Ein Gespräch über beinahe jeden bedeutenden Sportwagen der 50er Jahre führt über kurz oder lang zu einer treibenden Kraft – Max Hoffman. Als umtriebiger US-Importeur europäischer Autos während der fünfziger Jahre war Hoffmann wesentlich verantwortlich für die Entwicklung und Verfeinerung einiger Ikonen unter den luxuriösen Sportwagen wie beispielsweis der Flügeltürer Mercedes-Benz 300 SL, der BMW 507 Roadster und sogar der eine oder andere Porsche.
Einer dieser Porsche war der 356, Porsches erstes Entree in die Welt der Sportwagen und ein Modell, in das sich der europäische Markt einfach rettungslos verliebt hatte. Als der 356 weiter reifte, fasste Hoffmann einen Plan, wie man die Leidenschaft für diesen Porsche noch ein letztes Mal entfachen könnte.
Er schlug vor, den Sportwagen „Continental“ zu taufen, um den internationalen, kultivierten Charakter dieses avancierten Sportwagens aus Zuffenhausen zu betonen. Keine schlechte Marketingstrategie, denn die Autos würden von „normalen“ Exemplaren durch Chromembleme und serienmäßiger anspruchsvoller Spezifikation unterschieden werden. Alles lief wie am Schnürchen und eine kleine Anzahl kam tatsächlich bei ihren glücklichen neuen Besitzern an, ehe eine andere Automarke Wind von dieser Bezeichnung bekam und darüber erbost war. Zu diesem Zeitpunkt war nämlich der Name Continental für Fords Marke Lincoln gebräuchlich. Nach einem gerichtlichen Verfahren war Porsche gezwungen, diese Sondereditionen umzutaufen: Man wählte „European“, was nicht ganz so griffig war.
Damit darf dieses Exemplar in Silver für sich beanspruchen, eine echte Rarität darzustellen. Es trägt die Continental-Embleme in Porsches typischer Schriftart auf beiden Frontkotflügeln, das prägnante rote Lederinterieur bereitet den idealen Kontrast zur kompakt-schlanken Form. Aktuell befindet sich dieser 356 in Italien – seine Karosserie wurde liebevoll von Autocarrozzeria 2000 restauriert, Ferraresi widmete sich dem Innenraum sowie einer kompletten Überarbeitung des Motors. Dieses Modell wird bei Art Rites bevorstehender Auktion von Sammlerautos am 28. Oktober aufgerufen und ist auf 200.000 – 220.000 Euro geschätzt.