Lamborghini Miura
Es gibt eine exklusive Gruppe von Modellen, die mit Fug und Recht behaupten können, die ersten Supersportwagen überhaupt zu sein. Der der Miura ist einer davon. Schnell, dynamisch, exklusiv und aus jedem möglichen Blickwinkel absolut schön – dieser Lamborghini hat den Test der Zeit bestanden und bleibt bis heute eines der einflussreichsten Autos, die je auf den Markt kamen. Entworfen von den Ingenieurs-Ikonen Giotto Bizzarrini, Gian Paolo Dallara und Paolo Stanzani sowie gestylt von Marcello Gandini – Mitte der 1960er-Jahre Chefdesigner bei Bertone – entwickelte sich dieser Kampfstier in nur vier Monaten von einer Vision zu einem serienreifen Hingucker. Erstmals 1966 auf dem Genfer Salon der Öffentlichkeit präsentiert, war er ein sofortiger Showstopper und festigte Lamborghinis Platz in der Traumautolandschaft. Auch heute, fast 60 Jahre später, ist das Design des Miura genauso relevant und dient als Inspiration für viele Neuentwürfe, was ihn in unseren Augen zum wertvollsten Bullen der Bologneser macht.
Mercedes-Benz 300SL Gullwing
Mitte der 1950er- und Anfang der 1960er Jahre gab es nichts, was höflicher „Schau mal, Mama, ich hab’s geschafft!“ ausrief, als in einem Mercedes-Benz 300 SL Gullwing vor dem Ritz oder dem Beverly Hills Hotel vorzufahren. Während sich einige schöne Autos einseitig auf ihr Aussehen verließen, um die Motorwelt zu überzeugen, untermauerte der Flügeltürer seine sinnlichen Kurven mit weltbester Technik. Dieser schnittige, vom Rennsport inspirierte Silberpfeil wurde erstmals im Februar 1954 auf der International Motor Sports Show in New York gezeigt und fast auf Anhieb zu einer Ikone der Automobilwelt. 1999 wählte eine Jury den 300 SL zum „Sportwagen des Jahrhunderts“. Er vereint das technische Know-how von Rudolf Uhlenhaut (Leiter Fahrversuch) und das Formempfinden von Chefdesigner Friedrich Geiger und strahlt bis heute so hell wie nur wenige andere Sportwagen. Mercedes-Benz hat auch nach dem 300 SL einige wirklich atemberaubende Modelle herausgebracht – aber kein anderes bewahrt einen solchen Wiedererkennungswert und so hohe Sympathiewerte wie dieses.
Aston Martin DB5
Denkt man an den DB5, ist es fast unmöglich, sich nicht einen gewissen britischen Geheimagenten am Steuer vorzustellen. Doch die Schönheit von Aston Martins kultigstem Modell geht weit über seine Mätzchen auf der Leinwand hinaus. Es dauerte ganze fünf Evolutionsstufen des Vorgängers DB4, einschließlich mehrerer Facelifts und technischer Verbesserungen, ehe Aston Martin entschied, dass das neue Modell den Namen DB5 verdiente. Zusammen mit seinem neuen 4,0-Liter-Motor ist der DB5 vielleicht das schönste Auto auf unserer Liste der Ikonen und versprüht von außen wie auch im geräumigen, lederbezogenen Innenraum aus jedem Winkel Charme. Obwohl seine Leinwandauftritte dazu beitrugen, die Auftragsbücher in Newport Pagnell zu füllen, dauerte die Produktion des DB5 nur von Juli 1963 bis September 1965 – kaum mehr als zwei Jahre. In dieser Zeit wurden von allen Varianten insgesamt nur 1.022 Exemplare gebaut, was den DB5 zu einer außergewöhnlich seltenen und begehrenswerten Ergänzung für jede Sammlung macht.
