Haben Dinosaurier und Autos, abgesehen vom Product placement der ersten Mercedes-Benz M-Klasse im Film „Jurassic Park“, überhaupt etwas gemeinsam? Nun, sie werden sicherlich beide von Grundschülern (jeden Alters) geliebt. Ebenso von Sammlern begehrt, die wissen, dass die seltensten Exemplare ihr Gewicht in Gold wert sind. Entsprechend lieben sie es, die versteinerten Überreste der ausgestorbenen Reptilien in Form von hochoktanigem Benzin, auch bekannt als „Dinosaft“, zu verbrennen.
Kurzum: Dinosaurier und Supersportwagen sind wie geschaffen für den Himmel. Und die Galeristin Juliette Loughran, die aus einer Familie begeisterter Autosammler stammt, hatte genau das richtige Gespür, als sie beschloss, die neueste Gemäldeserie des britischen Künstlers Dave White bei Kiklo Spaces auszustellen – der automobilen Schatztruhe, in der wir vor fast genau einem Jahr das 30-jährige Jubiläum des McLaren F1 feierten.
Die Ausstellung „Extinct“ (zu deutsch: ausgestorben) wurde die letzten 18 Monate lang im Geheimen produziert und ist eine Serie, an der Dave White sein ganzes Leben lang geforscht hat. „Als Kind habe ich ständig Dinosaurier gezeichnet, um ihre Bewegungen zu visualisieren“, erinnert er sich. „Diese Serie soll den Betrachter ansprechen und ihm die Schönheit dessen vor Augen führen, was in unserer heutigen Welt verloren gehen könnte.“ Um die Dinos wieder zum Leben zu erwecken, ging der Künstler zurück ans Zeichenbrett und füllte auf Basis von Skeletten und Präparaten Dutzende von Skizzenbüchern. Unter jedem Gemälde befindet sich die Unterskizze, die den Kern dieser Werke ausmacht. Diese über viele Sitzungen aufgebauten Schichten formen das Bild und geben ihm Leben und Bewegung, wo keine ist. „Wie viele Jugendliche hat White nie seine Bewunderung für Dinosaurier und die Größe seiner Werke verloren, von denen einige über drei Meter hoch sind“, sagt Juliette Loughran,. „Seine Verwendung von ausdrucksstarken Ölfarben trägt dazu bei, ein starkes Gefühl von Drama und Ehrfurcht zu erzeugen.“
In den Kiklo Spaces fanden Whites Gemälde nicht nur den großen, hellen und elegant modernistischen Ausstellungsraum, den sie verdienen – sie interagieren auch bestens mit einer Auswahl von Autos aus der Kiklo-Sammlung. Darunter der mythische „Ueno Clinic“ McLaren F1 GTR, der 1995 das 24-Stunden-Rennen von Le Mans gewann, und eine Flotte besonders seltener Porsche. Und während der T-Rex und seine scharfzahnigen Gefährten schon lange ausgestorben sind, hoffen wir, dass diese Dino-Saft verbrennenden Einhörner noch ein wenig länger auf der Erde umherstreifen werden.
