Mit dem Monza SP1 und SP2 hat Ferrari die ersten Sondereditionen des neuen Modellsegments „Icona“ vorgestellt. Die beiden Barchetta-Sportwagen basieren auf der Plattform des Ferrari 812 Superfast; ihr Design jedoch weist zurück auf legendäre Ferrari-Sportwagen der späten 1940er- und 1950er-Jahre wie den Ferrari 166 MM, 750 Monza oder 860 Monza.
Auf Grundlage einer monolithischen Form ohne Dach und Windschutzscheibe hatten die Ferrari-Designer unter Leitung von Flavio Manzoni dieses Mal freie Hand. Ohne Rücksicht auf die üblichen Beschränkungen einer Serienproduktion durften sie ihrer Phantasien mehr Freilauf geben als sonst. Und wir müssen feststellen, dass das Ergebnis spektakulär ausgefallen ist: Sowohl SP1 wie SP2 sind glaubwürdiger als der Mercedes SLR Stirling Moss, an den uns die neuen Modelle beim ersten Anblick spontan erinnerten. Und sie zitieren die historischen Vorbilder überzeugender.
Die Erklärung für die Nomenklatur ist einfach. Der Monza SP1 ist ein reinrassiger Ein-, der SP2 dagegen ein Zweisitzer. Während die Formensprache in die Vergangenheit zielt, steckt unter der Haut modernste Technik: Die Karosserien sind komplett aus Kohlefaser gebacken, die Motorpower stellt der 810 PS starke Ferrari-V12 bereit. Dank des stärksten Triebwerks der Ferrari-Geschichte sprintet das Duo in nur 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Bis zur 200-km/h-Marke vergehen auch nur 7,9 Sekunden.
Man kann sich ausmalen, wie es sich vom Cockpit aus anfühlen muss, bei strammer Fahrt den Elementen schutzlos ausgeliefert zu sein. Doch dank einer patentierten „virtuellen“ Windschutzscheibe in der Verkleidung über der Instrumententafel wird ein Teil des Luftstroms so abgelenkt, dass die Insassen hinterher nicht aussteigen, als wären sie gerade von einem Sturm der Windstärke neun zerzaust worden. Für die wenigen glücklichen Kunden eines Monza SP1 und SP2 wird es eine größere Zahl von offiziellen Zubehörartikeln der italienischen Luxusmarken Lora Piana und Berluti geben. Wir können es kaum abwarten, die beiden neuen Maranello-Pferdchen in freier Wildbahn zu sehen.
Fotos: Ferrari