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Fünf Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Eine weitere Woche und eine weitere Dosis der besten Sammlerautos direkt vom Classic Driver Markt. Diese Ausgabe der Marktfunde ist vollgepackt mit Edelmetall. Scrollen Sie weiter nach unten, ob Sie auf Gold stoßen! 


Vom Prototyp zum Serienmodell

Sie kennen wahrscheinlich die C 111-Konzeptstudien von Mercedes, aber wissen vielleicht nicht, dass daraus schließlich ein Serienauto erwuchs. Wenn auch in sehr begrenzter Stückzahl und unter einem anderen Namen, aber immerhin mit dem guten Stern von Untertürkheim auf dem Kühlergrill. Bei diesem Raumschiff mit Flügeltüren handelt es sich um einen Isdera Imperator 108i aus dem Jahr 1991 – mit Sicherheit einer der coolsten Supersportwagen der 1990er-Jahre. Der von Firmenchef Eberhard Schulz entworfene Imperator basierte auf der 1978 gezeigten Studie CW 311 des Tuners b&b und wurde bis 2001 in insgesamt 30 Exemplaren hergestellt. 

Dank des hinter dem Fahrer installierten 5,0-Liter-Mercedes-V8 mit rund 235 PS und einer auf einem Stahlrohrrahmen montierten, hyperleichten Glasfaserkarosserie beschleunigt der Isdera in nur rund fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h und ist mit einer Spitze von 283 km/h selbst nach heutigen Maßstäben noch verdammt schnell. Der linksgelenkte Wagen gehört zu den letzten 17 Modellen der bis 1991 produzierten ersten Serie und fällt neben der extremen Keilform durch seine Flügeltüren und den über dem Fahrer im Dach montierten Rückspiegel auf. Mit nur 3.493 Kilometern auf dem Tacho erwarten wir natürlich nicht, dass der nächste Besitzer des am 17. August bei der Broad Arrow Auktion in Monterey versteigerte Sportwagens die Leistungsdaten auf Teufel komm raus prüfen wird, aber wir würden dieses leuchtend rote UFO sehr gerne auf der Straße sehen.

 

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Anonymer Alfaholiker

Wir von Classic Driver haben schon Probleme mit der Selbstbeherrschung, wenn es ganz generell um Alfa Romeos geht. Aber wenn wir das Wort „Alfaholics“ hören, hört es mit jeder Vernunft auf. Die in Großbritannien ansässigen Meister der Mechanik haben diesen ursprünglich als Linkslenker 1968 in Italien ausgelieferten und 1991 ins UK importierten Alfa Romeo GT Junior mit ihrem technischen Genie gesegnet. Das Ergebnis der ab 2015 durchgeführten Umwandlung: ein  nun rechtsgelenkter klassischer Renntourenwagen, der praktisch darum bettelt, auf der nächstbesten Rennstrecke gefahren zu werden.

In einer fantastischen Kombination aus Giallo Oro mit leuchtend grünen Akzenten haben die Alfaholics fast jede Facette dieses „Stepnose“ aufgefrischt. Dazu gehören die Bremsen, das Getriebe und der Motor, der jetzt rund 200 PS leistet – mehr als genug für ein so leichtes Auto. Der Innenraum wurde auf das Wesentliche reduziert, der Wagen steht auf den wunderbaren Alfaholics GTA Veloce Rädern und insgesamt flossen 36.000 Pfund in diverse Upgrades und für den Einsatz im historischen Motorsport erforderliche Modifikationen. Was kann man sich als „Alfisto“ mehr wünschen?

 

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Zeit zum Baden! 

Was hat drei Räder, bietet Platz für zwei Personen und zaubert buchstäblich jedem, der es sieht, ein Lächeln ins Gesicht? Sie haben es erraten, die Rede ist vom Morgan Super 3, genauer gesagt von diesem Exemplar aus dem Jahr 2023 in Opie Orange Dreischicht-Metallic-Lackierung. Er leistet zwar „nur“ 118 PS aus seinem 1,5-Liter-Dreizylinder-Saugmotor von Ford, aber das ist mehr als genug Schub, um in dieser 635 Kilo schweren, umgedrehten Badewanne eine Tonne Spaß zu haben. 

