Der Fiat aus dem Jahr 1949 ist ein typisches Beispiel dafür, wie sich die italienischen Karosseriedesigner seinerzeit die Zukunft der Nachkriegszeit vorgestellt hatten. Ghia entwarf in diesen wirtschaftlich kritischen Zeiten eine Serie luxuriöser und modern anmutender Karosserien, basierend auf Standardmodellen, und nannte diese Serie „Gioiello“, zu Deutsch „Juwel“. Man hoffte, damit eine finanziell gut situierte Klientel anzusprechen. Basierend auf dem technisch ausgewogenen Fiat-1100-E-Chassis, wurde das hier angebotene „Gioiello“ im Jahr 1949 beim Concorso d'Eleganza Villa d'Este präsentiert. Um den Wert des Coupés zu steigern, bat Ghia zuvor Motorspezialist Abarth, dem kleinen Triebwerk zu etwas mehr Kraft zu verhelfen. Abarth montierte folglich einen speziellen Zylinderkopf und Sportvergaser.
Der Fiat wurde von der strengen Jury prompt auf Platz eins in seiner Kategorie gewählt. Das Publikum hingegen entschied sich für einen Alfa Romeo 6C 2500 SS Touring, der später den wertvollen Beinamen „Villa D’Este“ tragen sollte. Hingerissen vom Charme des einzigartigen Fiat 1100, erwarb der erste Besitzer, ein gewisser Malpiero Ernesto, den Wagen direkt vor Ort. Er willigte jedoch ein, Ghia das Auto zu Präsentationszwecken für den Turiner Autosalon 1950 zur Verfügung zu stellen.
Danach verbrachte der Fiat 1100 E „Gioiello“ seine Zeit wohlbehütet in wechselnden Klassiker-Sammlungen, bevor Classic Driver Händler Marreyt Classics das Auto in Süditalien entdeckte und erwarb.
„Wer dem Fiat 1100 E auf der Rétromobile begegnet, wird zustimmen, dass er ein wahres Juwel ist“, verspricht Marreyt Classics. Preis: 78.000 Euro.
Zum Messeangebot des belgischen Händlers gesellen sich ein weiterer Fiat 1100 E by Stanguellini mit einer Karosserie von Bertone aus dem Jahr 1951 und eine 1956er Lancia Aurelia B20 Serie 5, ebenfalls mit spezieller Karosserie.
Weiterführende Links Den Fiat 1100 E Ghia Abarth „Gioiello“ finden Sie im Vorfeld der Rétromobile exklusiv im Classic Driver Marktplatz. Das gesamte Angebot von Marreyt Classics finden Sie hier. |
Fotos: Marreyt Classics