Die Wurzeln der 750 SS liegen im Rennsport. Alles begann mit dem 200-Meilen-Rennen in Imola, das im Jahr 1972 in der 750ccm-Klasse von den Ducati-Fahrern Paul Smart und Bruno Spaggiari dominiert wurde. Dieser Sieg ermutigte die italienische Motorradschmiede, zwei Jahre später eine straßentaugliche, aber dennoch sehr sportliche Version der Rennmaschine auf den Markt zu bringen: Das Ergebnis war die 750 Super Sport mit 750 ccm.
Auch sie stammt aus der Feder des genialen Ducati-Entwicklungschef Fabio Taglioni. Angetrieben wird die Bella Figura von einem V-Zweizylinder mit 90° Zylinderwinkel, der wegen der weit nach vorn geneigten Zylinder auch als „L-Twin“ bekannt und erstmals 1970 in einer Ducati 750GT verbaut wurde. Er leistet rund 72 PS bei 8.800/min. Dank der Desmodromik-Zwangs-Ventilsteuerung konnte auch bei hohen Drehzahlen ein Flattern der Ventile verhindert werden. Schon damals galt die 750 Super Sport als ein technisches Meisterwerk, deren Fertigung so aufwändig war, dass eine Massenproduktion nicht in Frage kam. Lediglich 401 Exemplare verließen die Werkshallen in Bologna.
Die Ducati 750 SS ist zweifelsfrei eine Attraktion auf zwei Rädern. Es lassen sich viele kleine Details entdecken. Ein Merkmal fällt dabei besonders auf – die Tankanzeige. Sie ist ein schmaler, tranparenter Streifen im Tank, der den Füllstand leicht erkennen lässt. Diese „Fenster“ wurde von Hand in den fertigen Tank geschnitten. Die Ducati ist eine der besten und sportlichsten Maschinen ihrer Zeit gewesen und gilt heute als äußerst begehrtes Sammlerobjekt, für das hohe Preise gezahlt werden. Unbezahlbar dagegen ist die Gänsehaut, die der Ducati-Motor seinem Biker auf die Haut zaubert.
Weiterführende Links Die hier gezeigte Ducati 750 SS wird von Artcurial am 7. Februar 2013 auf der Retromobile in Paris versteigert. Sie finden dieses Lot im Classic Driver Markplatz. Weitere Ducati mit Geschichte finden Sie hier. |
Fotos: Artcurial