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Der Mercedes-Benz W 196 R Stromlinienwagen wurde gerade für €51,155,000 versteigert!

Nur zwei Monate nach Beginn des neuen Jahres steigt das Auktionsfieber stark an. Nun hat RM Sotheby’s wieder das fast Unmögliche perfekt gemacht – und den Ex-Fangio, Ex-Moss Mercedes-Benz W196 R Stromlinienwagen von 1955 für €51,155,000 weggehämmert.

Neben dem W196 mit freistehenden Rädern entwickelte Mercedes-Benz für sein 1954 begonnenes Comeback im Grand-Prix-Zirkus speziell für schnelle Strecken eine zweite Version mit aerodynamisch ausgefeilter Stromlinien-Karosserie. Nur vier von insgesamt 14 gebauten W196, darunter das jetzt versteigerte Modell, wurden so umgerüstet. Das Ergebnis war ein „Silberpfeil“, der seinen Konkurrenten zeigte, dass Rennwagen ebenso schön wie schnell sein können. Noch nie zuvor war ein solcher W196 auf einer Auktion zu erwerben gewesen, und dank RM Sotheby’s erzielte dieser einmalige Grand-Prix-Rennwagen den astronomischen Betrag von €51,155,000, als der Hammer am Samstagabend in Stuttgart fiel.  

Zum Saisonauftakt 1955 steuerte Juan Manuel Fangio den auf dem engen Kurs von Buenos Aires noch ohne die Stromlinienkarosse ausgestatteten W196 zum Sieg; beim GP von Italien reichte es für Stirling Moss zwar nicht zum Sieg, aber dank der nun montierten Stromlinie zur schnellsten Runde auf dem durch zwei Steilkurven besonders dramatischen Hochgeschwindigkeitskurs von Monza. Der „Streamliner” war ein schwierig zu handhabendes Biest, da unübersichtlich und deutlich schwerer als das Modell mit freistehenden Rädern. Aber in den richtigen Händen und auf einer schnellen Strecke wie Reims oder eben Monza war er einfach nicht zu stoppen. Seine niedrige und breite Karosserie zeichnete sich durch einen breiten Kühlergrill und Kühleinlässe in den hinteren „Schultern“ aus, die stark an die ebenfalls beeindruckende 300 SL-Modellreihe von Mercedes erinnern. Aus Sicht der Kunden war es genau das, was die Attraktivität des W 196 R ausmachte: Er konnte erleben, wie er die Rennen dominierte, und gleichzeitig mit dem 300 SL Flügeltürer ein Auto aus der gleichen Blutlinie erwerben. 

Nach 59 Jahren im Museum des Indianapolis Motor Speedway kehrte dieser W196 mit Chassisnummer 0009/54 nach Stuttgart zurück, wo er vor der Versteigerung noch einmal gründlich inspiziert und aufbereitet wurde. Mit einem Schätzwert von 50.000.000 Euro war dies wirklich ein einmaliger Moment in der Auktionsgeschichte, ganz zu schweigen von denjenigen, die mutig genug waren, ein Gebot abzugeben. Nach einigem Hin und Her fiel der Hammer schließlich bei €51,155,000, und dieser mythische Formel 1 wird nun sein nächstes Kapitel mit seinem glücklichen neuen Besitzer genießen!