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5 seltsame Porsche, die wir fast vergessen hätten

Die Geschichte von Porsche ist eine einzige große Erfolgsgeschichte – oder etwa doch nicht? Denn wer genau hinsieht, entdeckt zwischen den „Greatest Hits“ wie dem 911 immer wieder auch seltsame Studien und Einzelstücke, die nie auf die Straße kamen. Hier unsere fünf Favoriten.

Porsche Panamericana

Im Jahr 1989 konnte sich Dr. Ferry Porsche über ein ganz besonderes Geschenk zu seinem 80. Geburtstag freuen: Die Belegschaft hatte „zusammengelegt“ und den Porsche Panamericana entstehen lassen – ein Showcar, dass die technologische Zukunft der Firma demonstrieren sollte und bei seiner überraschenden Enthüllung auf der IAA in Frankfurt für großes Aufsehen sorgte. Halboffene Radhäuser, ein umlaufendes Fensterband und eine etwas propere Karosserie machten eine Serienfertigung von vorneherein unwahrscheinlich, doch Porsche versprach, den Panamericana als Vorbild für kommende 911er-Modelle zu verwenden. Eines unserer liebsten Details war das ins Reifenprofil eingebettete Porsche-Logo.

Hispano Alemán Vizcaya 914/6 by Frua

Mit dem Porsche 914/6 wollten die Zuffenhausener in den frühen 1970er Jahren einen größeren Markt erschließen – doch das Design sorgte nicht nur für Zustimmung. Einer der Kritiker war der spanische Porsche-Importeur Werner Bernhard Heiderich. Schon einige Jahre zuvor hatte er sich unter dem Namen Hispano Alemán mit Beach-Buggies auf VW-Käfer-Basis als Konstrukteur etabliert, nun machte er sich auch an den 914/6. Für die Neugestaltung verpflichtete er das italienische Designstudio Frua. 1971 präsentierte er sein Showcar auf dem Genfer Autosalon: Die Keilform entsprach dem Geschmack der Zeit – und sogar Porsche war an einer Kleinserie interessiert. Doch kurz nach der Premiere verstrickten sich Heiderich und Frua in einen Rechtsstreit, der sich bis 1976 hinziehen sollte. Da war der Porsche 914/6 schon nicht mehr in Produktion.

Porsche T7 - der erste 911

Der Porsche T7 von 1959 – in Zuffenhausen-Sprech auch als Baureihe 754 bekannt – war einer der frühen Prototypen des Porsche 911, der damals noch unter dem Titel 901 firmierte. Die von F.A. „Butzi“ Porsche gezeichnete Front wurde schließlich auch ohne große Änderungen vom Serienmodell übernommen. Nur das Heck wollte Butzis Vater Ferry Porsche nicht recht gefallen: Er schätzte weiterhin das Fastback des Porsche 356. So kehrte Butzi ans Zeichenbrett zurück und krierte jene Silhouette, die wir bis heute kennen und lieben. Zur gleichen Zeit erhielt der 911 auch seinen Sechszylinder-Boxer anstelle des 1,9 Liter Vierzylinders des T7.

Porsche 984 "Junior"

Auch der früheste Prototyp des ersten Porsche Boxster begann seine Karriere mit einem Vierzylinder-Motor: Der Porsche 984 von 1984 war als Mittelmotor-Roadster konzipiert und in Zuffenhausen unter dem Spitznamen „Junior“ bekannt. Im Gegensatz zum späteren Serienmodell verfügte der kleine Porsche über ein klappbares Hardtop im Stil des Ferrari 575 Superamerica. Nur ein Exemplar des Porsche 984 wurde gebaut, es findet sich im Porsche Museum neben Panamericana und T7.

Porsche Tapiro by Italdesign

Der spanische Porsche-Importeur Werner Bernhard Heiderich war nicht der einzige Markenfreund, den die Form des Porsche 914/6 kalt ließ. Auch Giorgetto Giugiaro, der sich gerade mit seinem Studio Italdesign selbstständig gemacht hatte, nahm sich dem Nachwuchs-Porsche an – und präsentierte auf dem Turiner Salon von 1970 seine eigene Version eines modernen Mittelmotor-Porsche. Der Porsche Tapiro basierte auf der Plattform des 914/6, hatte aber sonst keine Ähnlichkeit mehr – die lange Schnauze und das hohe Heck erinnerten viel mehr an den namensgebenden Ameisenbären. Obwohl der Tapiro nie für eine Serienproduktion geplant war, fanden sich Stilelemente in anderen Giugiaro-Kreationen wie dem Maserati Boomerang, dem Maserati Bora und dem Delorean DMC-12 wieder. Die Schmetterlings-Motorhaube erhielt derweil der De Tomaso Mangusta.

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