Mit dabei, beim vielleicht exklusivsten Treffen für Porsche 356 Pre-A

Klein, daher fein

Insgesamt 25 Autos, darunter so ziemlich alle Baujahre und Karosserievarianten des Porsche 356 Pre-A, nahmen 2014 an der Ausfahrt teil und genossen die traumhafte Landschaft Norditaliens. Zugegeben, auch ein 550 Spyder mit Chassisnummer #0040 hatte sich hierhin verlaufen, doch wer könnte dieser Legende schon die Teilnahme verwehren?

Dafür lieben die Besitzer ihre 356 Pre-As…

Jeder Besitzer verehrt seinen Porsche auf ganz persönliche Art und Weise - so zumindest stellte ich fest, als ich mit den Teilnehmern persönlich sprach. „Als ich jünger war, besaß ich viele klassische Automobile, hauptsächlich französische und amerikanische Modelle“, berichtete Michel aus Frankreich, Besitzer eines olivegrünen 1951er 356 Coupés. „Eines Tages besuchte ich eine Veranstaltung, bei der ein Freund mit einem 1951er 356 Coupé antrat. Ich war beeindruckt und nahm mir vor, mir ebenfalls einen 356 anzuschaffen. Mein erstes Modell war ein 1952er Coupé in schlechtem Zustand, den ich komplett restaurierte und erst vor wenigen Jahren verkaufte. Zwischenzeitlich fand ich ein 1952er 356 Coupé und dieses 1951er Coupé. Das Auto wurde vor vielen Jahren umlackiert – der Farbton war zwar nicht Original, doch der Wagen besaß so eine herrliche Patina, dass ich beschloss, ihn so lange wie möglich in diesem Zustand zu bewahren.“

Bernard aus der Schweiz, im 1955er 356 Coupé mit Warson-Motors-Schiebdach dabei, erzählte, dass er lange Zeit in der VW-Szene aktiv war und der Pre-A immer ein Traum für ihn gewesen war, den er sich nicht leisten konnte. „Dann, vor einigen Jahren, bot sich endlich die Gelegenheit, ein Exemplar zum günstigen Preis zu erwerben. Ich zögerte nicht. Mein Traum ging damit in Erfüllung, und jetzt fahre ich den Wagen, so oft ich kann.“

Besondere Vorlieben

Alberto, ein Italiener in einem roten Porsche 356 Speedster von 1955, besaß hingegen schon viele 356, zuletzt einen 1958er Speedster. „Tatsächlich aber suchte ich nach einem speziellerem Modell, das zudem für die Teilnahme an der Mille Miglia berechtig war. Ein Freund von mir erfuhr von diesem roten 1955er Speedster. Ich verkaufte den anderen und erwarb das Auto. Für mich kam nur der Speedster in Frage, ist er doch leichter als das Cabriolet und meiner Meinung nach spaßiger zu fahren. Doch ich stehe nicht auf Rot und bin daher wieder auf der Suche nach einem anderen Pre-A Speedster – entweder in Elfenbeinfarben oder in Speedster-Blau.“

In einem schwarzen 356 Coupé von 1951 fuhr Robert aus den Niederlanden mit - und gestand: „Ich liebe eigentlich alle Pre-As, doch ein spezielles Modell hat es mir besonders angetan: Das mit Holz. Als ich begann, meine Sammlung aufzubauen, hatte ich keine andere Möglichkeit, als die geteilten Fenster zu kaufen, um letztlich das hölzerne Accessoire an den Türen zu haben. Ich habe noch einige Modelle in der Pipeline, die auf eine Restaurierung warten. Mein nächste Projekt wird ein Gmünd Coupé sein.“

Göran aus Schweden im silbernen 1952er Coupé verriet mir: „Schweden war einmal ein großer Markt für Porsche. Doch in den 1970er wollte keiner mehr die alten Porsche 356er haben, weil es ja bereits den leistungsstarken 911 gab. Ich besaß viele 356, doch ich behielt nur die Pre-As – aus einem Grund: dem Design. Es ist einfach unwiderstehlich und wirklich einzigartig!“

Am Ende eines solchen Wochenendes, mit den vielen interessanten Gesprächen, fühlt man sich wie ein Mitglied dieser Familie, die nicht größer zu werden scheint. Dafür sorgen die Organisatoren, die eine persönliche Atmosphäre bevorzugen. Trotz der unkommerziellen Handhabe ist die Termin für 2015 schon fix – aber natürlich geheim.