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Dieser Strandflitzer von Ferrari ist nur die Spitze des Eisbergs...

Dieses offene Ferrari 365 GTC/4 Beach Car, das Michelotti 1976 als Einzelstück für den Schweizer Automobilunternehmer Willy Felber baute, mag Sie überraschen. Doch ist es bei weitem nicht der einzige bemerkenswerte Ferrari, der am 8. Juni von MonacoCarAuctions™ versteigert wird.

Das Dröhnen der Formel-1-Motoren mag nach dem GP von Monaco am vergangenen Wochenende gerade erst verstummt sein, da steht das nächste große Auto-Event im Fürstentum schon vor der Tür: Am 8. Juni veranstaltet MonacoCarAuctions™ zur Eröffnung der Messe TopMarques seine erste Versteigerung von Sammlerfahrzeugen. Das neu gegründete und von der fürstlichen Regierung des Stadtstaates genehmigte Auktionshaus hat sich auf den Verkauf von hochwertigen Exponaten spezialisiert – wie die allererste Auktion mit ausschließlich Sport- und Rennwagen von Ferrari zeigt. Bevor wir fünf der bemerkenswertesten Lots aus dem Katalog vorstellen, haben wir uns mit Laurent Blomet, Gründer und Direktor von MonacoCarAuctions™, getroffen, um mehr über sein neues Unternehmen und die bevorstehende Auktion zu erfahren.

Laurent, lassen Sie uns als Erstes auf das Rennpferd hier im Raum zu sprechen kommen. Warum nur Ferrari?

Nun, aus zwei Gründen: Erstens, weil wir eine besondere Beziehung zu dieser Marke haben, und zweitens, weil wir aus professioneller Sicht echte Experten für das Ferrari-Universum sind, einschließlich der Autos und der Geschichte selbst. Wir sind in der Lage, unsere Kunden zu unterstützen, die uns ihre Fahrzeuge für einen Erstverkauf zur Verfügung stellen, und wir kennen auch Sammler und Autoliebhaber, die am Kauf der etwa fünfzig Fahrzeuge, die wir versteigern werden, interessiert sind.

Wollen Sie sich so von den großen Auktionshäusern abheben?

Ja und Nein. Wir wollten uns natürlich von den großen Namen unterscheiden, vor allem weil unsere Auktionen immer ein besonderes Thema haben werden. Und auch, weil wir uns in die Lage des Verkäufers und des Käufers versetzen, was viele andere Unternehmen nicht bieten können. Wir werden einen anderen Abdruck hinterlassen und eine erstaunliche Reise beginnen.

Sie unterstützen Verkäufer und Käufer. Brauchen Sie das?

Ich denke ja. Wenn Sie Ihr Auto verkaufen, hegen Sie oft einige Zweifel: Soll ich es wirklich verkaufen? Wie soll das Auto verwaltet werden? Wird es von Profis gefahren werden? MCA steht Ihnen zur Seite. Das Gleiche gilt für den Käufer. Sehr oft geben Auktionshäuser nur die Rechnung ab und sagen dem Käufer, wo er das Auto abholen kann. Er oder sie muss dann allein mit dem Auto fertig werden. Das machen wir nicht. Wir setzen uns mit dem neuen Besitzer in Verbindung, um sicher zu sein, dass er zufrieden ist. Er erhält unsere Unterstützung – auf einem emotionalen, praktischen und finanziellen Level.

Haben Sie Monaco ausgesucht oder hat Monaco Sie ausgewählt?

Wir sind bereits mit einem anderen Unternehmen der Automobilbranche in Monaco ansässig, so dass es für uns nahelag, ein echtes Auktionshaus „made in Monaco“ zu gründen. Bislang haben hier nur ausländische Auktionshäuser ein Büro. Andererseits hat sich Monaco für uns entschieden, denn als das Projekt bei den Behörden eingereicht wurde, wurde es mit großer Begeisterung aufgenommen.

Danke, Laurent. Nun lassen Sie uns einen Blick auf einige der fantastischen Ferrari werfen, die demnächst unter den Hammer kommen. 

