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Zeichnen Sie mit diesen fünf Evolutionen des Ferrari Testarossa schwarze Streifen auf die Straße

Ein einzelner Ferrari Testarossa ist schon eine Augenweide für sich. Aber fünf Exemplare in einheitlich schwarz-auf-schwarz-Ausführung zusammen vereint zu sehen – das gab es wohl noch nie. Jetzt können Sie bei der RM Sotheby's Villa Erba-Auktion mit Chromecars auf alle fünf Vollblut-Rappen bieten.

Wir alle kennen den realitätsverändernden Anblick von zwei identischen Autos, die nebeneinander geparkt sind. Aber als wir dieses Quintett komplett schwarzer Ferrari Testarossa erblickten, hielten wir das zunächst für einen Fehler in der Matrix. Es handelt sich jedoch weder um eine fehlgeleitete Wahrnehmung unsererseits, noch sind diese Autos identisch. Vielmehr sehen Sie hier das Ergebnis einer fast unmöglichen Suche nach – in der Interpretation von Chromecars – allen fünf Evolutionsstufen des Ferrari Testarossa. Wir denken, Sie stimmen uns zu, dass dies ein wirklich grandioser Anblick ist. Vielleicht denken Sie wie wir, dass es doch nur drei Entwicklungsstufen des Testarossa gab, aber da liegen Sie falsch. Daher lassen Sie uns einen Spaziergang durch die Zwölfzylinder-Memory Lane machen, okay?

Ferrari Testarossa „Monospecchio“ von 1986

Der Testarossa kam 1984 als Nachfolger des Ferrari 512 BB auf den Markt. Mit einigen kleinen Design-Eigenheiten, die mit der Evolution des von einem 180°-V12 angetriebenen Ferrari dann nach und nach verschwanden. Besonders zwei Details zeichnen diese frühen Modelle aus: Als Erstes der einzelne, hoch an der fahrerseitigen A-Säule angebrachte Seitenspiegel, der diesen Wagen den Beinamen „Monospecchio" („Einzelspiegel“) einbrachte. Der Legende nach soll diese neuartige Spiegelkonfiguration das Ergebnis einer Fehlinterpretation der Straßenverkehrsordnung durch einen Ingenieur gewesen sein. Die schnell wieder korrigiert wurde, als man den Fehler bemerkte. Das zweite und attraktive Feature dieser ersten Testarossa sind die Felgen mit Zentralverschluss – vielleicht unser Favorit in der gesamten Testarossa-Reihe. Das schwarze Exemplar, das Sie hier sehen, wurde von Chris von Chromecars im Death Valley entdeckt. Also in der vermutlich schlimmsten Umgebung, die wir uns für einen komplett schwarzen Supersportwagen vorstellen können. Dort muss dieses tänzelnde Pferd wie eine horizontale Version des Monolithen in „2001: Odyssee im Weltraum“ gewirkt haben.

Ferrari Testarossa „Monodado“ von 1987

Ferrari behielt die Felgen mit Zentralverschluss auch bei der zweiten Version des Testarossa bei, worauf der neue Kosename „Monodado“ („eine Radmutter“) verweist. Zugleich änderte man die Position des Außenspiegels und brachte auch gleich noch einen auf der Beifahrerseite an. Sie werden uns zustimmen, dass beide Spitznamen auf Italienisch viel besser klingen als auf Deutsch oder Englisch. Aber wenn Sie eine Mischung aus dem puristischen Design des ursprünglichen Testarossa und dem praktischen Nutzen eines zusätzlichen Außenspiegels suchen, dann ist der „Monodado“ die richtige Wahl. Noch besser: Dieses Exemplar ist erst 4464 Meilen oder 7182 Kilometer gelaufen und gewann 2015 beim Ferrari Club of North America-Meeting in Monterey einen Platinum Award.  

Ferrari Testarossa von 1989

Dann kam die dritte Iteration des Testarossa, die auch die höchsten Verkaufszahlen erreichte. Denn am Ende der Achtziger war dieser Ferrari auf dem Höhepunkt seiner Karriere. Nicht nur hatte er eine Hauptrolle in „Miami Vice“, auch Michael Jackson, Mike Tyson und M.C. Hammer gehörten zu den VIP-Kunden. Mit weiterhin zwei Außenspiegeln stand der „Rote Kopf“ nun auf konventionelleren Felgen mit fünf Radmuttern (Lochkreis). Weil es die uns am geläufigsten - und daher auch am leichtesten zu findende - Variante des Supersportwagens mit den markanten seitlichen Planken ist, steht dieses schwarze Exemplar vielleicht im Schatten seiner nahen Verwandten. Wobei eine Tatsache dieses 30.137 Kilometer gelaufenen Modells vielleicht zum interessantesten des Quintetts macht. Denn gerüchteweise soll es als „Übergangsfahrzeug“ an Diego Maradona ausgeliehen worden sein, während der damals in Diensten von Neapel stehenden Fußballgott auf die Auslieferung seinen eigenen schwarzen 89er-Testarossa wartete.

