Der Silver Wraith war nicht nur der erste Rolls‘, der nach dem Zweiten Weltkrieg in Crewe entstand, er war auch der letzte, der als „Chassis-Only“ das Werk verließ und von externen Firmen wie H.J. Mulliner, Park Ward, Hooper und James Young mit unterschiedlichsten Karosserien ausgestattet wurde. Letzterer hatte sich im Laufe seiner über 100-jährigen Firmengeschichte (wenn man die Kutschen hinzu zählt) auf die Fertigung besonders eleganter Wagen spezialisiert. Trotzdem waren Youngs Aufbauten eher schlicht im Vergleich zu anderen oft exotischen Kreationen wie etwa die Drophead Coupés der Firma Franay.
Während seiner 13-jährigen Amtszeit wurde der Wraith mehrfach technisch überarbeitet und verbessert. So stieg etwa der Hubraum des Triebwerks im Laufe der Jahre von 4,3 auf 4,9 Liter, und auch der Radstand wuchs von ursprünglich 3.226 auf 3378 Millimeter. Insgesamt entstanden 1.883 Exemplare.
Die schlichten Aufbauten von James Young passten besser zum Charakter des Silver Wraith, wurde er doch eher für seine Touring-Fähigkeiten als für seine schiere Leistung gelobt. Doch ganz gleich, welche Karosserie der Silver Wraith auch trug, war er doch ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte von Rolls-Royce.
Fotos: Byron International