Ferrari 250 GT Lusso
Keine Shortlist schöner Autos ist vollständig ohne einen Ferrari. Und unter all den außerirdisch schönen Modellen, die Maranello während seiner goldenen Ära produzierte, würden wohl viele den 250 GT Lusso zum Schönsten von allen wählen. Innerhalb von Ferraris Produktpalette als Allround-Sportwagen positioniert, kombinierte er rennsporterprobte Leistung und Technik mit dem Komfort und Luxus der gehobeneren Modelle. Seine Karosserie ist äußerst elegant, ihre Linien ziehen den Blick mühelos von der faszinierenden Frontpartie bis zum abgeschnittenen Heck. Obwohl es viele 250-Spielarten gibt – von der Berlinetta bis zum GTO, die alle auf ihre Art eine immense Schönheit besitzen – ist es der 250 GT Lusso, der unter Prominenten, Designern und eingefleischten Autoliebhabern der Favorit bleibt.
Jaguar E-type
Der aus dem dreifachen Le-Mans-Sieger D-Type hervorgegangene E-Type musste in ziemlich große Fußstapfen treten. Jedes Auto auf dieser Liste löste bei den jeweiligen Automessen, auf denen sie debütierten, einen Begeisterungssturm unter den Besuchern aus. Die Enthüllung des E-Type wäre dagegen um ein Haar mit einer leeren Drehscheibe und in völliger Stille erfolgt. Glücklicherweise war dies nicht der Fall, weil Bob Berry das Erstlingswerk – ein Coupé – über Nacht und rund 1100 Kilometer mit Vollgas von der Fabrik in Coventry zum Parc des Eaux-Vives in Genf fuhr und nur 20 Minuten vor der anberaumten Weltpremiere dort ankam. Am Tag darauf folgte ihm Cheftester Norman Dewis mit einer Roadster-Version, ebenfalls Non-stop durch die Nacht. Mit seiner langgezogenen Motorhaube, den verkleideten Scheinwerfern und dem mittig angeordneten Doppelauspuff war der E-Type wirklich anders als jedes andere Auto, das es 1961 gab. Und sollte in den folgenden Jahrzehnten den Ton für Jaguar angeben.
Lancia Flaminia Sport Zagato
Dieses Modell mag wie eine Wildcard wirken. Doch jeder bei Classic Driver ist der festen Überzeugung, dass der Lancia Flaminia Sport Zagato zu den schönsten jemals gebauten Autos gehört. Als Lancia sein Werk auf die Ankunft des neuen Flaminia GT vorbereitete, erhielt die Carrozzeria Zagato den Auftrag für eine sportlichere Variante, die die Essenz eines Lancia bewahrte. Das Ergebnis war ein Sportwagen mit einem für den Mailänder Karosseriebauer typischen Design – eine schlanke, aerodynamische und funktionale Karosserie. Einige wurden bei Rennen und Rallyes eingesetzt, doch das elegante Coupé avancierte zum Liebling diskreter Geschäftsinhaber und Überflieger, die eine Balance zwischen Gesehen werden und Understatement suchten. Es wird angenommen, dass lediglich 599 Exemplare des Flaminia Sport Zagato produziert wurden, was ihn zu einem der seltensten Lancias überhaupt macht. Unserer Ansicht nach stellt der Flaminia Sport Zagato einen Höhepunkt aus einer Zeit dar, als die Marke ein vierrädriges Prachtstück nach dem anderen herausbrachte!
Porsche 911
Wenn Sie irgendwo anhalten, sei es an einem belebten Café, einer Grundschule, einem Nacht- oder Country Club, können Sie sicher sein, dass ein Passant das Eis mit einem „Mir gefällt Ihr Auto, es ist ein 911er, richtig?“, bricht. Das macht das Charisma des berühmtesten Modells von Porsche. Es ist ein Auto, das Nicht-Autoliebhaber im Handumdrehen in Enthusiasten verwandeln kann. Die Kombination aus unkompliziertem Design, schlichtem, aber sonorem Motorklang und geräumigem Innenraum machte ihn zu einem Sportwagen für den Alltagsfahrer, der danach unweigerlich zum lebenslangen Porsche-Fan wurde. Letztes Jahr wurde der Elfer 60 Jahre alt – in den über sechs Jahrzehnten wurden viele andere Designer damit beauftragt, Ferdinand Alexander (F.A.) Porsches Meisterwerk aus den frühen 1960ern weiterzuentwickeln. Und jede Generation nimmt mit sich ändernden Trends und Gesetzen einen neuen Charakter an. Aber wenn Sie uns fragen, kann niemand mit dem zeitlosen Purismus des urspünglichen 911 konkurrieren.