Als Absolvent des berühmten Art Center College of Design im kalifornischen Pasadena drückte Ken Okuyama während seiner Zeit bei Pininfarina der Gestaltung moderner Supersportwagen seinen unverkennbaren Stempel auf. In der jüngeren Vergangenheit hat er mit kühnen eigenen Konzeptfahrzeugen wie dem Kode57 und dem Kode Zero auf sich aufmerksam gemacht. Beide werden jetzt im Classic Driver Markt angeboten.
Das schlanke und rassige Kode57 Roadster Concept basiert strukturell auf den Ferrari 599, allerdings hat Novitec dem Motor dann noch mehr als 700 PS entlockt. Unserer Meinung nach ist das Konzept eine selten gelungene moderne Hommage an den legendären Ferrari 250 Testa Rossa der fünfziger Jahre, bei dem aggressiver Zuschnitt und elegante Linienführung eine perfekte Balance erreichen.
Dagegen verfolgte Okuyama beim vergleichsweise kantigen Kode Zero einen ganz anderen Ansatz, der sich den Strömungen der siebziger Jahre verdankt, als beispielsweise Marcello Gandini mit revolutionären Sportwagen wie Lancia Stratos oder Lamborghini Countach die bis dahin gültigen Designregeln über Bord warf. Das ist es nur angemessen, dass der Zero auf dem Lamborghini Aventador basiert, obwohl bei ihm Carbonfaser für die Monocoque-Bauweise eingesetzt wurde.
Dass japanische Automobile nicht selbst zu stilistischen Vorbildern taugen, ist oft genug ein Vorurteil. Denn am Beispiel der beiden Concept Cars sieht man wie innovative Technologie mit einem retro-modernen Design verbunden wird - Gestaltungen, die man bei bekannten italienischen Marken in den letzten Jahren vergeblich gesucht hat. Hier bietet sich die Möglichkeit, das Erbe einer der Größen des modernen Automobildesigns weiter zu bewahren.
Fotos: TPE Ltd.