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Le-Mans-Ferrari von 1953 ist Star der RM-Villa-d'Este-Auktion

Groß, rot und kraftvoll - das sind die passenden Attribute für den Ferrari 340/375 MM Berlinetta, mit dem Mike Hawthorn 1953 in Le Mans an den Start ging. Am 25. Mai wird der Rennwagen von RM im Rahmen der Villa-d‘Este-Auktion versteigert.

Insgesamt drei Berlinetta mit großvolumigen Motoren schickte die Scuderia Ferrari 1953 ins Rennen um den Le-Mans-Sieg. Das Trio war mit V12-Motoren – alle entwickelt von Colombo – ausgestattet: Zwei mit einem Hubraum von 4,1 Litern (340 Mille Miglias) und einer mit mächtigen 4,5-Litern-Hubraum (375 Mille Miglias). Einen der kleiner motorisierten Ferrari pilotierte der spätere Formel-1-Weltmeister von 1958 Mike Hawthorn. Der Brite sollte gemeinsam mit Giuseppe Farina, dem Altmeister und ersten Formel-1-Weltmeister der Geschichte, mit Chassisnummer 0320AM den Sieg für Ferrari nach Hause holen.

Als Ferrari-Teamkollege Ascari wegen einem überhitzten Motor seines 375 MM frühzeitig Ausscheiden musste, übernahm der ehrgeizige Hawthorn die Führung in der Jagd auf die Jaguar-Werks-C-Types, den größten Konkurrenten der Italiener zu dieser Zeit. Doch auch der Engländer sah sich mit technischen Problemen konfrontiert. Früher als es das Reglement vorsah, musste Bremsflüssigkeit nachgefüllt werden, was zur späteren Disqualifikation des Ferrari-Hoffnungsträger führte. Bedauerlich, denn das Team Hawthorn/Farina konnten sich bis auf den zweiten Rang vorkämpfen.

Le-Mans-Ferrari von 1953 ist Star der RM-Villa-d'Este-Auktion

Nach dem Le-Mans-Rennen entschloss sich der Rennleiter der Scuderia, auch die beiden kleineren Motoren auf 4.494 Kubikzentimeter aufzurüsten und schickte das Trio für den Rest der Saison zu wichtigen Rennen wie der Carrera Panamericana. Neben der Motorenmodifikation wurden kleinere Veränderungen an der Karosserie vorgenommen. Dazu gehörte auch ein neues, aerodynamischeres Design der Fronscheinwerfer. Die gewölbte Heckscheibe aus Kunststoff wurde durch eine kleinere Scheibe ersetzt, um die Blendung der Fahrer durch die Lampen nachfolgender Wagen zu reduzieren.

Der Wagen sollte noch bei den 24h von Spa (Ascari/Villoresi), den 12h in Pescara (Hawtrhon/Maglioli) und dem Rennen in Guadeloupe (Maglioni) an den Start gehen. Das Pescara-Rennen konnte Hawthron für sich entscheiden. Legendär ist allerdings der Auftritt von Maglioli hinter dem Steuer des Ferrari bei der Carrera Panamericana: Die Spezialisten von RM nehmen an, dass der Italiener mit der Durchschnittsgeschwindigkeit von unglaublichen 138 Meilen in der Stunde einen 1953 einen bisher ungeschlagenen Straßenrennrekord aufgestellt hat. Letztendlich musste man sich dennoch mit dem sechsten Platz zufrieden geben.

Auf der RM-Auktion im Rahmen des Concorso d'Eleganza Villa d'Este am 25. Mai 2013 wird Chassisnummer 0320AM in seiner Le-Mans-Spezifikation von 1953 angeboten. Zum Schätzpreis hüllt sich das Auktionshaus in Schweigen, doch es ist anzunehmen, dass der Ferrari zu den Top 5 der Auktion zählen wird..
 

Weiterführende Links

Weitere Informationen zur RM-Auktion im Rahmen des Concorso d'Eleganza Villa d'Este am 25. Mai 2013 erhalten Sie unter www.rmauctions.com.

 


 

Fotos: Tim Scott / RM Auctions