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Jean Daninos persönlicher Facel Vega Prototyp ist so cool wie kein anderer Franzose

Es gibt viele coole Autos, aber kaum eines ist so megacool wie dieser auf Firmengründer Jean Daninos zugelassene Prototyp des Facel Vega II. Das extrem seltene Stück französischer Automobilhistorie wird am 20. Mai bei der Villa Erba-Auktion von RM Sotheby’s versteigert.

Die Franzosen haben wie kaum ein anderes Land auf der Welt eine tief verwurzelte Liebe zur Kunst. Man denke allein an so berühmte Maler wie Renoir, Monet oder Matisse, jeder mit seinen eigenen Motiven für die visuelle Darstellung der Emotionen und die Umgebungen um sie herum. Wenn es dagegen um automobile Kunst auf Rädern geht, gibt es nur eine französische Marke, die wirklich unsere Emotionen weckt: Facel Vega.

Jean Daninos (1906-2001) gründete Forges et Ateliers de Construction d'Eure-et-Loir, kurz FACEL, im Jahr 1939. Aber es sollte noch 15 Jahre dauern, bis das Unternehmen offiziell mit der Produktion von Automobilen begann. Modelle wie der HK500 und der Excellence kamen und gingen, aber es war der 1961 auf dem Pariser Salon präsentierte Facel II, der das stilvolle französische Unternehmen in den Olymp des Automobildesigns katapultieren sollte. Er gilt bis heute als Daninos Meisterstück. 

Dieses Exemplar, bekannt als HK2 A099, entstand schon 1959, also volle zwei Jahre vor der Weltpremiere des dann 183 Mal gebauten Serienmodells. Das Modell basierte auf dem Fahrgestell des HK500 und sah nur auf den ersten Blick wie der spätere Serienbruder aus. Neben den fehlenden hinteren Seitenscheiben wich er durch ein kürzeres Dach, eine spezielle Verglasung und eine Bugpartie mit noch getrennt montierten Doppelscheinwerfern deutlich ab.

Die tiefschwarze Lackierung verleiht dem Facel II-Vorläufer in Vergleich zu einem pastellfarbigen Coupé einen leicht ‚bösen“ Touch, wobei der Farbton in Kombination mit der schwarzen Lederausstattung. besonders gut zur Geltung kommt. HK2 A099 wurde mit dem begehrten Pont-à-Mousson-Viergang-Schaltgetriebe ausgestattet, angebunden an den bekannten V8 von Chrysler. Der Prototyp verbrachte zunächst einige Jahre im Verborgenen, ehe er am 16. Februar 1965, nur vier Monate nach der endgültigen Schließung der Fabrik, erstmals auf den Namen des Firmengründers Jean Daninos zugelassen wurde.

Der Wagen ging danach durch die Hände von fünf weiteren Besitzern. Der vorletzte Eigner behielt ihn von 1987 bis Januar 2020, bevor er ihn an den Einlieferer für die Villa Erba-Auktion von RM verkaufte. Es folgte eine dreijährige Restaurierung (von 2020 bis 2022), die in nicht weniger als acht detaillierten Gutachten dokumentiert wurde. Als Folge kann dieses einmalige Stück französischer Automobilbaukunst heute wieder in vollen Zügen genossen werden kann. Sie können Ihren „Impression Sonnenaufgang“ von Claude Monet gern behalten – dieser Facel Vega ist das einzige Stück französischer Kunst, nach dem wir uns sehnen!

 

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