Mit einem bekannten Vorbesitzer punktet ein Auto oft genug gegenüber einem gleichen Exemplar, weil die prominente Provenienz die Fantasie des Käufers anregt. Keine Frage, John McEnroe war einer der bedeutendsten Tennisspieler und ein ziemlicher Charakterkopf. Ich weiß, was Sie jetzt denken: „Ach, ernsthaft?“ Ja, es ist mein Ernst.
Aber was diesen Vertreter von Ferraris sehr zurückhaltendem 2+2 mit V12-Motor sogar noch interessanter macht, ist sein Auftritt 1982 auf dem Stand von Ferrari auf dem Pariser Autosalon. Er wurde nämlich als Hommage an Gilles Villeneuve gebaut, der in demselben Jahr beim belgischen Grand Prix in Zolder tragisch ums Leben gekommen war. Vielleicht ist diese Verbindung mit dem Motorsport für manche noch fesselnder, als jene mit einem Tennischampion?
Das Exterieur wurde in der schwarzen Farbe „Nero Tropicale“ lackiert mit einem dazu passenden schwarzen Innenraum – bis auf die vier Sitze, die mit Leder in „Pelle Beige“ bezogen wurden. Man blickt durch die Fenster dieses Autos und die Augen werden von den hellen Polstern angezogen – vielleicht, um den Blick auf die menschliche Komponente bei dieser eleganten Maschine zu lenken?
Was aber nicht Spekulation, sondern belegbarer Trend ist: Dieser Ferrari, dessen Design einst als unbeholfen wahrgenommen wurde, steigt im Wert und wird von Sammlern entdeckt. Als Daft Punk das spätere Ferrari-Modell 412 in ihrem Videoclip Electroma von 2007 in Szene setzten, genügte das bereits, die kantige Optik in die Kategorie Cool Car zu katapultieren.