 1993 gebaut und ist eines der wenigen Originalfahrzeuge, die ins UK ausgeliefert wurden. James hat ihn größtenteils in der Serienausführung belassen, abgesehen von einigen subtilen Modifikationen wie Bilstein B6-Dämpfer zur Verbesserung des Handlings oder schönen weißen 17-Zoll-Magnesiumfelgen von Speedline Corse.

Unsere Route führte uns über kurvenreiche Landstraßen, die perfekt zu unserem Lancia passten, in Richtung des berühmten Winnats Pass. Obwohl ich nur auf dem Beifahrersitz saß, fühlte sich der Evo 2 unglaublich wendig an und ließ auf den engen, hügeligen Straßen nichts anbrennen. Wir machten sogar einen kleinen Abstecher auf einen holprigen, mit Schotter übersäten Reitweg, wo wir mit einigen Mountainbikern konkurrierten, die sich ebenfalls einen stillgelegten Steinbruch aus der Nähe ansehen wollten. Der Delta fraß das Gelände mit Leichtigkeit.

Wir erreichten den Winnats-Pass, der leider durch den Wochenendverkehr überfüllt war und eine freie Fahrt verhinderte, aber dennoch war der Ausblick großartig. Vom Pass ging es durch zerklüftete, steile Felsformationen hinunter ins Tal, wo wir uns zu einer kurzen Mittagspause in einem typisch englischen Pub trafen. 

Nach dem heiß ersehnten Tee und einigen Sandwiches nutzten wir die Gelegenheit, den Tag mit einem Gruppenfoto am Langsett-Stausee abzuschließen. Ich hoffe, das von meiner Drohne aufgenommene Bild zeigt die Vielfalt der Lancia, die bei der Rallye vertreten waren, auch wenn es nur einen Bruchteil der Teilnehmer zeigt! Es war definitiv ein „erlebe-den-Regenbogen“-Moment. Zu meinen Favoriten gehörten einer von nur neun gebauten Evo 1 in Derby Green, eine brillante violette Sonderanfertigung zum Gedenken an den Erfolg des Delta Integrale und ein beeindruckender Evo 2 im Farbton Bianco Perlato (Perleffekt-Weiß).

Am Ende des Tages fuhr ich mit einem breiten Grinsen nach Hause. Diese Erfahrung bestätigte nur, dass der Delta Integrale zurecht einen Platz auf meiner Traumauto-Liste hat; er ist wirklich einer der coolsten modernen Klassiker, die es gibt. Abschließend möchte ich mich bei James für die Einladung und die Möglichkeit bedanken, die Leidenschaft für Lancia einzufangen. Sie ist auch im Vereinigten Königreich noch sehr lebendig!

Fotos von Jonny Lau