1979 Porsche 928
Unser erster 928 aus der kommenden RM Sotheby's Paris-Auktion vom 4./5. Februar ist ein schönes Modell aus dem Jahr 1979. Dieses frühe Exemplar in Silbergrau Metallic glänzt im ursprünglichen und besonders puristischen Design des von Anatole Lapine geleiteten Porsche Design-Studios – zu erkennen unter anderem an den Fünfloch-Felgen im Telefonwählscheiben-Design. Das neu in Trier ausgelieferte Modell blickt auf eine Vergangenheit in Luxemburg, Deutschland und Belgien zurück und präsentiert sich mit 168.652 km auf dem Tacho noch wie neu. Angetrieben vom 240 PS starken 4,5-Liter-V8 gelten diese frühen 928er- als die besonders lebhaften Vertreter der 928-Rasse. Beim an die Hinterachse verlegten Getriebe gewannen die Ingenieure, die einen möglichst schnellen Wechsel vom vierten in den fünften Gang anstrebten, die Oberhand. Als Folge liegt der erste Gang links unten, auf einer Ebene mit dem Rückwärtsgang.
1983 Porsche 928 S
Dank eines auf 4,7 Liter aufgebohrten V8 stieg die Leitung des auf der IAA von 1979 enthüllten 928 S auf 300 PS. Während der Frontstoßfänger und die versenkten Rückleuchten des Originals erhalten blieben, gewann der neue „S“ dank des seitlich herumgezogenen Heckspoilers, des schwarzen Frontspoilers, der seitlichen Rammschutzleisten und glatten, geschmiedeten LM-Felgen an Straffheit und wirkte speziell am Heck weniger füllig. Dieser 928 S mit der geringer Laufleistung von 46.646 km ist in der Werksfarbe Rauchquarz über einem Interieur in Cremeleder lackiert, verbrachte die ersten gut 30 Jahre in Italien, ehe er 2016 in eine belgische Sammlung aufgenommen wurde.
1987 Porsche 928 S4 Club Sport Vorserienmodell
Um dieses Modell werden die Bieter mit Sicherheit buhlen müssen. Neu an den fünffachen Le-Mans-Sieger Derek Bell ausgeliefert, ist dies einer von nur vier 928 S4 Club Sport, die Porsche den damaligen Werksfahrern Jochen Mass, Hans-Joachim Stuck, Bob Wollek und eben Bell als Vorserienmodell zur Verfügung stellte. Die mit dem 320 PS starken Motor des Serien-S4 bestückten „Prototypen“ waren dank des Verzichts auf den PVC-Unterbodenschutz, leichterer Felgen und des Wegfalls zahlreicher Komfortelemente 100 Kilogramm leichter als ein Serien-Pendant. Daneben bestachen sie durch die attraktive Kombination aus Grand Prix-Weiß über einer marineblauen Lederausstattung. Um den Fahrspaß der Rennfahrer zu erhöhen, spendierte Porsche dem Quartett eine breitere hintere Spur, einen gerade geführten Doppelrohr-Auspuff und leichtere Felgen im Clubsport-Design. Bell behielt den linksgelenkten S4 mit Meilen-Tacho bis 2005, ehe er von einem Sammler im UK erworben und dann 2016 bei einer belgischen Auktion nochmals weiterverkauft wurde. Bei Drucklegung des Ausstellungs-Katalogs wies der Wegstreckenzähler eine Laufleistung von 72.812 Meilen oder 117.155 Kilometer aus.
1988 Porsche 928 S4
Dieser 928 S4 mag im Vergleich zu den anderen eher gewöhnlich erscheinen, aber der erste Eindruck trügt. Das geht los mit einer PTS-Farbe aus der Porsche-944-Palette - Satin Black Metallic – und setzt sich mit dem Fünfgang-Schaltgetriebe G28.12 fort. Wie es sich für einen 928 gehört, wurde er ab Mai 1988 von seinen durchgehend belgischen Besitzern ausgiebig genossen, weist nun stolze 153.698 Kilometer auf und wird sicherlich noch viele, viele weitere Kilometer abspulen können. Dieser 928 stellt zudem das neue Design mit den nun bündig in den Heckstoßfänger integrierten Rückleuchten und den insgesamt runderen Formen zur Schau.
