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Für diese Alpine A110 lohnt sich jede Frühjahrsdiät!

Mit ihm war die Grande Nation endlich wieder zurück im Motorsport: Die Alpine A110 war nicht nur eine gutaussehender Charme-Bolzin, sie war auch ein Champion. Jetzt, da Renault das Projekt zu neuem Leben erweckt hat, dürfte auch das Interesse an der blauen Westentaschenrakete neu entfacht sein.

Jean Rédélé, der Begründer von Alpine, war ein Visionär. Seine Motorsporterfolge Anfang der 1950er Jahre mit einem modifizierten Renault 4CV (unter anderem in der Mille Miglia und dem Coupe des Alpes) überzeugten ihn, doch selbst Autos zu entwickeln. Sie sollten sich, so der ehrgeizige Plan, nicht nur gut verkaufen, sondern ebenso auf der Rennstrecke bewähren. Als die Alpine A110 im Jahr 1962 auf dem Pariser Autosalon debütierte, ahnte niemand, dass damit ein kleines Rallye-Wunder die Bühne betreten sollte. Denn Rédélés Vision wurde Wirklichkeit. 

Langsam, aber stetig zum Erfolg

Mit gerade einmal 660 Kilogramm Gewicht und einem brettharten Chassis war die A110 auf den gefährlich verschneiten Pässen der Rallye Monte Carlo ebenso sicher und agil unterwegs wie auf den tückisch verstaubten Etappen der Akropolis-Rallye. Ende der 1960er Jahre hatte sich die A110 schon auf etlichen europäischen Rallyes hervorragend geschlagen – aber das war erst die Aufwärmphase. Anfang der 1970er Jahre war das kleine Sportcoupé nahe unschlagbar – dank einer Kooperation mit Renault (die später die Rennschmiede Alpine übernahmen), die für immer mehr leistungsstarke Motoren sorgte. Nicht nur ein Sieg 1971, sondern auch gleich der erste Platz bei der Premiere der World Rally Championship 1973 machten den Alpine-Winzling zum erfolgreichen Herausforderer von Größen wie Porsche, Fiat, Citroën und Ford, die er auf die nächsten Plätze verwies.

Unverwechselbar aufregend

Eine Begegnung mit der Alpine A110 führt unweigerlich dazu, dass man seine üblichen Vorstellungen von  Kleinwagen neu definieren muss. Doch es ist gerade diese Bonsai-Architektur, die den Charme der Alpine ausmacht. Der lauernd geduckter Auftritt und der negative Sturz an der Vorderachse lassen keinen Zweifel an einer Vergangenheit im Motorsport zu. Trotzdem fragt man sich erstaunt: „Und dieses kleine Geschöpf hat die Monte bezwungen?” Wenig Autos bieten dieses puristische Fahrerlebnis. Selbst eine A110 im normal straßentauglichen Outfit macht unheimlich viel Spaß. Diese kleine Alpine wäre auch erste Wahl für historische Rallyes wie die Tour Auto –  sofern der Fahrer nicht ein Hüne ist.

Doch dann kam der Lancia Stratos als erster reiner Rallye-Sportwagen und die wackere Alpine A100 wurde quasi über Nacht ausgemustert. Trotzdem war die kleine Französin da schon in den Panthéon der Champions aufgestiegen. Rédélé hatte mit seiner Vision Recht behalten.

Zahlreiche Alpine A110 finden Sie im Classic Driver Markt.