Fabrikneue Autos lassen sich im Preisvergleich selten mit den Angeboten im Classic Driver Markt messen. Die Probe aufs Exempel macht beispielsweise dieser atemberaubende McLaren MP4-12C von 2012. Gegenwärtig würden Sie zum McLaren-Schätzpreis von 70.000 – 81.000 Euro einen gut ausgestatteten neuen Porsche Cayman mit Vierzylindermotor bekommen. Oder Sie schlagen beherzt zu und erhalten für diese Summe tatsächlich einen veritables V8-Supercar mit Karbon-Treatment.
Frank Stephenson, der auch moderne Ikonen wie den R50 Mini Cooper und Ferrari F430 entworfen hat, verlieh dem 12C ein subtiles doch athletisches Design, das heute so frisch wie damals aussieht und durchaus attraktiver wirkt als einige von McLarens aktuelleren Supersportwagen – uns fiele dazu die Optik des McLaren GT ein. In der eleganten Farbe Ice Silver getaucht, ersparte man diesem 12C das fragwürdige Schicksal, wie viele seinesgleichen in Burnt Orange lackiert zu werden. Der Innenraum ist genauso dezent konfiguriert: Sitze in schwarzem Leder, passende schwarze Teppiche, elektrische Sitze mit Memory-Funktion und ein optimiertes Sound System. Merkmale, die auch dann ein angenehmes Fahrerlebnis versprechen, sollten die Straßen wieder einmal weit hinter dem beachtlichen Potenzial des 12C bleiben.
Es dreht sich hier allem Anschein nach um ein ausgezeichnetes Exemplar jenes Modells, mit dem McLaren ein überzeugendes Relaunch gelang. Da auf der Uhr 55.3502 Kilometer gezählt worden sind, wurde der 12C im Lauf seiner bisherigen Karriere nur zurückhaltend bewegt, was auch für die Zukunft eine sinnvolle Strategie ist. Der 12C spielt in der Geschichte McLarens eine bedeutsame Rolle, welche den heutigen hohen Rang der Marke im Supercar-Segment widerspiegelt. Würden Sie sich zu diesem Preis für den kleinen Bruder des 911 entscheiden oder lieber für das fesselnde Erlebnis am Steuer eines Supersportwagens? Uns würde diese Entscheidung nicht allzu schwer fallen.