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Von Boney M zu einem BMW M-Klassiker: Dieser M1 kann eine Geschichte erzählen

Vom legendären Giorgetto Giugiaro gezeichnet und mit dem offiziellen Status des ersten BMW M Cars versehen ist der BMW M1 ein keilförmiger Sportwagen- und Motorsport-Held der frühen 80er-Jahre. Dieses im Stil der Procar-Modelle aufgepeppte Exemplar von Motikon hat den speziellen „Daddy Cool“-Effekt.

Die Ursprünge von aus dem Motorsport abgeleiteten Serienfahrzeugen sind immer für die verrücktesten Geschichten gut. Von Last-Minute-Homologationsspecials bis zu einem nur einmal gebauten und dann zum Straßenauto umgestrickten Prototypen gibt es Stories, die unbedingt erzählt werden wollen. Und die Genesis des BMW M1 ist eine davon. Vom BMW M1 wurden nur 399 für den Straßenverkehr zugelassene Exemplare gebaut – und noch weniger erhielten einen so spektakulären Umbau wie dieses Exemplar von Motikon.

Der 1978 auf dem Pariser Salon enthüllte M1 war das erste Produkt der von Jochen Neerpasch gegründeten BMW Motorsport GmbH. Seine Mission: mit dem Mittelmotor-Flachmann den Kampf gegen die in der Gruppe-5-Kategorie fast übermächtigen Porsche 935 aufzunehmen.

Um dieses Ziel zu erreichen, verpflichtete Neerpasch zwei absolute Meister ihres Fachs. Zunächst den hauseigenen und schon damals legendären Motorenkonstrukteur Paul Rosche, der für den M1 einen der besten BMW-Reihensechszylinder aller Zeiten (3,5-Liter-Sauger mit 277 PS) entwarf. Als Designer beauftragte BMW Motorsport Giorgetto Giugiaro, der für den M1 eine betont keilförmige und zugleich elegante Karosserie wie aus einem Guss zeichnete.

Der BMW M1 stieß zwar allgemein auf positive Resonanz, doch zerschlug sich aufgrund des Konkurses von Lamborghini der Plan, die für die Homologation benötigten Straßenfahrzeuge in Italien bauen zu lassen. Als Folge der Verzögerungen und kurzfristiger Änderungen im internationalen Motorsport-Reglement zerschlugen sich die Pläne zum Einsatz in der Gruppe 5. Doch kam Neerpasch auf die geniale Idee der Procar-Serie, die 1979 und 1980 im Rahmenprogramm europäischer Formel-1-Rennen lief und den M1 weltweit bekanntmachte. Abseits davon traten Privatteams mit Gruppe-4-Versionen zum Beispiel in der deutschen Rennsport-Trophäe an; und noch 1983 wurde der M1 nachträglich in der Gruppe B homologiert, was ihm einige Erfolge auf Asphalt-Rallyes bescherte. 

Von der Straßenversion hoben sich die Procar- und Gruppe-4-Versionen durch ein breites Bodykit und einen großen Heckflügel ab – wie auch bei diesem leuchtend roten Exemplar zu sehen. Es wurde neu im Februar 1980 an den deutschen Musikproduzenten, Komponisten und Sänger Frank Farian (1941-24. Januar 2024) ausgeliefert, der durch Mega-Pop-Hits der von ihm produzierten Gruppen Boney M, Milli Vanilli, No Mercy und anderen über 800 Millionen Musikträger verkaufte.

Im Besitz von Farian wurde dieser M1 bei der BMW Motorsport GmbH optisch auf die Optik einer Rennversion gebracht. Primär durch ausgestellte Radkästen, in denen 17 Zoll große und 10 Zoll (vorn) beziehungsweise 11 Zoll (hinten) breite BBS-Felgen Platz fanden. Dazu wurde ein großer Heckspoiler montiert. Im schwarzen Innenraum wichen die Stoffsitze mit Leder bezogenen Fauteuils. Als Musikliebhaber und -produzent orderte Farian natürlich ein Soundsystem der Spitzenklasse. Bestehend aus einer Becker-Mexiko-Stereoanlage, einem grafischen Equalizer von Clarion und maßgeschneiderten Lautsprechern.

Das Ergebnis ist ein wunderschönes, einzigartiges Exemplar einer Ikone der BMW Straßen- und Rennsporthistorie. Classic Driver's CEO JP Rathgen hatte folgendes zu dem Auto zu sagen: ""Dieser BMW M1, der früher dem berühmten Produzenten Frank Farian gehörte und beim allerersten Aurora Concours in Schweden ausgestellt wurde, ist ein Stück Musikgeschichte. Der sonore Klang dieses M1-Motors ist authentisch, anders als die echten Stimmen von Milli Vanilli."

Fabian verkaufte das Prunkstück 1990 an Erwin Schwedka, der den M1 18 Jahre behielt. Nach vier Jahren in Belgien kam der M1 dann 2012 zu Gassmann Cars und von dort 2020 zu seinem bislang letzten Besitzer. Einen M1 sieht man nur selten auf offener Straße, und einen, der dank seines „Daddy Cool“-Effekts wie direkt von der Rennstrecke kommend aussieht, noch seltener. Das Modell mit der einmaligen Owner History und dem Original-Motor (M88-173) hat bereits Preise gewonnen, zuletzt den Owners Choice Award beim prestigeträchtigen 2020 Salon Privé Concours d'Elegance. Er trat auch beim erstmals ausgetragenen Aurora Concours auf und steht nun bei Motikon aus Uppsala zum Verkauf.

 

AUTO ANSEHEN

Dieser Artikel ist Teil einer bezahlten Partnerschaft mit Motikon. Classic Driver übernimmt keine Verantwortung für die oben gegebenen Informationen.