Die Großglockner-Hochalpenstraße ist einer der großen Gebirgspässe der Alpen – und ein besonderer Ort in der Geschichte von Porsche. Die 48 Kilometer lange Straße mit ihren atemberaubenden Aussichten und 36 markanten Kehren, die bis auf 2.576 Meter über dem Meeresspiegel führt, wurde von Ferry Porsche und seinem Team häufig als Teststrecke für die neuesten Sportwagen-Prototypen genutzt. Wenn Sie tief in die Geschichte der Straße eintauchen möchten, können wir Ihnen das Buch „Porsche Drive – Großglockner Hochalpenstraße“ von Stefan Bogner und unserem Chefredakteur Jan Baedeker empfehlen. Noch immer ist die Familie Porsche in Zell am See am nördlichen Ende der Großglockner-Hochalpenstraße ansässig. Und nachdem Ferdi Porsche, der Sohn von Dr. Wolfgang Porsche, mit dem GP Ice Race die eher verschlafene österreichische Gemeinde in der globalen Auto-Community bekannt gemacht hat, fügt er nun mit FAT Mankei ein zweites Ziel unweit der Passhöhe hinzu.

Falls Sie der etwas kryptische Name des Ortes verwirrt, lassen Sie sich von uns erklären: F.A.T. International ist eine neu gegründete Dachgesellschaft, zu der auch das GP Ice Race (das dieses Jahr wegen Schneemangels leider abgesagt werden musste) und das FAT Mankei, gehört. Geplant sind auch andere Projekte und Veranstaltungen, die die Geschichte und Community der Automobilwelt in coolem, lässigem und zeitgemäßem Stil feiern. Während der Name und das Logo von F.A.T. eine Hommage an den Rennstall sind, der in den 1990er-Jahren mit einem Porsche 962 in Le Mans antrat, ist das Wort Mankei ein alpenländischer Ausdruck für Murmeltier und eine Anspielung auf den ehemaligen Patron des Ortes, den „Mankeiwirt“. Dieser war dafür bekannt, immer ein zahmes Murmeltier auf der Schulter zu tragen. Während Ferdi Porsche mit dieser besonderen Tradition bricht, hat er der Berghütte neues Leben eingehaucht und sie in ein elegantes und modernistisches alpines Reiseziel für Fahrer und Auto-Enthusiasten verwandelt.

Zur Eröffnung von Mankei lockte das F.A.T.-Team bereits viele der üblichen Verdächtigen aus der Porsche-Szene an – und eine faszinierende Reihe von Autos, die man oberhalb der Baumgrenze sonst nicht erwarten würde. Porsches eigene Typ-7-Crew rund um den Medienunternehmer Ted Gushue brachte einen Porsche 935 K3 vom Team Ikuzawa zum Großglockner, während ein Porsche 959 aus der Porsche-Familiensammlung und eine Reihe der neuesten Porsche 911 GT3 und RS einiges an Farbe und Klang zum Mix hinzufügen. Ferdi Porsche und sein Team sind dafür bekannt, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen, aber es war trotzdem eine Überraschung, als sie enthüllten, was die meisten Gäste für eine geparkte Schneefräse hielten – und was sich als Porsche 919 Hybrid Le Mans-Renner mit Ketten im Pistenraupen-Stil herausstellte. Als plötzlich noch eine Blaskapelle in Lederhosen auftauchte, um der Menge mit ein paar einheimischen Hits einzuheizen, wusste jeder, dass die Mankei- Crew nicht herumalbert! Wir können das nächste Gipfeltreffen kaum erwarten...

Fotos: Malte Dressel