Auch wenn man es angesichts der heutige Klassiker- und Sportwagendichte kaum mehr glauben mag: Im Schweizer Kanton Graubünden waren Automobile von 1900 bis 1925 ein Vierteljahrhundert lange verboten. Umso ausgiebiger ließen es die Automobilisten fortan auf den bündnerischen Alpenpässen laufen – einen Höhepunkt fand die Sportfahrer-Bewegung in den Jahren 1929 und 1930 bei den „St. Moritzer Automobilwochen“. Die Bernina Gran Turismo, die vom 22. Bis 24. September zum dritten Mal stattfindet, lässt die Erinnerungen an die Pionierzeit des Motorsports im Engadin wieder lebendig werden.
Die inoffizielle Kick-Off-Party findet bereits am Donnerstagabend im 1974 von Gunter Sachs gegründeten und heute von seinem Sohn Rolf Sachs betriebenen Dracula Club statt. Am Freitagmittag kann man die Teilnehmer und ihre Rennklassiker dann bei der technischen Abnahme in St. Moritz Bad und am Kempinski Grand Hotel de Bains bestaunen, ehe der Tross sich zum Fahrerlager am Berninapass bewegt. Die Fahrten auf der 5,7 Kilometer langen, für den Verkehr gesperrten Passstraße am Samstag und Sonntag sind dann der sportliche Höhepunkt des Wochenendes – hier können die Fahrer ihr Können beweisen, denn die Strecke ist anspruchsvoll und das Bergwetter unberechenbar.
Ab dem kommenden Jahr sollen rund um die Bernina Gran Turismo auch die vielfältigen „St. Moritzer Automobilwochen“ ein Revival feiern. Einen kleinen Vorgeschmack gibt es schon jetzt mit einer Autofilmreihe im historischen Saal des Hotels Reine Victoria. Während des Bernina-Wochenendes verkehren in diesem Jahr zudem historische Züge und Omnibusse – und bei einem ebenfalls am Samstag stattfindenden Hickory-Golf-Turnier kann man Retro-Golfspieler mit klassischem Sportgerät und in historischer Kleidung im Golfclub St. Moritz Engadin beobachten.
Fotos: Bernina Gran Turismo