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Magazin

Im Regiedebüt von George Lucas waren die Cops mit einer Lola T70 im Einsatz

Dass ein Lamborghini Gallardo und ein Porsche 356 im Auftrag von Recht und Ordnung unterwegs waren, dürfte bekannt sein. Aber eine echte Lola T70 mit Blaulicht? Doch genau so etwas ließ sich „Star Wars”-Schöpfer George Lucas für seinen Erstlingsfilm „THX 1138” einfallen.

Wenn man weiß, was heute der Marktwert einer Lola T70 ist, dann könnte man schon annehmen, dass die beiden Supersportwagen, die 1971 in George Lucas düsterem Kultfilm „THX 1138” auftauchen, Glasfaser-Repliken sind - zumal der Kit Car-Lieferant FiberFab im Abspann auftaucht. Doch mindestens eines dieser Polizeigefährte soll ein originaler T70 sein: Chassisnummer  SL73/117. Es wurde zunächst 1967 als straßentaugliches Modell verkauft, um dann Teil von Hollywoodstar James Garners Rennteam zu werden, wo die Lola mehrere Langstreckenrennen bestritt und sich sogar den zweiten Platz bei den 24 Stunden von Daytona 1969 sicherte. Aber gegen die Porsche 917 und Ferrari 512 hatte der T70 bald keine Chance mehr. Als zu langsam für die Rennstrecke eingestuft, wurde die Lola an Lucas weitergereicht und erlebte eine Wiedergeburt als „Hero Car” in dem ersten Film von George Lucas. Anschließend gab man das Fahrzeug weiter an Rennfahrer John Ward - als Bezahlung für seine Stunts in dem Streifen.

Tunnelblick ganz ohne Sound

Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten schien es, als ob der Motor der Zukunft der Gasturbinenantrieb sein würde, denn in den Jahrzehnten zuvor hatten einige renommierte Hersteller mit diversen Testversuchen auf sich aufmerksam gemacht. Folglich hat George Lucas entschieden, dass die T70-Polizeiautos in „THX 1138” - der Film spielt im 25. Jahrhundert - als gasbetriebene Fahrzeuge ausgestattet werden sollten. SL73/117 und sein Ersatz erhielten also die notwendigen äußeren Features. Im „Making of” auf der DVD erinnert sich Lucas: „Wir haben nachts gedreht, weil wir nur so die Tunnel für den Verkehr sperren lassen konnten - und die wirkten dann wie riesige Verstärker. Um zwei Uhr morgens dröhnten dann diese gewaltigen Rennwagen-Sounds aus dem Tunnel und die Nachbarn riefen die Cops.” Während der Nachbearbeitung wurde der grandiose Motorenlärm dann durch Turbinengeräusche ersetzt. Als Grundlage dienten Tonaufzeichnungen von einem F86-Sabre-Kampfjet bei der Landung.

Früher war's besser

Die Geschichte des anderen T70-Akteurs ist weithin unbekannt. Vielleicht war es ein Originalfahrzeug oder tatsächlich ein Glasfaser-Doppelgänger von Star SL73/117? Gut möglich, dass es eine echte Lola war, denn Lucas gelang auch das Kunststück, den berühmten Thomassima II von Tom Meade für einen Gastauftritt in seinem Debüt zu gewinnen. „Ich kannte damals eine Menge Typen, die Rennen fuhren,” erinnert sich der Schöpfer des Science Fiction-Films. Fest steht, dass der Anspruch auf Authentizität beim Director´s Cut 2004 leider völlig auf der Strecke blieb. Stattdessen wurden bei den Verfolgungssequenzen ziemlich primitive virtuelle CGI-Modelle montiert. Das beweist einmal mehr, dass man manche Dinge besser lässt wie sie sind. Das sollte auch der erfolgreichste Filmregisseur aller Zeiten wissen.

Fotos/Videos: Lucasfilm