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5 Sammlerautos, die Sie diese Woche in Ihre Garage stellen sollten

Der Sommer ist auf der Zielgeraden, aber das heißt noch lange nicht, dass der Classic Driver Markt Richtung Herbst abbremst. Diese Woche haben wir unter anderem für Sie ein gelbes Einhorn entdeckt, einen Geschwindigkeitsdämon und eine Lustmaschine mit offener Schaltkulisse.

Himmlische Kulisse

Weil manuell zu schaltende Sportwagen immer seltener werden, blicken viele Petrol Heads zurück in die frühen 2000er Jahre, um sich ihren Drei-Pedale-Tanzpartner zu sichern. Unbestreitbar gibt es wenige, die es mit den Wonnen der Schaltkulisse im handgeschalteten Ferrari F430 aufnehmen können, wie beispielsweise dieses Rosso Scuderia-Exemplar, Baujahr 2005. Viele werden wissen, dass es sich hier um den allerletzten manuellen Mittelmotor-Ferrari handelt, denn mit dem nachfolgenden 458 wurden die Schaltpaddles obligatorisch. Dieser in Belgien stehende F430 verkörpert somit die letzte Show der Drei-Pedale-Choreo aus Maranello.

Als einer von nur 90 Einheiten, die mit der manuellen Gangschaltung aus dem Maranello ausgerüstet wurden, besitzt dieser F430 nicht nur hohen Seltenheitswert, er befindet sich auch in hervorragendem Zustand und zeigt auch gut 37.500 Kilometer auf der Uhr. Das Cockpit-Leder in Nero wirkt makellos – der künftige, zu beglückwünschende Fahrer muss sich also nur auf den leuchtend gelben Drehzahlmesser konzentrieren und dem V8-Konzert lauschen, das sich hinter dem Sitz entfaltet. Wir würden uns nie erlauben, Sie in Finanzdingen zu beraten, aber dieser Ferrari wäre wirklich ein viel versprechender Ort, um Ihr hart verdientes Geld zu parken.

 

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GT2 in artfremden Giallo 

Porsche ist berühmt für die schier unendliche Palette an Paint-to-Sample-Farben mit Kundenfavoriten wie Rubystone Red, Brewster Green and natürlich Speed Yellow, die jederzeit bestellt werden können. Allerdings entschloss sich der Besitzer dieses Porsche 993 GT2 Clubsport aus dem Jahr 1996, der in Monaco steht, nicht einfach für irgendeine exklusive Farbe für sein Einhorn (einer von nur 21), sondern schaffte es, die Experten in der Zuffenhausener Lackiererei davon zu überzeugen, seinen 911 in Ferrari Yellow zu tauchen.

Zur Erinnerung: Der 993 GT2 wurde als Homologationsspecial gebaut, um Porsche zu ermöglichen an der FIA GT2-Klasse mit einem turboaufgeladenen 911 teilzunehmen. Mit einem knapp 436 PS starken, doppelt aufgeladenen 3,6-Liter-Mezger-Boxerreihensechszylinder war der 993 GT2 durch schon als Trackwaffe zu sehen. Aber beim Clubsport wurde weiter aufgerüstet mit einem voll eingeschweißten Überrollkäfig, Sechspunkt-Motorsportgurte, Batterie-Trennschalter, einem vollständigen Feuerlöschsystem sowie Schalensitzen. Was luftgekühlte 911er betrifft – ballistischer geht’s wohl wirklich nicht!

 

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Ti amo, Giulia

Umfangen von einer Bertone-Karosserie, die immer noch die Herzen höher hüpfen lässt, reinrassigen Motorsportgene und einem unfassbaren Leergewicht von nur 740 Kilo, gibt es natürlich viele weitere Gründe, weshalb man sich auf der Stelle in diesen Alfa Romeo Giulia Sprint GTA von 1965 bei Girardo & Co. verlieben will. Nur 14 rechtslenkende Exemplare dieses Federgewichts wurden gebaut. Sie besaßen eine damals bahnbrechende Leichtbau-Karosserie, die sich die Experten in Alfas Servizio Esperienze Carpenteria ausgedacht hatten mit einem Mix aus Aluminium, Magnesium, Mangan, Kupfer und Zink.