Felber Ferrari 365 GTB/4 “Beach Car” von Michelotti

Während die lustigen Fiat 500 Strandautos mit ihren Korbsitzen und Segeltuchdächern in den 1960er- und 1970er-Jahren in den Jetset-Destinationen von Portofino bis Monte Carlo ein alltäglicher Anblick waren, hätten es noch nicht einmal die extravagantesten Playboys gewagt, einen Ferrari in ein „Seepferdchen“ umzubauen. Anders der Schweizer Luxusauto-Importeur und Boutique-Hersteller Willy Felber aus Morges bei Lausanne, der Mitte der 1970er-Jahre von Scheich Al Thani, dem Emir von Katar, den Auftrag für einen offenen V12-Ferrari erhielt. Felber erkannte die Chance, etwas Außergewöhnliches zu schaffen – und beauftragte den Turiner Karosseriebaumeister Giovanni Michelotti mit dem Umbau eines Ferrari 365 GTC/4 zu einem Sommerkreuzer.

Gesagt, getan. Nach drei Monaten Design und Karosseriebau schuf die Carrozzeria Michelotti ein zweisitziges Einzelstück ohne Dach und Türen, aber mit viel Stil. Ursprünglich sollte das Felber Ferrari Beach Car laut Kundenauftrag in Light Metallic Blu über einem Interieur aus blauem Jeansstoff erstrahlen. Aber die Auswirkungen der Ölkrise in Katar führten dazu, dass Scheich Al Thani seine ausgefallene Bestellung stornieren musste. Worauf sich Michelotti entschied, den Wagen in Bronze Metallic zu lackieren und ihn auf dem Genfer Salon im März 1976 auszustellen. In den folgenden Jahren wechselte der Strandwagen mehrfach den Besitzer, zog an Schweizer Uferpromenaden die Massen an und erhielt bald den Spitznamen „Croisette“.

Michelotti und Felber schufen zusammen noch weitere ungewöhnliche Ferrari, wie 1977 einen Ferrari 365 GTC/4 Shooting Brake. Zwischen 1974 und 1980 schuf Michelotti darüber hinaus fünf Ferrari Spyder für den einflussreichen amerikanischen Importeur Luigi Chinetti. Aber der ungewöhnlichste und aufregendste von allen war der Felber-Ferrari, der für den Strand gebaut wurde. Wir hoffen, dass wir ihn bald in den Straßen und am Beach von Monaco sehen werden.

 

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Fernando Alonsos Ferrari Enzo

Der Ferrari Enzo ist sicherlich der für Sammler attraktivste Supersportwagen, der im neuen Jahrtausend in Maranello gebaut wurde. Und der speziellste von allen ist wohl das Exemplar aus dem einstigen Besitz des zweifachen Formel-1-Weltmeisters und zweifachen Le-Mans-Siegers Fernando Alonso. „Nando“ fuhr von 2010 bis 2014 für die Scuderia Ferrari. Noch erstaunlicher ist, dass sein Enzo offenbar das allererste von 400 Fahrzeugen zu sein scheint, wird er doch als „Scocca n.1“ bezeichnet. Das Auto ist mit einem Ferrari Classiche Red Book ausgestattet, das seine Echtheit bescheinigt, und wurde seit Neuzulassung nur 4800 Kilometer gefahren. Monaco Car Auctions schätzt, dass dieser VIP-Ferrari Enzo auf der Auktion vom 8. Juni für über fünf Millionen Euro weggehen wird. 

 

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Ferrari 250 GT Boano Low Roof Aluminium Coupé

Denkt man an die eleganten Gran Turismo von Ferrari aus den 1950er- und 1960er-Jahre mit ihrem makellosen Stil, assoziiert man sie in der Regel mit Pinin Farina und Scaglietti. Einer der raffiniertesten Gran Turismo jener Zeit wurde jedoch von Mario Felice Boano entworfen. Als die neu gegründete Carrozzeria Boano 1954 den Auftrag erhielt, Pinin Farinas Konzept für einen Ferrari 250 GT zu bauen, überarbeitete der Karosseriebaumeister das Design auf subtile Weise. Er verlieh dem Wagen eine glattere Silhouette und eine markantere, niedrigere Gürtellinie. Innerhalb von zwei Jahren entstanden bei Boano zwischen 70 und 80 dieser Coupés mit „niedrigem Dach“. Das Gros besaß Stahlkarosserien, doch für 14 Karosserien verwendete Boano eine leichte Aluminiumlegierung, die zusätzlich zu den vielen PS des Dreiliter-Colombo-V12 den Wagen bei Bergrennen in ganz Europa wettbewerbsfähig machte.

