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Monster-Maybach beschwört die Ära der klassischen Aero-Coupés

Die fast sechs Meter lange Studie Vision Mercedes-Maybach 6 ist so imposant wie die Aero-Coupés der 20er und 30er-Jahre, von deren flachen Aufbau sich die Daimler-Designer inspirieren ließen.....

Die nicht fahrbereite Studie debütiert diese Woche in Pebble Beach und ist so majestätisch wie groß. Mit einer neuen Interpretation des Maybach-Grills, einem runden Bootsheck, extrem schlanken Leuchteinheiten und transparenten Felgen im XXL-Format 24 Zoll atmet es Opulenz pur. Besonders auffällig ist die Einteilung der Karosserieebenen: Gilt unter Designern eine Aufteilung von 2/3 Blech und 1/3 Glashaus als allgemein anerkannte Grundregel, wirkt hier der Dachaufbau extrem reduziert. Ganz wie zum Beispiel bei einem Aero Coupé von Voisin aus den 30er-Jahren.... 

Lounge Atmosphäre

Auch innen finden sich teils in dieser Form zuvor noch nie gesehene Elemente. Die ultraluxuriöse 360-Grad-Lounge glänzt mit ästhetischen Elementen wie Sitzflächen im Chesterfield-Look und Rüster (Ulme) im Bereich des so wie eine Yacht wirkenden Bodens. Als Gegenpol zu diesen traditionellen Werten stehen Zukunfts-Features wie ein als transparentes Display ausgelegte Frontscheibe. Über deren volle Breite werden fahrrelevante Daten und geografische Informationen dargestellt, welche per Gestensteuerung von den Insassen gesteuert und angepasst werden können. So genannte „Body Sensor Displays“ in den Sitzen scannen die Passagiere und überwachen beispielsweise ihre Vitalfunktionen. Darüber hinaus können Komfortfunktionen wie Sitzklimatisierung oder Massage aktiviert oder die Form des Sitzes individuell an den Passagier angepasst werden.

Das Exterieur-Design gibt deutliche Querverweise zur Studie Exelero, doch wurde die noch von einem aufgeladenen V12 angefeuert, sollen den Maybach 6 vier zusammen 750 PS starke Radnabenmotoren antreiben. Sie beziehen ihre Kraft aus einer im Boden verstauten Batterie, die eine Reichweite von 500 Kilometern ermöglichen soll. Sollte es einmal knapp werden mit dem Strom, kann man per Schnelllader ruckzuck noch 100 Kilometer Reichweite „nachtanken“. Optimalerweise drahtlos in Form des induktiven Ladens, bei dem der Ladestrom berührungsfrei durch ein elektromagnetisches Feld übertragen wird.

Man darf gespannt sein, wie ernst es Daimler mit der noch nicht fahrbereiten Studie meint. Zwar sind die Maybach 57 und 62 Limousinen Vergangenheit, doch lebt der Name Maybach in besonders luxuriösen Versionen der S-Klasse weiter fort. Das Thema ist also trotz des kommerziellen Misserfolgs der beiden Limousinen noch nicht vom Tisch...

Fotos: Mercedes-Benz

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