Dieses Exemplar mit der Fahrgestellnummer AR 752540 ist immer noch in der klassischen Farbkombination Rosso über Interieur in Nero konfiguriert – so sah der Sprint auch aus, als er in den späten 1960ern erfolgreich die Trans-American Sedan Championship bestritt. Dieser leichtfüßige Stepnose wurde sorgfältig von seinem aktuellem Besitzer gepflegt und vorbereitet, eine liebevolle Zuwendung, die insgesamt 225.000 Euro gekostet hat. Diese Giulia verlockt zu einem Stint im historischen Motorsport oder wäre einfach eine exzellente Ergänzung in einer Sammlung.

 


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V12 for Two 

Vielleicht waren wir damals alle noch ein wenig von der Covid-Pandemie gezeichnet, aber aus irgendeinem Grund zeigten einige der wichtigsten Automarken in den frühen 2020er Jahren ihre eigene Interpretation eines Supersportwagens ohne Windschutzscheibe. Ferrari präsentierte der Welt den SP1 und SP2 Monza, McLaren rollte den Elva heraus und dann kam Aston Martins Kandidat in Form des fesselnden V12 Speedster. Inspiriert vom Aston Martin DBR1, der im Jahr 1959 die 24 Stunden von Le Mans gewann, wurden nur 88 Einheiten dieses Zweisitzers mit offenem Cockpit gebaut und gelten somit als die seltensten Schöpfungen der Marke. Er wird demnächst in München versteigert.

Dieses fabrikneue Exemplar wurde im Dezember 2021 fertiggestellt und Ende 2023 ausgeliefert. Der V12 Speedster wurde in Aston Martin Racing Green mit Rondellen in Clubsport White konfiguriert, dazu ein Interieur in Conker-Sattelleder mit Lederakzenten in Viridian Green und Caithness. Der V12 Speedster war seit der Auslieferung im Besitz einer Familie und zeigt nur 46 Kilometer auf der Uhr. Jetzt stellen Sie sich vor, dass Sie und Ihre Begleitung einsteigen, die beiden mitgelieferten Helme in Aston Martin Racing Green aufsetzen und in den Gesang des 5,2-Liter doppelt aufgeladenen V12 eintauchen!

 

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Racing Bull

Mag es nun unsere spezielle Marotte sein, aber für uns ist Lamborghini verknüpft mit den großartigsten Poster Cars überhaupt, weniger allerdings mit Siegertreppen und Champagnerduschen. Doch im Jahr 1989 wagte die Marke den Sprung in die Formel 1 und holte sich die Unterstützung des berühmten Ferrari-Renningenieurs Mauro Forghieri, um einen neuen V12 zu entwickeln und zu konstruieren, der gegen die Besten im Motorsport bestehen würde. Das war die Geburtsstunde des Lamborghini LE3512 mit zwölf Zylindern und 3,5 Litern Hubraum. Bald würde er von Größen wie Ayrton Senna und Mika Häkkinen während Testfahrten mit McLaren gelobt werden – wegen seines grandiosen Getöses und der beeindruckenden Leistung, die sich je nach Klangfarbe des Antriebs zwischen 600 und 750 PS bewegte.

Kurz nach diesen Versuchen fand dieser Motor seine Bestimmung im Lola Lamborghini LC89, der in der F1-Saison 1989 und 1990 mit den Fahrern Michele Alboreto, Éric Bernard, Philippe Alliot und Aguri Suzuki startete. Dieses besondere Chassis ist eines von weniger als 16 Rennwagen, die seinerzeit mit diesem Triebwerk ausgerüstet worden waren. Ein Podestplatz blieb ihm verwehrt, aber dafür sah er während seiner nur allzu kurzen Formel 1-Karriere fantastisch aus, mit einem Klang, der auch nichts zu wünschen übrig ließ.

 

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