Eigentlich sollte dieses Gran Turismo-Konzeptfahrzeug nie in Serie gehen. Es war ursprünglich als reiner Träger für Motoren und Fahrwerkskomponenten vorgesehen, die von Entwicklern auf Opels neuer Hochgeschwindigkeits-Teststrecke in Dudenhofen auf Herz und Nieren geprüft werden sollten. Aber als dieser experimentelle GT 1965 auf der IAA in Frankfurt erstmals der Öffentlichkeit gezeigt wurde, stieß er auf enorm positive Resonanz.
Viel zu attraktiv für ein Dasein auf der Teststrecke
Mit seinem geschrumpften "Colaflaschen-Design" – inspiriert vom amerikanischen Cousin Corvette –, einer tief gezeichneten Frontpartie, muskulösen Flanken und runden Heckleuchten war der Opel GT ein ausgesprochen hübscher kleiner Sportwagen. Aber er überzeugte nicht nur durch sein gewagtes Styling, sondern zeichnete sich auch durch einige innovative, aerodynamische Elemente aus. Seine Klappscheinwerfer beispielsweise sollten erst zehn Jahre später ein beliebtes Designmerkmal werden. Anders als die Corvette, war der kleine europäische GT nicht gerade ein Kraftpaket: ihn trieb ein 1,9-Liter-Motor aus der Rekord-Baureihe an, wenngleich leistungsoptimiert.
Aber das Interesse an diesem Entwicklungsfahrzeug war so groß, dass der GT tatsächlich als erstes europäisches Concept Car in Serie ging. Eine außergewöhnliche Karriere für ein Auto, das eigentlich ein Schattendasein auf einer abgesperrten Teststrecke fristen sollte.
Fotos: Opel