Der Beinahe-Champ
Wie Sie vielleicht wissen, sind wir Fans des Mitsubishi Pajero, vor allem, nachdem wir die berühmte südafrikanische Garden Route mit ihm erkunden durften. Dieser wüste Prototyp hätte der japanischen Marke sogar den zweiten Gesamtsieg sichern können. Er wurde mit Werksunterstützung vom französischen Importeur Sonauto entwickelt. Dieser Pajero von 1988 war eines der wenigen Autos, die Ari Vatanen und seinem dominierenden Peugeot 405 Paroli bieten konnten. Angetrieben von einem WRC-Derivat in Form eines aufgeladenen 2,6-Liter-Vierzylindermotor mit 275 PS führte dieser mächtige Mitsubishi zur Halbzeit der Dakar mit unglaublichen 45 Minuten Vorsprung. Aber leider nennt man diese Rallye nicht umsonst die strapaziöseste der Welt, denn Mitsubishi musste wegen Motorproblemen frühzeitig aussteigen. Aber die weitere Geschichte sollte zeigen, dass dies erst der Startschuss für Mitsubishi war – die Marke war in späteren Jahren der Dominator der Dakar.
Frankensteins Dakar-Monster
Sollten Sie sich in einer Startaufstellung befinden – egal ob Piste oder Asphalt – und ein Audi Quattro reiht sich neben Ihnen ein, dann ahnen Sie bereits, dass Sie schon verloren haben. Warum befördern Sie denn dann nicht Ihren sportlichen Ehrgeiz mit einem eigenen Audi Quattro? Zugegeben, in technischer Hinsicht handelt es sich hier eigentlich um einen Range Rover, dem man einen Anzug aus Kevlar und Glasfaser übergestülpt hat, um wie ein Ur-Quattro zu wirken. Aber dieses Manko gleicht er durch Zuverlässigkeit aus. Er wurde kürzlich restauriert und in seine Dakar-Konfiguration von 1986 zurückversetzt. Unter der Haube stoßen Sie auf einen modifizierten 3,5-Liter-V8 von Rover, der nun 230 PS leistet und mit einem riesigen 400 Liter-Kraftstofftank verbunden ist. Wenn Sie also Lust haben, an der nächsten Dakar Classic teilzunehmen, wäre ein Problem von vielen in der erbarmungslosen tankstellenfreien Wüste schon mal gelöst.
Ein Manta aus dem Wasser
Zweisitzer-Sportwagen tauchen bei der Dakar relativ selten auf, was man nachvollziehen kann. Aber das hat ein italienisches Team nicht daran gehindert, ihr Glück mit diesem Opel Manta von 1976 zu versuchen. Er wurde ursprünglich für die Rallyeweltmeisterschaft präpariert, aber dann bewegte sich dieser heckangetriebene Manta voller Optimismus zum Start der Paris Dakar 1985. Leider wurde er von der Wirklichkeit eingeholt und musste während der ersten brutalen afrikanischen Etappe ausscheiden. Zu unser aller Glück wurde er 2014 wieder in die Originalkonfiguration versetzt und ist bereit für die nächsten Abenteuer. Es macht sicher einen Riesenspaß diesen Manta zu fahren, außerdem verdient er bei der Dakar eine zweite Chance. Vielleicht wollen Sie ihn endlich über die Ziellinie fahren?
Ein Paar Dune Rover
Hier haben wir zwei Range Rover, die ihren SUV-Anspruch mehr als erfüllt haben, den beide haben die Dakar bestritten. Werfen wir zunächst einen Blick auf diesen bedrohlichen dunkelroten Range Rover von 1981. Er wurde ursprünglich von einem italienischen Amateur aus dem Showroom heraus gekauft und wurde dann eingesetzt, um die Dakar 1981 zu begleiten, ehe der Besitzer beschloss, als Teilnehmer selbst mittendrin zu sein und in der in Afrika abgehaltenen Rallye in 1982 zu fahren. Der Range Rover startete im Rennen als schneller Assistent für zwei Motorräder, aber wenige Tage vor dem Erreichen der Ziellinie hat eine versagende Pleuelstange alle Träume zunichte gemacht. Er wurde verkauft und dann vom ursprünglichen Besitzer 1986 wieder erworben. Der machte sich sofort daran, seinen geliebten Range zu optimieren. Karosserieteile aus Glasfaser wurden angepasst und der V8-Motor auf 4,2 Liter aufgebohrt, mit einer Leistung von nunmehr rund 296 PS. Er steht wieder bereit, die Dünen in Angriff zu nehmen! Hier ist übrigens die seltene Chance einen Range Rover zu besitzen, der tatsächlich die Dakar bestritten hat.
Unser nächster rauer und robuster Range Rover ist ebenfalls ein Dakar-Veteran – und noch dazu ein erfolgreicher Kämpe! Dieser Range Rover von 1991 wurde ursprünglich für Franco de Paoli für die Rallye Paris-Moskau-Beijing 1991 vorbereitet, die dann nicht stattfand. Allerdings sollte es nicht lange dauern, ehe der Range seine volles Potenzial bei der Pharaonenrallye in Ägypten entfalten konnte mit einem Sieg in der Klasse T2 und dem insgesamt zwölften Platz. Nach weiteren Modifikationen startete der Range in der Rallye Dakar 1993, die er jedoch nicht beenden konnte. Aber damit waren die Dienste dieses Range Rover weiterhin gefragt, denn er wurde als Pressefahrzeug bei der Dakar 1995 eingesetzt, bevor er ins bürgerliche Leben als Daily Driver von Franco de Paoli zurückkehrte. Er ist jetzt wieder in der Dakar-Konfiguration von 1993. Der Range wird zwar noch einen Service und einige Vorbereitungen benötigen, ehe er sich wieder ins Wettkampf-Getümmel stürzen kann. Aber wenn es dann soweit ist, haben Sie einen perfekten Offroad-Begleiter für die Dakar Classic!
Paris, 2 April