Das in einem verführerisch-eleganten Hellblau metallic lackierte Ferrari 250 GT Boano „Low Roof“ Aluminium Coupé mit weißem Dach und blau/cremefarbigem Lederinterieur wurde ursprünglich von Luigi Chinetti an einen amerikanischen Kunden geliefert und von dem niederländischen Rennfahrer Jan de Vroom 1956 bei der Bahamas Speed Week in Nassau gefahren. Der außergewöhnliche GT trägt das Ferrari Classiche- und das FIVA-Zertifikat und wartet auf seinen neuen Besitzer, der ihn nächstes Jahr bei der Mille Miglia fahren möchte.

 

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Koenig Ferrari 328 GTS Twin Turbo

Während Sammler trefflich darüber streiten können, ob Pinin Farina oder Boano die elegantesten Grand Tourer der 1960er-Jahre entworfen haben, geht der Preis für die extremsten Ferrari der 1980er-Jahre sicherlich an die Münchener Tuningschmiede Koenig Specials. Der Ferrari 328 GTS Twin Turbo mit Widebody und Targadach von Koenig, der am 8. Juni bei den Monaco Car Auctions versteigert wird, holt aus dem 3,0-Liter-V8 450 PS, beschleunigt auf 285 km/h und ruiniert dabei selbst die kunstvollst mit Haarspray fixierten Frisuren.

Nach ihrer Blütezeit sank der Ruf dieser Tuning-Autos ebenso schnell wie die Kreditwürdigkeit vieler ihrer Besitzer. Verunfallt oder in Vorstadtwerkstätten zu Tode gebastelt, verschwanden die meisten der Tuning-Legenden aus den Achtzigern für immer. Heute sind gut erhaltene Koenig-Specials nur noch sehr schwer zu finden – und die Preise für originale Breitbau-Ferrari, -Porsche und -AMG gehen auf Auktionen weltweit durch die Decke. Wir würden ihn nur wegen seiner BBS-Räder und der Ladedruckanzeige in der Mittelkonsole kaufen!

 

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Ferrari 458 Italia GT3

Moderne Ferrari-Rennwagen sind derzeit in aller Munde – und natürlich hat Monaco Car Auctions auch ein echtes Rennspielzeug auf Lager. Wenn Ihnen der SF90 Stradale nicht radikal genug ist, dann gehen Sie doch mit diesem 458 Italia GT3 auf die Strecke. Der Wagen ähnelt zwar auf den ersten Blick seinem straßenzugelassenen Bruder, aber die gesamte Technik wurde für die FIA-Meisterschaft überarbeitet – vom Motor über das Getriebe, den Anlasser, die Bremsen und den Kupplungsgeberzylinder bis hin zum Auspuffkrümmer. Wenn Sie auf der Suche nach einem wettbewerbsfähigen Ferrari-Rennwagen für Ihren nächsten Track Day – oder die Challenge und GT Days der Saison 2024 – sind, könnte dies genau das richtige Auto für Sie sein!

 

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Sie haben noch nicht den Ferrari Ihrer Träume gefunden? Dann werfen Sie einen Blick in den Katalog der kommenden Auktion von MonacoCarAuctions™ im Grimaldi Forum am 8. Juni – es stehen jede Menge reinrassige Rennpferde zur Auswahl. 

Hinweis: Dieser Artikel wurde im Rahmen einer bezahlten Partnerschaft mit MonacoCarAuctions™ erstellt und publiziert. Classic Driver ist für die im Text enthaltenen Informationen nicht verantwortlich.