1989 Porsche 928 S4 Club Sport
Wir haben das Ex-Derek-Bell-Vorserienmodell bewundert – und enthüllen jetzt einen von nur 19 Exemplaren des Serien-928 S4 Club Sport, hier in einer Werks-Spezifikation in Guards Red mit schwarzem Lederinterieur. Das CS-Paket sparte wie erwähnt 100 Kilo, während neue schärfere Nockenwellen, andere Steuergeräte für Einspritzung und Zündung sowie die Zweirohr-Auspuffanlage die Höchstdrehzahl auf 6775 U/min anhob. Das eigene CS-Getriebe (G28.55) mit ZF-Sperrdifferenzial wurde über einen um 20 Millimeter gekappten Schaltknüppel bedient; die hintere Spurweite um neun Millimeter verbreitert und auch dank eines verkürzten Achsantriebs sowie eines Fahrwerks mit Boge-Sportstoßdämpfern das extrem sportliche Handling verfeinert. Dieser S4 CS hat nur 63.691 Kilometer auf dem Tacho, was ihn für jeden Sammler seltener Porsches zu einem Selbstläufer macht. Es blieb bis August 2006 im Besitz seines Erstbesitzers aus Hannover, stand dann in Garagen in Frankfurt und Köln, ehe ihn im Juni 2018 The Curated Collection in Belgien erwarb. Zu erkennen ist der Clubsport am geschwungenen CS-Aufkleber auf dem linken Vorderkotflügel.
1991 Porsche 928 GT
Porsche baute den einst als 911-Killer gedachten 928 (zum Glück kam es ja dann nicht so weit) stattliche 18 Jahre lang. Im Frühjahr 1990 sah man in Zuffenhausen die Zeit gekommen, dem V8-Grand-Tourer noch einmal eine Frischzellen-Kur zu verpassen. Der GT war ausschließlich mit dem vom Club Sport bekannten G28.55-Handschalter zu ordern, während der Motor (M28.47) eine moderate Leistungssteigerung auf 330 PS erfuhr. Das neue Sperrdifferenzial aus dem 959-Projekt konnte dank ABS- Sensoren seine Wirkung elektronisch stufenlos zwischen 0 und 100 Prozent verstellen. Dieser 928 GT aus 1991 ist in Schiefergrau Metallic über einer klassisch grauen Polsterung lackiert und mit seiner soliden Laufleistung von 135.623 Kilometern ein echter Hingucker. Ehe auch er 2016 den Weg in The Curated Collection fand, erfreute dieser optisch durch den GT-Schriftzug am Heck und die Doppelrohr-Auspuffanlage des Club Sport zu identifizierende GT nach seinem ersten Eigner aus Belgien noch Besitzer in Luxemburg und Frankreich.
1993 Porsche 928 GTS
Das Beste hebt man sich am besten bis zum Schluss auf. Daher Vorhang auf für diesen wunderbaren 928 GTS in Oak Green Metallic: die ultimative Inkarnation eines Modells, das ein Redakteur von „auto motor und sport“ damals treffend als „tragischen Transaxle-Helden, der vergeblich gegen das Lüfterrad des Sechszylinders-Boxers ankämpfte“, beschrieb. Der GTS stand als finale Inkarnation des Autobahnexpress auf der IAA von 1991. Unser Modell ist einer von nur 2.831 928 GTS, die jemals Stuttgart verlassen haben. Mit seiner dezenten, aber dennoch atemberaubend breiten Karosserie, den optionalen 17-Zoll-Felgen und einem 5,4-Liter-V8 mit 350 PS ist der GTS aus gutem Grund der unangefochtene König der 928er. Dieses Exemplar wurde im November 1992 neu an einen Besitzer auf Gran Canaria geliefert. Er zog von dort an die Costa del Sol und fuhr den GTS dort bis 2016. Das Auto hat erst 53.277 Kilometer zurückgelegt – wir könnten nicht widerstehen, diese Laufleistung von der ersten Minute an deutlich zu erhöhen.