Seit ihrem Rennstreckendebüt im Jahr 1972 haben die Rennwagen des Jägermeister Racing Teams die Geschichte des Motorsports mitgeschrieben. In leuchtenden orangefarbenen Lack getaucht, mit dem Hubertus- Hirschkopf geschmückt und ausgestattet mit gewaltigen Heckflügeln und Spoilern, gelten die berühmtesten Autos bis heute als Ikonen des Rennsports der 1970er, 1980er und 1990er Jahre. Doch obwohl man diese Autos oft beim historischen Motorsport in Goodwood oder am Nürburgring bestaunen kann, hat das junge urbane Publikum kaum mehr Gelegenheit, einen Blick auf diese atemberaubenden Maschinen zu werfen. Doch seit dem Start des Rennmeister-Projekts im Jahr 2021 hat sich vieles verändert. Am letzten Wochenende gaben sich nun fünf der berühmtesten Rennwagen ein After-Dark-Stelldichein bei Rennmeisters Jubiläumsevent in Berlin.
Zum Aufgebot in der Belgienhalle – einst Industriekomplex, heute hippes Subkulturzentrum im Westen Berlins – gehörten Hero Cars aus verschiedenen Epochen von Jägermeister Racing. Unter den frühen Rennwagen war ein Porsche 914/6 GT, der erstmals in 1972 die Welt mit der orangefarbenen Livrée Jägermeisters überraschte, und ein Brabham Formel 2-Monocoque aus demselben Jahr, der von Graham Hill gesteuert wurde – dem einzigen Fahrer, dem es gelang, die F1-Weltmeisterschaft, die 24 Stunden von Le Mans und die Indianapolis 500 zu gewinnen.
Ein echter Held der Arbeit und sicherlich einer der dramatischen Ausnahmeautos war der BMW 320 Gruppe 5, der nebenan parkte und in den späten 1970er-Jahren von Hans-Joachim Stuck und Ronni Peterson gefahren wurde. Als Vertreter der pfeilschnellen Extravaganz in Le Mans und den IMSA-Langstreckenrennen der 1980er Jahre war der in Jägermeisterfarben getauchte Porsche 962 von 1982 dabei – ein atemberaubendes UFO, das einst Oscar Larrauri und Franz Konrad zu bändigten hatten.
Der jüngste in diesem wilden Rudel war eine wahre Legende des Nürburgrings, ein BMW M3 Sport Evolution von 1992, an den sich viele unter uns noch erinnern, damals während der glorreichen Zeiten der Deutschen Tourenwagenmeisterschaft DTM mitsamt seinem Piloten Armin Hahne. Alle fünf Autos wurden in einer kunstvollen Installation in Szene gesetzt, entwickelt vom Rennmeister Team, das die Rennmaschinen in orange in ihrer vollen funktionalen Schönheit präsentierten: Als Skulpturen, deren Form sich Aerodynamik, Adrenalin und Geschwindigkeit verdankt.
Als Special Guest hatte BMW Classic eine der jüngsten Interpretationen des Themas Jägermeister Racing mitgebracht: Das „Turbomeister “ 2002 Hommage Concept Car. Künstler Johans Lamic des „The Whale Tail Project“ war extra aus Palma de Mallorca eingeflogen, um dieses eigens bestellte Kunstwerk zu enthüllen. Die außergewöhnlichen Bilder wurden von dem renommierten Fotografen Stephan Bauer geschaffen, die retro-futuristischen Kunstwerke für diesen Event von Grisha Morgenstern kreiert.
Die Gäste, die die Installation betrachteten während sie mit gekühlten Jägermeister-Drinks in der Hand über die neuesten Trends in Sachen Autos, Mode, Kunst und Lifestyle plauderten, belegten wieder aufs Neue, dass die legendären Jägermeister Racing-Rennwagen im urbanen Night Life ebenso zuhause sind wie auf der Rennstrecke. Nachdem Rennmeister bereits das 50. Jubiläum von Jägermeister Racing bei wichtigen Events wie dem Concorso d‘Eleganza Villa d‘Este am Comer See, Petrosurf auf Sylt und Ultrace in Warschau gefeiert hatte, lud der Get-Together in Berlin zum fulminanten Finale eines Jahres voller fantastischer Geburtstagsfeiern – ein unvergesslicher Abend für alle.
50 Jahre Jägermeister Racing
Jägermeister Racing wurde 1972 von Eckhard Schimpf gegründet und zählt zu den berühmtesten Teams der Motorsportgeschichte. Gefahren von Champions wie Hans-Joachim Stuck, Niki Lauda und Jochen Mass, bestritten die ikonischen orangefarbenen Autos fast alle Motorsportdisziplinen, von Sportwagen- und Rallyerennen bis hin zur DTM und der Formel 2, und errangen mehr als 2.000 Podiumsplatzierungen. Dreißig Jahre lang traten die Jägermeister Racing-Rennwagen in ganz Europa an und begeisterten Fahrer wie Zuschauer mit ihrer Optik, ihrem Sound und ihrer Speed. Heute wird die Flotte an historischen Jägermeister Racing-Fahrzeugen vom früheren Teamchef Eckhard Schimpf und seinem Sohn Oliver Schimpf unter dem Namen „72StagPower“ geführt. Klicken Sie hier, um die ganze Geschichte von Jägermeister Racing zu lesen.
Eine neue Dämmerung mit Rennmeister
Gegründet im Jahr 2021 von Jägermeister und Classic Drivers Kreativagentur CD Works, wirft die neue Rennmeister-Marke als Spin-off ein ganz neues Licht auf die Rennikonen und die Kultur, die sie umgibt. Fern ihrer natürlichen Domäne im Rennsport und losgelassen auf unerwartete Locations wie Nachtclubs, Galerien und anderen Schauplätzen der urbanen Kultur, sind die Jägermeister Racing-Autos nicht nur hoch funktional ausgerichtete Rennmaschinen, sondern tatsächlich auch faszinierende Skulpturen und dramatisch wirkende Kunstwerke auf Rädern.
Als Artefakten einer aufregenden, ausgelassenen und überspitzten Ära im Sport, in der Popkultur und in Kunst und Design besitzen diese Schöpfungen das Potenzial, uns zu inspirieren: Rebellisch und kühn zu sein, sich dem Ungewissen zu stellen, nach Perfektion zu streben und so ganz nebenbei auf diesem Weg ein paar Regeln zu brechen.
Fotos von Stephan Bauer und Błażej Żuławski für Rennmeister © 2022