Abgesehen von der leuchtenden Lackierung wurde dieses fast neue Exemplar (50 Meilen Laufleistung) mit einer langen Liste von Upgrades bestellt, was es zu einem der am besten ausgestatteten Super 3 adelt, die wir je gesehen haben. In diesem Sommer bleibt noch viel Zeit, um sich an diesem kleinen Morgan zu erfreuen, und es gibt zweifellos kein Auto, das auf einer kurvigen Landstraße mehr Spaß machen würde.

 

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Bayerns Bestes

Wenn Sie nicht darauf aus sind, Millisekunden aus Ihrem morgendlichen Weg zur Arbeit herauszukitzeln, und nicht auf einen M3 schielen, dann gibt es vielleicht kein Derivat aus der E30-Generation der 3er-Reihe, das Ihnen mehr Freude bereiten würde als dieses BMW 325i Cabrio von 1988. Das Modell in der Farbe Diamantschwarz Metallic über einem auffälligen kardinalroten Interieur wurde 1988 neu in Dänemark verkauft und 1992 von einem schwedischen Sammler erworben, der den BMW dann 26 Jahre bis 2018 behielt. Der vom seidenweichen Reihensechszylinder mit 170 PS angetriebene offene Dreier wurde von ihm gehegt und gepflegt. Bis heute hat er knapp 77.000 Kilometer abgespult, von 2001 bis 2018 jedoch nur noch zusammen 1000 Kilometer. Ein Garagenwagen, der bis auf den leicht abgenutzten Fahrersitz fantastisch konserviert ist. 

Die Preise für E30-Cabrios sind bereits in die Höhe geschnellt, vor allem für jene mit Sechszylinder-Motoren. Handeln Sie also schnell, wenn Sie diese im schwedischen Uppsala beim Classic Car-Experten MOTIKON zum Verkauf stehende Ikone der 1980er-Jahre selbst erleben möchten.

 

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Streifenförmige Augenweide

Wo sollen wir bei diesem Porsche 911 Turbo S von 1997 anfangen? Porsches letzter luftgekühlter Turbo war bereits der Stoff, aus dem die Träume sind, doch der „S“ ging sogar noch einen Schritt weiter, indem er mit größeren Doppelturboladern ausgestattet diesem 911er der 993-Generation geradezu beängstigende 430 PS verlieh. Diese Autos sind natürlich sehr begehrt – nur 183 Exemplare wurden zum Beispiel für das Jahr 1997 für Nordamerika produziert – doch selbst seine Seltenheit ist nicht der beeindruckendste Aspekt dieses bei RM Sotheby‘s Monterey-Auktion vom 18. August unter den Hammer kommenden Turbo S.

Das augenfälligste Merkmal dieses Wagens ist vielmehr seine einmalige Lackierung. Dieser Turbo S wurde vom berühmten Sammler Otis Chandler (von 1960 bis 1980 Herausgeber der Los Angeles Times, gestorben 2006 im Alter von 78 Jahre) als Hommage an seine in den Farben von Sunoco lackierten Porsche 917 und 935 bestellt. Sprich im „Paint-to-Sample“-Unilack Cobalt Blue mit kurz nach der Auslieferung hinzugefügten roten und gelben Streifen, ganz wie einst der Sunoco-Porsche 917/30 von Roger Penske. Das mitternachtsblaue Lederinterieur ist ebenfalls ein Kunstwerk, wobei die Sicherheitsgurte in Porsche Exclusive Speed Yellow und ebenfalls gelbe Kontrastnähte die Ästhetik vervollständigen. Das Sahnehäubchen auf diesem unvergleichlichen Porsche ist das Aerokit Turbo II-Paket; wir werden noch lange von diesem feststehenden Doppeldecker-Heckflügel träumen. 

Last but not least hat dieser Elfer auch eine schillernde Vergangenheit: 2006 erwarb der von 2006 bis 2011 als Premierminister von Kuwait amtierende Scheich Nasser Al-Mohammed Ahmad Al-Jaber Al Sabah den Wagen für seine mehrere tausend Fahrzeuge umfassende Sammlung. 2021 verkaufte seine Hoheit ihn an Todd Blue, der ihn mechanisch überholte und in seine nur für wenige Eingeweihte zugängliche Kollektion ausschließlich blauer Porsche aufnahm.

 

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