In der Geschichte von McLaren kommt den Modellen mit zwei Zeichen eine besondere Bedeutung zu. Der F1 veränderte die Regeln im Segment der Supersportwagen und gilt vielen weiterhin als Gipfel der analogen Performance. Der P1 war bei seiner Premiere im Jahr 2013 ebenfalls bahnbrechend, denn bis heute setzt er bei hybriden Hypercars Maßstäbe. Jetzt haben die meisterlichen Entwickler in Woking den Nachfolger dieser beiden Ikonen enthüllt. Dürfen wir vorstellen: der McLaren W1.
Da wäre zunächst der Name. Wie McLaren erklärt, „die Bezeichnung als W1 würdigt McLarens spezifische Weltmeisterschafts-Mentalität“. Das Timing könnte nicht besser sein. Denn nicht nur markiert diese Premiere das 50. Jubiläum des Gewinns der Formel 1-Kontrukteursweltmeisterschaft, aber nach Landos Sieg in Singapur haben die Engländer auch die Führung in der aktuellen Weltmeisterschaft übernommen.
Nun zum Design, an dem sich die Geister vermutlich scheiden könnten. Mit McLarens charakteristischem Papaya zum Debüt, zeigt der W1 ein zweifarbiges Farbschema, das vielleicht darüber hinwegtäuschen soll, wie lebhaft die Karosserie ausgefallen ist. Optisch ist der W1 eine Abkehr von der organischen und eng anliegenden Formensprache des P1 und wirkt näher am Lykan Hypersport als die McLarens der Vergangenheit. Dennoch besitzen alle diese hutzenähnlichen Öffnungen und Lufteinlässe eine Funktion: Der W1 hat wohl die fortschrittlichsten aerodynamischen Elemente unter den McLaren-Modellen, inklusive des „McLaren Active Long Tail“ getauften Heckspoilers, der um 300mm nach hinten herausragt.
Mit 1.399 Kilo, die er auf die Waage bringt, ist das W1-Leistungsgewicht von 911 PS pro Tonne das höchste, dass je für einen McLaren-Supersportwagen erzielt worden ist. Möglich gemacht wird dieses Meisterstück durch den komplett neuen 1275 PS starken Hybrid-Antriebsstrang bestehend aus einem 4,0-Liter-V8 mit 928 PS gepaart mit einem 347 PS starken E-Modul. Die Beschleunigungswerte verursachen Schnappatmung: Den Sprint von 0 auf knapp 200 Stundenkilometer schafft der W1 in 5,8 Sekunden, die Tachomarke 300 km/h erreicht er in weniger als 12,7 Sekunden. Die Top-Geschwindigkeit ist auf knapp unter 350 Stundenkilometer limitiert.
Und wie viel müssen Sie nun in diesen „am schnellsten beschleunigenden und am schnellsten die Runden absolvierenden straßenzugelassenen McLaren“ investieren? Jedes der 399 Autos wird umgerechnet 2,4 Millionen Euro kosten, doch dank des fast unbegrenzten Individualisierungsspektrums von MSO sollte Kunden dieses Halo Car noch mehr wert sein. Auf dem Papier sind die Leistungsdaten des W1 fraglos überragend und seinem Anspruch mehr als angemessen. Wir sind natürlich alle gespannt, ob der W1 den ikonischen Status seiner Vorfahren P1 und F1 erreichen wird.