Notwendiger Wandel
McLaren befindet sich fraglos auf dem Höhepunkt des Könnens. Die drei Modellreihen für Straße und Rennstrecke sind gut durchdacht und finden große Resonanz. Der McLaren 12C, der den Grundstock für diese Erfolgsgeschichte legte, verkörpert perfekt sowohl in technischer wie ideeller Hinsicht die überzeugende Philosophie der Marke. Der 250.000 Euro teure McLaren 720S schiebt mit der neuen „Monocage” aus Karbonfaser die Meßlatte noch einmal weiter nach oben, denn damit ist die Konstruktion nicht nur leichter als beim McLaren 650S, der Innenraum bietet dadurch auch mehr Rundumsicht und verleiht dem Fahrzeug einen kompakteren Look, der an den P1 erinnert. Dieser Auftritt wird durch die tief im Dach angesetzten Flügeltüren verstärkt, die zugleich auch als integrierte Lufteinlässe fungieren. Die neue Designsprache ist zwar noch gewöhnungsbedürftig, aber dennoch sieht diese zweite Generation der Super Series beeindruckend aus. Wer den 12C kritisierte, weil er angeblich nicht speziell genug wirkte, dürfte diesmal nicht enttäuscht werden.
Der Tausendsassa
Wie zu erwarten, ist der aufgeladene 4,0-V8 mit 720 PS leistungsstärker als die 650 PS des 650S und den Sprint von 0 auf 100 Stundenkilometer schafft er gerade einmal 2,9 Sekunden. In Kombination mit der smarten neuen Aufhängung, dem Fahrwerk und den aerodynamischen Systemen an Bord, verspricht McLaren nicht nur konkurrenzlose Dynamik, sondern auch Alltagstauglichkeit - eine Eigenschaft, die das Selbstverständnis der moderne McLarens prägt. Das Redesign erstreckt sich auch in die Facetten des Innenraums. Das neue auf den Fahrer ausgerichtete Interface bietet ein faltbares Display, das nur die Informationen anzeigt, die je nach Situation für den Fahrer relevant sind. Mit diesem 720S will man entweder die Straßen der schottischen Highlands erobern oder die Serpentinen der Alpenpässe. Und dann lässt man sich von Ayrton Sennas Buch inspirieren und sucht die intuitive Verbindung zu McLaren.
Fotos: McLaren Automotive