Ferrari 512 TR von 1992

Die vierte Spielart des Testarossa ging zugleich mit dem ersten offiziellen Facelift des Supersportwagens einher Der 512 TR – die Bezeichnung stand für fünf Liter Hubraum, 12 Zylinder und den Modellnamen „Testa Rossa“ stand – bedeutete eine deutliche Aufwertung gegenüber den Vorgängerversionen. Die auffälligsten Änderungen betrafen die vorderen und hinteren Stoßfänger, die an die neue Designsprache von Ferrari angepasst wurden, wie sie auch beim 348 tb zu sehen war. Vom 512 TR baute Ferrari zwischen 1991 und 1994 nur 2280 Fahrzeuge, mit einer von 390 auf 428 PS gesteigerten Leistung des 4,9-Liter-V12. Wenn Sie das Design der finalen Version des Testarossas nicht mögen, dann bietet dieser Wagen das nächstbeste Fahrerlebnis.

Ferrari F512 M von 1996

Der 1994 vorgestellte F512M – M steht für Modificata – sah mit den neu gestalteten Scheinwerfern hinter Klarglas die Abkehr vom Klappscheinwerfer und den scharfen Kanten der Vorgänger. Stattdessen zeichnete sich diese finale Variante des Testarossa durch eine weichere und rundere Formensprache, wie sie in den 1990er-Jahre en vogue wurde, aus. Die Front zitierte Elemente des F40 und des 512 BB LM, am Heck saßen nun je zwei runde Heckleuchten pro Seite. Mit nunmehr 440 PS war der F512M nicht nur der schnellste und technisch fortschrittlichste, sondern mit 501 gebauten Exemplaren auch der seltenste Testarossa. Dieses 1996 erstmals in Hamburg neu zugelassene Modell hat 85.509 Kilometer abgespult. Wenn Sie uns fragen, sollten Sammler dieses Modell trotz oder gerade wegen seines softeren Stylings besonders im Auge behalten.

Nachdem Sie nun alles über die Geschichte des Testarossa erfahren haben, fragen Sie sich vielleicht, was an der „schwarz-auf-schwarz“-Spezifikation so besonders ist. Im Jahr 2023 scheint der komplett schwarze Look die de-facto-Wahl für Enthusiasten zu sein, weil sie den Wiederverkaufswert ihrer Sammlerstücke so optimieren wollen. Damals, als der Testarossa der König im Supersportwagen-Dschungel war, war dies nicht der Fall. Kai Nieklauson von Chromecars erklärt: „Schwarz wurde nur sehr selten geordert und in Verbindung mit einer schwarzen Lederausstattung noch viel seltener – auch wenn diese Kombination heute sehr beliebt ist. Alle fünf Varianten in schwarz/schwarz zusammenzubringen – so wie hier zu sehen – ist extrem unwahrscheinlich bis fast unmöglich zu wiederholen. Zum Beispiel wurden wahrscheinlich nur zwölf schwarze F512M gebaut. Wie viele davon auch ein schwarzes Interieur hatten, wissen wir nicht. Auch einen ‚Monospecchio‘ in Schwarz zu finden, war alles andere als einfach.“

Wenn Sie also auf der Suche nach einem eigenen schwarzen Testarossa sind, sollten Sie sich die Villa-Erba-Auktion von RM Sotheby’s am 20. Mai ansehen, bei der alle fünf Variationen dieser ikonischen Ferrari versteigert werden. Für eine Anfrage setzen Sie sich bitte alternativ mit Stephan Knobloch von RM Sotheby's in Verbindung ([email protected] ). Glauben Sie uns, diese Gelegenheit sollten Sie sich nicht entgehen lassen, denn wir gehen davon aus, dass Sie sehr, sehr lange warten werden, bis Sie eine solche Ansammlung von Testarossa noch einmal wiedersehen können. Wenn Sie mehr über dieses besondere Quintett von tänzelnden Pferden wissen möchten, empfehlen wir die Lektüre unseres im Mai 2021 geführten Interviews mit Kai Niklauson von Chromecars.

Fotos von Keno Zache

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Dieser Artikel entstand im Rahmen einer bezahlten Partnerschaft mit Chromecars. Classic Driver ist nicht verantwortlich für die oben genannten Informationen.