Elan, Esprit, Elise, Emira, Electre, Evija – so buchstabiert sich Evolution. Lotus als Marke ist seit den bescheidenen Anfängen geprägt von ihrer speziellen Evolutionstheorie und davon besessen, Autos zu entwickeln, die unmittelbare Emotion darstellen und leistungsoptimiertes Fahrverhalten versprechen. Die Marke hat sich zwar von puristischen Track-Modellen hin zu kompetenten, technologisch aufgeladenen Luxus-Elektromobilen entwickelt, aber dennoch ist Lotus weiter bemüht, neue Theorien auszuloten.
Wie ausgeprägt dieser Anspruch ist, zeigt das Debüt von The Lotus Theory 1 als neuem Design-Manifest, welches die Grundlage aller zukünftigen Modelle von Lotus bilden und sich in drei Kernprinzipien ausdrücken wird: Digital, Natural und Analogue. Diese Aspekte formen den Horizont der Lotus-DNA, Autos, die vollgepackt sein werden mit immersiven, intelligenten und intuitiven Erfahrungen, Autos, die emotional ansprechen und deren Design den Menschen in den Fokus rückt. Letztlich und für eine Marke wie Lotus ein wesentliches Charakteristikum: Die analoge Natur, die eine kontinuierliche Weiterentwicklung von Hochleistungs-Engineering fördert.
Der Theory 1 als erste, aus dieser Philosophie geborenen Schöpfung, ist mehr als nur das typische, von ambitioniertem Design getragene Concept Car der Zukunft, eher ist es als Absichtserklärung zu verstehen, die echte Innovationen präsentiert, die sowohl vereinfachen aber auch Fahrgefühl und Fahrverhalten steigern. Die Leistungsdaten für dieses Concept Car sind, pardon, noch Theorie, aber durchaus beeindruckend. Mit einem Gang beschleunigt der Theory 1 auf rund 320 Stundenkilometer, entfesselt 1.000 PS und erreicht die Marke 100 Stundenkilometer in nur 2,5 Sekunden. Keine Frage, vielversprechende Leistungsdaten, zumal man bei einem Auto, das wohl nie in Serie gehen wird, natürlich aufregende Zahlen kommunizieren kann, doch mit dem Theory 1 erinnert Lotus die Autowelt daran, dass ihnen Leistung am Herzen liegt, sei es als elektrischer Antriebsstrang oder als Verbrennungsmotor. Es ist inzwischen allgemein bekannt, dass das umfassende Engagement von Lotus für den „Vision80“-Plan stetig vorankommt – das Ziel ist eine Transformation zu einer „global performance technology brand“. The Lotus Theory 1 weist als Pionier den Weg zu diesen zukünftigen Modellen.
Als Design betrachtet ist die Studie Theory 1 eine prächtige Erscheinung und eine, die durch und durch durchdacht ist. In struktureller Hinsicht kommen nur zehn verschiedene Materialien zum Einsatz, eine Zahl die weit entfernt ist von den hunderten, die in serienmäßigen Fahrzeugen verbaut werden. Zerkleinerte Kohlefaser wurde für die zentrale Wanne des Autos benutzt, die recycelt worden ist und zugleich einen einmaligen Lackeffekt produziert, die Karosserie besteht aus zellulose-basierter Glasfaser, ebenfalls ein Recycling-Produkt. Dieses Auto verkörpert tatsächlich eine Meisterklasse in Recycling-Techniken – selbst das Glas stammt aus wieder verwerteten Scheiben. Das Resultat dieser Bemühungen ist ein erstaunlich niedriges Gewicht, etwas, dass bei E-Mobilen immer wieder Probleme bereitete. The Theory 1 wiegt etwas unter 1.600 Kilo – wir finden, dass das eine beachtliche Leistung ist.
Für eine Marke mit dem Profil von Lotus ist das jetzt eine wirklich aufregende Zeit. Was man sich vorgenommen hat, wirkt ambitionierter als bei vielen anderen Herstellern. Wir werden wohl in absehbarer Zeit nicht den leise surrenden Theory 1 in den Straßen Londons erleben dürfen, aber die Technologie, die in diesem Concept zur Anwendung kommt, könnten wir in naher Zukunft in serienmäßigen Lotus erleben!