Simon Kidston ist bekannt dafür, dass er die Bühne der Rétromobile in Paris nutzt, um einer der legendärsten Autos der Geschichte in Szene zu setzen. Nach „Miuraland“ in 2019 und der Präsentation in 2020 des Aston Martin DB4 GT Zagato vom Genfer Autosalon 1961, haben Simon und sein Team sieben McLaren F1für eine Jubiläumsausstellung bei der diesjährigen Klassikermesse vorfahren lassen. Wir haben Simon zu einem Gespräch am Eröffnungsabend getroffen.
Simon, das ist fraglos eine außergewöhnliches Aufgebot an McLaren F1. Können sie uns etwas über die Entstehung dieser Schau erzählen?
„In der Welt klassischer Automobile begehen wir gerne Jubiläen. Nachdem der F1 der größte Sportwagen, wenn nicht überhaupt das bedeutendste Auto, das je entwickelt wurde, ist, fanden wir, dass man dessen 30. Geburtstag unbedingt würdigen sollte. Deswegen haben wir hier auf der Rétromobile sieben der wichtigsten F1, die gebaut wurden, versammelt. Vom frühesten, noch erhaltenen Prototyp XP3 bis zu dem seltensten aller F1, dem XP GT, der die Homologation für den F1 Long Tail-Rennwagen verkörpert. Allerdings ist das interessanteste Exemplar jener F1, der für Beatle George Harrison gebaut und einer Fülle von Sonderausstattungen konfiguriert wurde. Er wird hier der Öffentlichkeit zum ersten Mal nach fast 30 Jahren gezeigt.“
Wie haben Sie die Eigner der F1 davon überzeugt, sie nach Paris zu schicken?
„Wir haben an ihre Großzügigkeit appelliert. Es ist schon beachtlich, dass sie ihre Autos Menschen zeigen, die ihnen nicht bekannt sind und sie ermöglichen, dass sie einer größeren Öffentlichkeit vorgeführt werden können. Aber sowohl wir wie auch unsere Kunden lieben und würdigen die Historie. Und wir finden, dass klassische Fahrzeuge Menschen zusammenbringen. Wenn man heute am Stand und gestern bei unserem Empfang die Begeisterung erlebt hat, dann ist das der beste Beweis dafür. Die Resonanz war überwältigend – alle Besitzer freuten sich, dass ihre Autos dermaßen bewundert wurden. Diese Großzügigkeit war den Einsatz wert.“
Viele Händler haben ihren Rétromobile-Stand storniert. Und Sie haben Vollgas gegeben?
„Unser Eindruck ist, dass die Rétromobile in diesem Jahr weniger Käufer anziehen wird. Aber weil das 30. Jubiläum des F1 zeitgleich ist, fanden wir, dass wir so einen eher informellen und inklusiveren Stand gestalten konnten. Wir hatten deswegen auch die Zeit, uns ausführlich mit Enthusiasten und dem Publikum ohne den sonst üblichen Händlerdruck auszutauschen – schließlich steht auf dem Stand nichts zum Verkauf. Die Atmosphäre hier bei uns ist entspannt und offen.“
Zum Schluss: Zitieren Sie bitte für uns Ihren Versicherungsexperten, als Sie ihn mit der Idee anriefen.
„Sie wollen was machen? Das ist jetzt ein schlechter Scherz, oder? Im Ernst, das Thema Versicherung kann einem schon Kopfschmerzen bereiten, aber noch mehr brummt uns der Kopf durch den Brexit. Wir managen diese Autos, aber McLaren Special Operations kümmern sich um den Service, also ist es eine riesige Herausforderung diese wertvollen Autos in das Vereinigte Königreich und wieder hinaus zu transportieren.„